Saulakopf - Von der Golmerbahn zur Douglass-Hütte


Publiziert von wf42 , 27. Mai 2021 um 09:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:21 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1162 m
Abstieg: 1075 m
Strecke:15 km
Kartennummer:swisstopo 238 T

Am längsten Tag des Jahres breche ich zu einer Zweitagestour auf, die meine große Ost-West-Wanderung fortsetzen soll. Um an die letzte Etappe des vergangenen Jahres anzuschließen, muss ich als erstes die Heinrich-Hueter-Hütte erreichen. Die bequemste Möglichkeit dazu bietet die Golmerbahn. Ich starte also an der Bergstation Grüneck und steige zunächst ins Rellstal ab, wo ich auf den Hüttenweg der Heinrich-Hueter-Hütte treffe. Für eine Einkehr ist es noch zu früh, daher mache ich mich gleich an den Weiterweg, der über Gras- und Latschenhänge in westlicher Richtung zum Saulajoch führt.

Kurz vor dem Joch zweigt rechts der Normalweg zum Saulakopf ab, der über Gras, Geröll und Schrofen auf den Gipfel führt. Einige schwierigere Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, ein Minimum an Trittsicherheit und Kletterfertigkeit ist auf jeden Fall angebracht. Eigentlich habe ich mit einigem Betrieb gerechnet, aber ich bin ganz allein auf dem Gipfel und kann Brotzeit wie Panorama völlig ungestört genießen.

Auf dem Anstiegsweg kehre ich zum Saulajoch zurück. Das restliche Tagesprogramm ist nicht mehr allzu umfangreich. Der Weg quert absteigend die Westhänge des Nördlichen und des Südlichen Schafgafall. Das Tagesziel ist nicht zu übersehen, nämlich der türkisblaue Lünersee, an dem - hinter der langen Staumauer - die Douglass-Hütte liegt.

Weil der Abend so wunderbar ist, breche ich nach dem Abendessen noch zu einem Spaziergang um den See auf, und zwar im Gegenuhrzeigersinn. Bald wird sich herausstellen, dass diese an sich völlig harmlose Unternehmung heute mit Problemen verbunden ist. Kurz nach dem Aufbruch bemerke ich, dass am südwestlichen Horizont schwarze Wolken aufziehen. Ich bin noch nicht beunruhigt, aber das Wetter verschlechtert sich von Minute zu Minute. Obwohl ich keine Regensachen dabei habe, gehe ich (mit höherem Tempo) weiter; auch die ersten Blitze halten mich nicht von meinem Vorhaben ab. Als ich den See zu zwei Dritteln umrundet habe, gießt es wie aus Kübeln, und die Blitzgefahr ist jetzt wirklich nicht mehr zu vernachlässigen. Reichlich spät kommt mir die Erkenntnis, eine Riesendummheit begangen zu haben. Die restliche Strecke zur Hütte wäre zwar nicht mehr lang, aber ich müsste kurz vor dem Ziel über die Staumauer marschieren und wäre damit ein schwer zu verfehlendes Ziel für Zeus und seine Blitze. Vor drei Stunden habe ich ein Warnschild gelesen, das genau auf diese Gefahr hinweist. Es bleibt mir nichts anderes übrig als umzukehren. Völlig durchnässt, aber wenigstens nicht vom Blitz getroffen, erreiche ich schließlich die rettende Hütte.

Übersicht
Vorhergehende Etappe: Sarotlahütte - Heinrich-Hueter-Hütte - Vandans
Nächste Etappe: Douglasshütte - Lindauer Hütte - Latschau

Tourengänger: wf42


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Geodaten
 52748.gpx 2011-06-21

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