Ellhorn-Traverse - Leiterli - Regitzer Spitz | zwischen Frühling und Winter


Publiziert von alpstein , 1. Mai 2021 um 18:40.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:30 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL 
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Trübbach - Mäls
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Manchmal kommt es besser als man denkt. Das Sarganserland ist zum Schluss als Ziel übrig geblieben, zumal wir auch Schnee- und Regenkontakt möglichst vermeiden wollten. Die Sonnenausbeute beim Ausflug mit meiner Cousine Uschi in die inneralpine Föhnregion hat die Erwartungen bei weitem übertroffen. Da meine Begleiterin den Fläscherberg noch nicht kannte, haben wir ihn auf einer ausgedehnten Runde unter die Füße genommen. Zwar ein Winzling in der dortigen Region, bietet er eine fantastische Szenerie, wie sie nur an wenigen Stellen der Nordalpen zu finden ist. Der Abbruchkante vom Ellhorn über dem Alpenrhein bietet schwindelerregende Tiefblicke in einer mediterran anmutenden Umgebung. Auf dem Leiterliweg besteht die Möglichkeit, auch noch etwas Alpinwanderluft zu schnuppern. Auf der Route, die weitgehend auf Pfaden abseits von markierten Wanderwegen verläuft, ist man meist auch ziemlich allein unterwegs.

Leicht bewökt war es bei der Ankunft am Morgen, nur einzelne Nebelschwaden hingen noch an den umliegenden Berghängen herum. Über einen Wiesenweg liefen wir direkt auf den Ellhorn-Aufstieg zu, der sich über einen Geländerücken nach oben zieht. Da es zuvor geregnet haben muss, war das erdige Terrain noch leicht schmierig. Am Ellhorn bot sich uns ein erster Ausblick auf den Alpenrhein, das Sarganserland und die Berge drum herum. Prächtige Kiefernbestände passen perfekt zum nur leicht bewölkten Himmel. Längere Zeit prägt dieses Bild auch die Fortsetzung unserer Tour, bis es im Elltal zu einem Szenenwechsel kommt.

Über grüne Wiesenhänge ging es nun zum Felsgürtel hinauf, welcher die Weiden auf Lida umschließt.  Diesen mussten wir schließlich in einer längeren Traverse bis zum Abzweig des Leiterliweges unterqueren. Ein umgefallener Baum liegt dort immer noch in der Route. Es haben sich mittlerweile aber gute Stufen im erdigen Gelände ausgebildet, auf welchen die zum Bunker und dem Leiterli führende Querung erreicht werden kann. Recht schmal und erdig-feucht ist hier auch etwas die Konzentration gefragt, bis die Sicherungen am Fels erreicht sind. Zwei Leitern und seilgesicherte Querungen über dem Abgrund führten uns sicher nach oben.

Almgelände und Waldpassagen wechselten sich dann ab, bis wir schließlich nach 3 1/2 Stunden am Gipfel vom Regitzer Spitz ankamen, wo wir auf der langen Gipfelbank Platz fanden. Der "Winzling" besticht mit einem beeindruckenden Tiefblick auf das Rheintal und das Bergpanorama kann sich sehen lassen. Weit herunter reicht überall noch der Schnee, mit Ausnahme am Mittlerspitz (1899 m), der auf wundersame Weise bis zum Gipfel hoch schneefrei ist. Das Sonnenbad mit Vesper auf der Gipfelbank  haben wir genossen. Die Wolken wurden zwischenzeitlich zwar auch etwas mehr, die Sonne behielt aber immer noch die Überhand.

Den Rückweg traten wir auf der wohl kürzesten Route an. Wir gingen daher bis nach Lida runter, wo wir uns bald zu den Abstürzen in das Elltal hin orientierten. Deutliche Begehungsspuren führen am Rand entlang bergab, wo mittlerweile trockene Verhältnisse von Vorteil waren. Bald trafen wir auf den markierten Wanderweg aus dem Elltal nach Mattheid, folgten ihm bis zum P. 725. Über das Weidegelände auf der Mälser Allmeind kehrten wir schließlich in den Ort zurück. Die gelungene Tour haben wir mit dem passenden Getränk auf der Terrasse vom Gonzener Bergwerk gefeiert, wo sich nochmals ein schöner Blick auf das Tageswerk bot. Erst auf der Rückfahrt sind wir am westlichen Walensee auf die Vorboten der Schlechtwetterfront gestoßen.

Fazit: Der Fläscherberg ist immer einen Besuch wert, insbesondere wenn man so tolle Verhältnisse hat.

Unterwegs mit Cousine Uschi. Danke für die kurzweilige Begleitung :-)

Tourengänger: alpstein


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