Itons- und Alpilakopf ab Innerberg - Ein Leb' wohl dem gold'nen Herbst!


Publiziert von Grimbart , 8. Mai 2021 um 22:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:14 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:ca. 13,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bludenz, Bahnhof, mit MBS nach Schruns, Bahnhof. Weiter mit Landbuslinie 84 nach Innerberg, Hst. Kirche oder Hst. GH Mühle. Bei Anreise mit Auto: Wanderparkplatz unterhalb der Kirche von Innerberg oder beim GH Mühle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus Mühle in Innerberg
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 2230-Ost (Schruns); Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz, Schruns, Klostertal)

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne! Ein Aphorismus, dessen Gültigkeit man sich im November, wenn in den Tälern die grauen Nebel sich wallen und die Sonnenstunden rarer werden, wieder bewusst wird. So wie das Jahr, neigt sich auch die Wandersaison allmählich dem Ende zu und die wenigen Gelegenheiten mit Schusters Rappen in die Berge zu entfliehen wollen genutzt werden. Im Januar noch bei Schnee und Eis am *Kristberg unterwegs, verabschiedete ich mich vom gold'nen Herbst nur einen Steinwurf davon entfernt, sodass sich mein Jahreskreis so schloß wie er begann, nämlich am Sonnenbalkon des Montafons.

Abweichend von der *klassischen Runde vor sieben Jahren, lag diesmal mein Augenmerk der Lösung folgender „Problemstellung“: Wie lassen sich die vielen in unterschiedlichen Höhenstufen parallel zueinander verlaufenden Wege auf möglichst kürzestem Weg so miteinander verbinden, dass man – unwegsames Gelände tunlichst vermeidend – von Innerberg auf möglichst direktem Weg zum Itonskopf aufsteigen kann. Das Geo-Informations-System des Landes Vorarlberg VoGIS zu Rate ziehend, waren recht schnell drei machbare weglose Abkürzungen ausgemacht, die für Nachahmer mit diesem Bericht näher beschrieben werden sollen.

 

Soviel gleich vorweg: Der Abkürzungsreigen beginnt beim Botzis-Maisäß und endet beim (bereits verlandeten) Schwarzasee. Nach Botzis gelangt man von Innerberg, in dem man beim GH Mühle dem Tröllerweg talaus bis zu den letzten Häusern folgt. Dort zunächst rechts und kurz darauf bei einer Kehre nach links auf einen Schotterweg und auf diesem hinauf zu den Wiesen von Botzis. An der ersten Hütte vorbei, ignoriert man eine Abzweigung, und wandert noch gute 150m vor bis zu einem Linksknick. Hier verlässt man schließlich den Fahrweg und steigt direkt über die Wiese hoch bis zur obersten Heupille. Dort öffnet sich dann zur Linken eine steile Waldschneise durch die es nun im Zick-Zack bergan geht.

Bei dieser Routenwahl stößt man etwas östlich vom Fulasee wieder auf einen Fahrweg, den man im Bereich von vier kleinen Futterständen sogleich kreuzt, um am nahen Waldrand die Fortsetzung in Gestalt eines schwach ausgeprägten Steigs vorzufinden. Den Spuren in nordwestlicher Richtung in den Wald hinein folgend, trifft man bei einer kleinen Lichtung auf einen alten Wiesenweg, der in nördlicher Richtung zum nächsten Fahrweg empor führt. Diesem nun nach Osten folgend, lassen sich bei Motta zwei Schleifen noch einmal auf Fußwegen abkürzen.

Bei der hernach anschließenden (dritten) Kehre sich an den mit „Obere Wies“ ausgeschilderten Fahrweg haltend, erblickt man wenige Minuten später auch schon jenen Wiesenhang über den man sogleich zum Schwarzasee aufsteigen wird. Gute 50m vorher kann man hiezu bereits nach links auf eine Steigspur wechseln und dieser folgend zum Aufstiegshang hinüber traversieren. Dort steigt man sodann beliebig hoch in eine Mulde und folgt dieser in nordöstlicher Richtung bis an den Fuß eines weiteren aufsteilenden Hanges. Über diesen nun geradewegs empor und ehe man sich's versieht hat man schon den Schwarzasee mit seinen in rostfarben schillernden Feuchtwiesen erreicht.

Zum Gipfelfelsen des Itonskopfs aufschauend und unter diesem hindurch traversierend, hat man am nun folgenden Wegabschnitt über das Terrassenplateau hinauf zum Aussichtspunkt beim Wieskopf, ausreichend Zeit um seine Kräfte für den Schlussanstieg zu schonen. Ist man am Ende des Fahrweges angelangt, wechselt man nach links auf einen steinigen Steig, welcher zu Beginn recht steil hoch zu einem Geländesporn leitet. Anschließend zieht er dann durch die latschenüberzogenen Hänge hinauf zu einer felsdurchsetzten Kuppe. Sich dort geschickt durch einen Durchschlupf hindurch mogelnd, stößt man dahinter auf eine Karwanne durch die man sodann an den Itonskopf heran wandert.

Da man östlich von diesem auf den Panorama-Wanderweg stößt, der Gipfelanstieg aber von Westen her erfolgt, gilt es noch unter dem abweisend wirkenden Felsturm hindurch auf die Westseite zu queren. Der Gipfelsteig selbst ist mit Drahtseilen gesichert und führt zu Beginn über Schrofen bis unter den W-Grat. Hernach folgt ein versicherter Quergang über Felsen, um anschließend über eine Platte auf den Grat zu gelangen. Von dort ausgesetzt auf schottrigem Weg hinauf zum nahen Nordsporn, wartet zum Schluss noch einmal eine kurze versicherte Kraxelei. Ist diese letzte Felsbarriere gemeistert, steht man auch schon am beengten, kreuzgeschmückten Haupt des Itonskopfs.

Da der Itonskopf für eine ausgiebige Mittagsruhe gewisse Nachteile mit sich bringt (Anm. beliebt und beengt), ist man diesbezüglich am benachbarten, gerade einmal elf Meter niedrigeren, Alpilakopf schon besser aufgehoben. Dazu steigt man auf gleichem Weg wieder ab in die Scharte östlich des Itonskopfs. Dort dann geradeaus, hält man sich bei der nachfolgenden Weggabelung rechts und steigt zwischen Latschen hinauf zu einer Graskuppe. Über diese nun hinweg, erblickt man alsbald auch schon den Gipfel des Alpilakopfs, den man schließlich über eine Wiesenspur von Westen her erreicht.

Mit einer geologischen Schautafel geschmückt, erfährt man am Alpilakopf so nebenbei auch noch, was eine Bergzerreißung mit einem Kartenstapel gemein hat. Um seine Mittagsruhe muss man sich deswegen aber noch keine Sorgen machen, so schnell fällt der Kartenstapel nicht auseinander. So wie jedem Anfang ein Ende inne wohnt und sich der Alpilakopf irgendwann im Klostertal wiederfinden wird, so folgt auf jeden Aufstieg auch ein Abstieg.

Und dieser führt vom Gipfel zunächst hinunter zum nahen Alpilaboden. Dort wendet man sich der Ostflanke zu und peilt über Wiesenhänge eine Geländerippe an. Links von dieser leitet sodann ein ausgewaschener, breiter Zick-Zack-Weg in ein Tälchen hinab. Durch dieses nun hinaus und um eine latschenbewachsene Geländeschulter herum, erreicht man schließlich den weiten Sattel an der Oberen Wies. Ein feines Plätzchen um sich die Herbstsonne noch einmal auf den Bauch scheinen zu lassen.

Im Jänner noch mit Schneeschuhen unterwegs, ging's diesmal über herbstliche Weiden von der Oberen Wies hinab zur Wegverzweigung bei der Unteren Wies. Sich dort weiterhin nach Osten orientierend, wandert man nun über ein paar Wellen an einen ausgeprägten Graben heran. Diesen querend, folgt anschließend eine wunderbare Traverse hinüber zur „Gäßtuala“. Dort angelangt hält man sich für den Abstieg nach Fulateia an die Route des Schneeschuhtrails, der Anfang November in aller Regel schon ausgesteckt ist. Dieser führt in östlicher Richtung durch die „Tuala“ (= Mulde) hinüber zu einer Baumgruppe. An dieser sodann rechts vorbei, lässt sich dahinter auch schon ein Pfad ausmachen, der durch eine Waldflanke hinab nach Fulateia führt.

Bei Fulateia hält man sich weiterhin an die Ausschilderungen zum Kristberg und folgt dem Fahrweg via Maschleu hinab zur schön gelegenen Maisäß-Siedlung von Kapu. Wenig später mündet der Fahrweg dann auch schon in das Anliegersträßchen zum Kristberg ein. Sich nun endlich nach Westen orientierend, bleibt man dem asphaltierten Sträßchen bis zu einer Doppelkehre treu. Dort wechselt man dann wieder auf einen Fahrweg und folgt diesem via Falba und Glän talaus nach Innerberg.

Wer die weit ausholende Schleife über Kapu vermeiden möchte, für den bietet sich nach Maschleu eine Abkürzung an, mit der sich der Rückweg nach Innerberg um eine gute ¼ Stunde verkürzen lässt. Dazu achte man noch vor dem Kapu-Maisäß auf eine von rechts im spitzen Winkel einmündende Zufahrt. Dieser folgend, findet man nach einer Scheune einen Feldweg vor, über den man zu einem Fahrweg absteigen kann. Über diesen sodann weiter talwärts, trifft man schließlich nach den Höfen von Falba – im Bereich des Güatschatobels – auf das oben erwähnte Anliegersträßchen, dass via Glän zurück nach Innerberg führt.

 

Gehzeiten:

Innerberg, Mühle – Botzis (ca. 25'') – Fulasee – Motta, Abzw. Untere Wies (ca. 40'') – Schwarzasee (ca. 30'') – Wieskopf (ca. 20'') – Itonskopf (ca. 35'') – Alpilakopf (ca. 20'') – Obere Wies (ca. 25'') – Untere Wies – Fulateia (ca. 40'') – Kapu, Maisäß (ca. 30'') – Außerkristberg, Falba – Innerberg, Mühle (ca. 35'')


Tourengänger: Grimbart


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