Strahlhorn

Nach unserer Übernachtung in der Britanniahütte, montierten wir unsere Tourenausrüstung und fuhren im Licht des Vollmondes hinunter auf den Hohlaubgletscher, wo wir die Felle montierten. Auf dem angenehm steigenden Allalingletscher marschierten wir sodann hinauf, entlang vom Hohlaubgrat bis zur Verzweigung Adlerpass / Allalinpass. Die Temperatur erreichte bis zum Adlerpass die unangenehmsten Grade. Während wir in Bewegung waren, hatten wir genügend warm, blieb man nur wenige Minuten stehen, kühlte der Körper schnell herunter. Am Adlerpass montierten wir die Skier auf den Rucksack und die Steigeisen an die Schuhe. Bis unter den P.3953 stiegen wir so am Seil dem Grat entlang hinauf, über diverse, teils eingeschneite Schrunde. Es lohnt sich die Skier mit hoch zu tragen, denn nach dem Gratstück ist noch eine beachtliche Strecke zurück zu legen, die man in der Abfahrt dann mit Skiern bewältigen kann.  

Oben am Skidepot angekommen montierten wir noch einmal die Steigeisen und stiegen so den kurzen Weg hinauf zum Gipfelkreuz. Das Panorama war erstaunlich grandios. Man kann das gesamte Monte Rosa Massiv sehen, das Rimpfischhorn, das Allalinhorn und auf der anderen Seite vom Sasstal den Weissmies mit Lagginhorn. Ab dem P.3953 waren die Temperaturen zum Glück wieder angenehm, die Sonnenstrahlen haben ihr bestes gegeben, zudem gab es weniger starken Wind. Die Abfahrt zum P.3953 war hart und von Verwehungen gespickt. Der Fussabstieg vom P.3953 zum Adlerpass machten wir ohne Seil, da wir soliden Trittschnee vorfanden. Am Adlerpass folgte die erste Steilpassage der Abfahrt. Diese bewältigt man am besten, wenn man sich nach dem Windloch der Felswand vom Rimpfischhorn entlang hält. Wir wechselten bereits früh in die Mitte vom Adlergletscher, um vor Steinschlag geschützt zu sein.

Die Abfahrt über den Adlergletscher hat definitiv Spass gemacht. Angenehm fuhren wir dem Gletscherabbruch entgegen, wo wir bei ca. 2900 Höhenmeter ein steiniges Couloire hinunter kamen. Auf dem breiten Findelgletscher genossen wir anschliessend die letzten schönen Hänge der Abfahrt. Über die Schwemmebene mussten wir bis P.2469 wenige hundert Meter stöckeln und einen kurzen Gegenaufstieg bewältigen. Anschliessend konnten wir entlang des Hanges bis P.2313 gleichmässig abfahren. Kurz unterhalb vom P.2313 erreichten wir die Skipiste, auf welcher wir bis Gant gefahren sind. Mit dem Sessellift fuhren wir für 12.- zum Blauherd hinauf, von wo wir über die Piste mit bester Aussicht auf diverse 4000er nach Zermatt hinab fuhren.