Zeller Blauen - Märzwinter im Zeller Bergland
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Der Zeller Blauen ist kein ausgesprochener Panoramaberg, er ist nicht einmal besonders hoch, aber er ist nun mal da und baut sich mächtig auf, wenn man das Wiesental aufwärts von Schopfheim nach Zell fährt.
Gemeinsam mit der Höhen Möhr (inkl. Turm) bildet der Zeller Blauen die 1000m Pforte in den Südschwarzwald im Wiesental. Die nahezu horizontal verlaufenden Spazierwege am Wanderparkplatz Blauen oder der St. Bernhardshütte sind weithin bekannt und oft überlaufen. Die Südexposition ermöglicht bereits früh im Jahr Spaziergänge in der Sonne. Der Gipfelbereich des Blauens ist jedoch immer noch ein wenig begangener Ort, auch wenn durch Waldschäden und den Bau des Sendemasts größere Lücken entstanden sind. Der langgezogene Bergrücken vom Wolfsacker über den Hirschkopf zum Gipfel ist jedoch eine wunderbare Wander- oder Schneeschuhstrecke.
Ausgangspunkt ist die zentrale Kreuzung in Zell im Wiesental, der Latschari-Platz oder kurz „Latschi“. Nach einem kurzen Gruß im Cabanja Weltladen geht’s hoch zur Kirche und anschließend rechts aufwärts in den steilen Blauener Weg. Ich spüre einige befremdliche Blicke der Anwohner, die gerade die Gartenmöbel für die Ostersaison richten und mich mit Schneeschuhen am Rucksack sehen. Vorweg, die Entscheidung die Schneeschuhe mitzunehmen war genau richtig.
Hinter der Kirche am Blauener Weg beginnt auch der vom Schwarzwaldverein markierte Weg zum Belchen (17km). Im ausgehenden Adoleszenzzeitalter hatte ich die Strecke früher in 4 Stunden geschafft. Nun ja – panta rhei.
Der blauen Raute des Schwarzwaldvereins folge ich die kommenden 2 Stunden bis zur Wegkreuzung Wolfsacker. Aus dem Tal geht es vorbei am Wasserreservoir über den Kalten Bühl steil aufwärts zur St. Bernhardshütte. Die Hütte ist mittlerweile keine Unterkunft mehr, sondern dient als Stall für die Ziegenkäseproduktion. Aussichtsreich ist anschließend die Passage an der Fahrstraße Blauen – Pfaffenberg. Im Jegglesgraben zweigt der Bergweg dann von der Straße links ab. An der Wegkreuzung Käserntanne müssen die Schneeschuhe ran. Bis zur mächtigen Käsern- Linde verläuft der Weg nun horizontal und steigt dann bis zum Übergang Richtung Wolfsacker gleichmäßig an. Der namenlose Übergang zwischen Bubshorn und Hirschkopf liegt genau auf einer Höhe von 1000m. Am Wolfsacker verlasse ich den Belchenweg. Bis zum Hirschkopf steigt der Weg jetzt nochmals an. Begleiter sind nun alte Grenzsteine, die den Grenzverlauf zwischen Baden und Vorderösterreich in vornapoleonischer Zeit markieren.
Auf dem Gipfel des Hirschkopfs steht seit 2015 das Mahnmal für fünf 1945 ermordete jugendliche Zwangsarbeiter. Die Aufarbeitung der Werwolfmorde am Zeller Blauen wurde unter andrem vom KuK- Verein Kleines Wiesental dokumentiert und mündete in der Errichtung des Mahnmals. Ein guter Moment des Innehaltens.
Vom Hirschkopf bis zum Gipfel sind es nun etwas mehr als 2 km mit lediglich 20 Hm auf und ab. Der Schnee ist allerdings mittlerweile so sulzig, dass sich Wasserlachen bilden und ich das Gefühl habe, bei jedem Schritt festzukleben. Immer wieder werden auf dem langgezogenen Bergrücken die enormen Waldschäden durch Sturm, Schneebruch, Dürre und Borkenkäfer deutlich. Der Zeller Blauen hat sein Gesicht bereits verändert. Die entstandenen Lücken ermöglichen jetzt aber Ausblicke nach Westen zum Müllheimer Blauen, dem eigentlichen Hochblauen (1165m). Auch am Gipfelkreuz hat man mittlerweile Aussicht. Hier steht seit einiger Zeit auch ein Funkmast. Von der Bank am Gipfelkreuz genieße ich die Sonne und den Blick Richtung Basel. Die Roche Türme erkennt man auch ohne Fernglas. Bei guter Fernsicht reicht der Alpenbogen vom Glarnerland zum Montblanc.
Hinunter geht es nun Richtung Wanderparkplatz Blauen, wo die Schneeschuhe wieder an den Rucksack müssen. Die anfangs erwähnten Spaziergänger sind auf den Horizontalwegen mittlerweile angekommen.
An der Bernhardshütte treffe ich wieder auf den Anstiegsweg, dem ich bis zur Kreuzung Kalter Bühl folge. Ich nehme noch die Runde übers Zeller Kühloch mit. Bei Frühlingstemperaturen erreiche ich den Talgrund und spüre die befremdlichen Blicke derer, die die Gartenmöbel für Ostern richten und die Schneeschuhe an meinem Rucksack sehen. Soisses – Märzwinter im Zeller Bergland.
Gemeinsam mit der Höhen Möhr (inkl. Turm) bildet der Zeller Blauen die 1000m Pforte in den Südschwarzwald im Wiesental. Die nahezu horizontal verlaufenden Spazierwege am Wanderparkplatz Blauen oder der St. Bernhardshütte sind weithin bekannt und oft überlaufen. Die Südexposition ermöglicht bereits früh im Jahr Spaziergänge in der Sonne. Der Gipfelbereich des Blauens ist jedoch immer noch ein wenig begangener Ort, auch wenn durch Waldschäden und den Bau des Sendemasts größere Lücken entstanden sind. Der langgezogene Bergrücken vom Wolfsacker über den Hirschkopf zum Gipfel ist jedoch eine wunderbare Wander- oder Schneeschuhstrecke.
Ausgangspunkt ist die zentrale Kreuzung in Zell im Wiesental, der Latschari-Platz oder kurz „Latschi“. Nach einem kurzen Gruß im Cabanja Weltladen geht’s hoch zur Kirche und anschließend rechts aufwärts in den steilen Blauener Weg. Ich spüre einige befremdliche Blicke der Anwohner, die gerade die Gartenmöbel für die Ostersaison richten und mich mit Schneeschuhen am Rucksack sehen. Vorweg, die Entscheidung die Schneeschuhe mitzunehmen war genau richtig.
Hinter der Kirche am Blauener Weg beginnt auch der vom Schwarzwaldverein markierte Weg zum Belchen (17km). Im ausgehenden Adoleszenzzeitalter hatte ich die Strecke früher in 4 Stunden geschafft. Nun ja – panta rhei.
Der blauen Raute des Schwarzwaldvereins folge ich die kommenden 2 Stunden bis zur Wegkreuzung Wolfsacker. Aus dem Tal geht es vorbei am Wasserreservoir über den Kalten Bühl steil aufwärts zur St. Bernhardshütte. Die Hütte ist mittlerweile keine Unterkunft mehr, sondern dient als Stall für die Ziegenkäseproduktion. Aussichtsreich ist anschließend die Passage an der Fahrstraße Blauen – Pfaffenberg. Im Jegglesgraben zweigt der Bergweg dann von der Straße links ab. An der Wegkreuzung Käserntanne müssen die Schneeschuhe ran. Bis zur mächtigen Käsern- Linde verläuft der Weg nun horizontal und steigt dann bis zum Übergang Richtung Wolfsacker gleichmäßig an. Der namenlose Übergang zwischen Bubshorn und Hirschkopf liegt genau auf einer Höhe von 1000m. Am Wolfsacker verlasse ich den Belchenweg. Bis zum Hirschkopf steigt der Weg jetzt nochmals an. Begleiter sind nun alte Grenzsteine, die den Grenzverlauf zwischen Baden und Vorderösterreich in vornapoleonischer Zeit markieren.
Auf dem Gipfel des Hirschkopfs steht seit 2015 das Mahnmal für fünf 1945 ermordete jugendliche Zwangsarbeiter. Die Aufarbeitung der Werwolfmorde am Zeller Blauen wurde unter andrem vom KuK- Verein Kleines Wiesental dokumentiert und mündete in der Errichtung des Mahnmals. Ein guter Moment des Innehaltens.
Vom Hirschkopf bis zum Gipfel sind es nun etwas mehr als 2 km mit lediglich 20 Hm auf und ab. Der Schnee ist allerdings mittlerweile so sulzig, dass sich Wasserlachen bilden und ich das Gefühl habe, bei jedem Schritt festzukleben. Immer wieder werden auf dem langgezogenen Bergrücken die enormen Waldschäden durch Sturm, Schneebruch, Dürre und Borkenkäfer deutlich. Der Zeller Blauen hat sein Gesicht bereits verändert. Die entstandenen Lücken ermöglichen jetzt aber Ausblicke nach Westen zum Müllheimer Blauen, dem eigentlichen Hochblauen (1165m). Auch am Gipfelkreuz hat man mittlerweile Aussicht. Hier steht seit einiger Zeit auch ein Funkmast. Von der Bank am Gipfelkreuz genieße ich die Sonne und den Blick Richtung Basel. Die Roche Türme erkennt man auch ohne Fernglas. Bei guter Fernsicht reicht der Alpenbogen vom Glarnerland zum Montblanc.
Hinunter geht es nun Richtung Wanderparkplatz Blauen, wo die Schneeschuhe wieder an den Rucksack müssen. Die anfangs erwähnten Spaziergänger sind auf den Horizontalwegen mittlerweile angekommen.
An der Bernhardshütte treffe ich wieder auf den Anstiegsweg, dem ich bis zur Kreuzung Kalter Bühl folge. Ich nehme noch die Runde übers Zeller Kühloch mit. Bei Frühlingstemperaturen erreiche ich den Talgrund und spüre die befremdlichen Blicke derer, die die Gartenmöbel für Ostern richten und die Schneeschuhe an meinem Rucksack sehen. Soisses – Märzwinter im Zeller Bergland.
Tourengänger:
Frankman

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