Bergtour von Ruhpolding über Strohnschneid, Hochfelln, Weißgrabenkopf, Gröhrkopf, Haaralmschneid


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 1. März 2021 um 15:09.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:28 Februar 2021
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zügen von Garmisch über München nach Ruhpolding
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Taxi von Staudigelhütte nach Ruhpolding, Züge über München nach Garmisch

In Ruhpolding angekommen, stellte ich fest, dass nicht gleich ein Bus nach Maiergschwendt abfährt. So marschierte ich zu Fuß dorthin. Dahinter überschritt ich die Straße, die nach Brand führt u. stieg über Grashänge Richtung des langen und bewaldeten Kamms auf, der vom Hochfelln abfällt. Kurz vor Erreichen kam ich an einem Gehöft vorbei. Am Waldrand beginnt eine Wegspur, die zur von mir angesteuerten Vertiefung am Kamm führt. Über den Kamm verläuft ein Steig, der im Wald streckenweise kaum zu finden ist. Wegspuren sieht man aber immer. Ein paar alte rote Markierungspunkte sind zu sehen. In ca. 900m Höhe ist eine erste Kletterstelle (I) zu überwinden. Bald ist ein Felsaufschwung auf der Nordseite zu umgehen. Man erreicht wieder eine Scharte, hinter der man auf der Nordseite einer teils überhängenden Felswand weiterwandert. Bald erreichte ich einen sehr steilen, mit kleinen Felsen durchsetzten Hang, auf dem man überwiegend nur Trittspuren sieht. Der Anstieg war unangenehm, da der Boden noch gefroren war! Daher war äußerste Konzentration u. Vorsicht angesagt. Danach erfolgte eine lange Wanderung im leichten Waldgelände über den Kamm zur Strohnschneid, wo ein Kreuz etwas vor und unterhalb ihres höchsten Punkts steht. 

Über eine längere Strecke geht es langsam ansteigend mit geringen Höhenverlusten über den latschenbewachsenen Kamm. Dort lag noch Schnee, in dem tiefe Fußspuren vorhanden waren. Es folgt ein kurzer Abstieg auf der Südseite, wo kaum Schneereste vorhanden waren. Dahinter geht es auf dem Steig wieder aufwärts zum ( zu dieser Zeit schneebedeckten) Gipfelhang des Hochfelln. Mühsam ging es am letzten meteorogischen Wintertag dieses Winters zum Gipfel hinauf, wo sich viele Wanderer aufhielten.

Nach kurzem Aufenthalt dort oben stieg ich in südlicher Richtung zur Scharte vor dem Thoraukopf ab. Der Steig war im oberen Teil wegen des Schnees zum größten Teil nicht sichbar. Fußspuren zwischen den Latschen waren vorhanden. Ich überholte dort eine Gruppe von anscheinend wenig geübten Wanderern. Weiter unten sah ich zunächst niemand mehr. Über den Steig, der westlich unterhalb des Thoraukopf s an ihm vorbeigeht, erreichte ich eine weitere Scharte, an der gerade ein Skitourengeher mit am Rucksack befestigten Skier von der Ostseite her ankam. Er meinte, es sei zu spät für den abenteuerlichen Aufstieg von dort über die Nordseite auf den Weißgrabenkopf, nachdem ich ihm gesagt hatte, dort müsste ich hinaufkommen können.

Trotzdem versuchte ich mein Glück, das mir aber auch hold war, denn ich stieß gleich auf eine alte Fußspur im harten Schnee, in der des im steilen Hang hinaufging. Die Schlüsselstelle war dann eine Passage über leicht verschneite Felsen mit eisigen Stellen (ohne Schnee u. Eis wäre es I, in diesem Fall aber II), über der ich wieder im steilen Schnee auf die Spur stieß. Über sie gelangte ich in Kürze auf den Weißgrabenkopf, auf dem ein sehr kleinem Holzkreuz mit Kastl angebracht ist, in dem sich ein Buch befand. In dieses trug ich mich als Erster in diesem Jahr ein!

Nach sehr kurzem Aufenthalt dort folgte ich Fußspuren im Schnee, dann im überwiegend schneefreien Bereich im Bergwald auf der Westseite einer Wegspur, die schließlich von umgestürzten Bäumen unterbrochen war. 4 kleine Stangen mit roten u. gelben Plastikstreifen wiesen mir aber den Weg. Westlich einer Felsschneide, deren höchsten Punkt ich bei einem kurzen Versuch nicht erreichen konnte, geht es vorbei zu einer Scharte. Von dieser aus gelangte ich über eine Wegspur auf den höchsten Punkt des Gröhrkopfs u. kurz dahinter zur nur wenig niedrigeren Erhebung mit Kreuz. 

Ich setzte den Weg gleich fort, da es bereits auf 16.00 Uhr zuging. Mit wenig Höhenverlust geht es über eine Wegspur zur Scharte vor der Haaralmschneid. Nach kurzem, aber steilen Anstieg von dort mit Fußspuren im Schnee kam ich an ihrem Kreuz an. Dort kann man sich auf eine Holzbank setzten. Anschließend ging ich weiter im Gras zum zweiten, ungefähr gleich hoch wirkenden Gipfel am Kamm. Dahinter fällt dieser langsam ab. Kurz vor einem Steilabfall auf der Ostseite begann ich den Abstieg in südliche Richtung im Gras u. dann im Schnee, in dem Fußspuren zu sehen waren. Sie führten mich zu einem bewaldeten Rücken, an dem ich schließlich weglos weiter abstieg. Da dort kein Schnee mehr lag, konnte ich keine menschliche Spur mehr ausmachen. Einen Steig konnte ich  dort auch nicht finden. Schließlich erreichte ich einen Fahrweg, auf dem ich weiter abwärts wanderte. Weiter unten verließ ich ihn nach links, nachdem ich 3 Wanderer auf einem abbiegendem Weg entdeckt hatte. Über diesen absteigend gelangte ich nach Urschlau. An der Bushaltestelle dort las ich, dass diese im Winter nicht angefahren wird. So marschierte ich nach Brand, wo lt. Fahrplan jeden Tag um 17.55 Uhr der letzte Bus abfahren sollte. Ich aber traute um 17.49 Uhr der Sache nicht so ganz u. ging weiter zur nächsten Bushaltestelle. Tatsächlich wartete ich dort dann vergebens auf einen Bus! Ein Anwohner rief schließlich ein Taxi! Damit kam ich doch noch rechtzeitig am Bahnhof in Ruhpolding an, um den Zug um 18.48 Uhr noch zu erwischen.



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