Hochfelln, eine der vier Aussichtslogen auf den Chiemsee


Publiziert von scan , 19. Mai 2016 um 08:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:18 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Navi füttern mit: Haßlberg 6, 83324 Ruhpolding. Direkt wenn man von der Brandnerstraße zur beschilderten Glockenschiede abbiegt, am großen Parkplatz parken.

Über den Titel "Schönste Aussichtsloge über dem Chiemsee" streiten sich vier dominante Berge, die alle einen traumhaften Blick über den Chiemsee bieten. Letztendlich ist aber egal, ob man auf den Hochgern, Hochries, Kampenwand oder eben den Hochfelln steht, denn die Aussicht über Deutschlands zweitgrößten See ist immer schön. Da wundert es dann auch kaum, dass drei von den vier Gipfeln mit Seilbahnen erschlossen sind.

Auch auf den Hochfelln hat man eine Seilbahn geschraubt, da diese aber von Nordosten hochführt, bietet sich die Südseite mit einem nicht ganz so überlaufenen Zustieg an. Mit 1000 Höhenmetern fordert dieser Aufstieg zwar am meisten Kondition, allerdings will man eigentlich eine Bergwanderung und keinen Bergspaziergang machen. Zudem kann man hier den Rückweg gut variieren.

Los geht's bei der Glockengießerei, da man dort aber nicht parken darf, muss man die 5 Minuten zu Fuß vom großen Parkplatz hoch laufen. Es geht weiter an den Schildern entlang des Thoraubachs. Für den Aufstieg bleiben wir auf der Forststraße, beim Abstieg können wir teilweise eine Pfadspur nutzen, die im Abstieg weniger Orientierungsprobleme bereitet. Kurz nachdem man eine Brücke passiert hat, kann man sich entscheiden, ob man über die Farnbödenalm oder die Thoraualm geht. Laut Wegweiser sind beide Wege gleich lang, das stimmt allerdings nicht: Der Weg über die Thoraualm ist etwas länger und landschaftlich wesentlich reizender, deshalb hebe ich mir diese Variante für den Abstieg auf und folge dem Weg rechts Richtung Farnbödenalm. Bei der Alm zeigt dann der nächste Wegweiser nach rechts und man muss etwas den Pfad suchen, der die ersten Meter kaum sichtbar ist, dann aber immer besser wird. Abrupt steht man dann wieder vor einem Wegweiser, wo gleich dreimal der Hochfelln angeschrieben ist. Da man für die dreifache Ausfertigung offenbar recht viel Zeit benötigt hat, ist die Zeitangabe auch gleich um eine Viertelstunde höher als beim 200m weiter zurückliegenden Wegweiser.

Recht bald kommt der Gipfel mit Seilbahnhaus in Sicht und der Weiterweg quer durch den Berghang wird ersichtlich. Vorher kann man aber bei einem Wegweiser auch zum Aufstiegsweg oberhalb der Thoraualm wechseln, was aber primär im Winter von Interesse sein dürfte. Etwas später steht man dann am Gipfel und darf die Aussicht bewundern. Wohl aufgrund des Sonne-Wolken-Mix stand ich allein am Gipfel, an schönen Sommertagen ist hier allerdings die Hölle los.

Für den Abstieg zur Thoraualm musste ich zuerst einmal eine Ehrenrunde um den "Gipfelrundweg" drehen (dauert nicht einmal 10 Minuten), da der Abzweig zum Abstiegsweg nicht ausgeschildert ist und ich den Weg eher für einen Tierpfad gehalten habe. Beim zweiten Versuch bin ich dann aber der steilen Latschengasse nach unten gefolgt, welche sich recht bald zur steilen, aber doch klaren Wegspur verändert. Dass die Wegweiser in dieser Region wirklich stellenweise idiotisch sind, bemerke ich dann als ich einen kurzen Abstecher auf den extra ausgeschilderten "Thouraukopf" machen will.  Der Pfad zieht allerdings nördlich daran vorbei, eine Besteigung des völlig mit Latschen überwucherten Gipfels ist quasi unmöglich. Ein Einheimischer erzählt mir dann später, dass eine Besteigung nur im Winter eine Option sei, wenn die Latschen vom Schnee bedeckt sind. Naja, immerhin kann ich so weglos über die steile Bergwiese zur Thoraualm absteigen.

Die Landschaft um die Alm entschädigt allerdings für die Mühen und ich bin froh, dass ich diese Variante für den entschleunigten Rückweg gewählt habe. Insgesamt eine schöne Bergtour und für mich ein kleiner Erfolg, weil ich mit dem Hochfelln nun alle vier Aussichtslogen über dem Chiemsee bestiegen habe.

 Drei Randbemerkungen am Ende:
- Die Tour lässt sich offensichtlich gut als Schneeschuhtour im Winter machen.
- Wer sich den Auf- und Abstieg komplett sparen will, muss dafür 22 Euro im Sommer berappen.
- Im Winter kann man Skifahren zwischen Gipfel und Mittelstation des Hochfelln.

Tourengänger: scan


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