Findling Steinwies - blinder Passagier, Wallfahrt und Heiliger Geist


Publiziert von 83_Stefan , 15. Februar 2021 um 18:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum: 6 Februar 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Strecke:8,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der Anschlussstelle Irschenberg der A 8 via B 472, St 2077 und St 2010 zum Findling Steinwies zwischen Hoiß und Oberlengendorf. Gegenüber des Felsblocks mündet eine schmale Asphaltstraße, dort lediglich "wildes Parken" möglich. Alternativer Ausgangspunkt: Parkplatz der Wallfahrtskirche Wilparting.
Kartennummer:BayernAtlas

Während der letzten Eiszeit transportierte der Inn-Chiemsee-Gletscher einen großen Gneisblock aus den Zentralalpen nach Norden ins Alpenvorland und lagerte ihn nahe des Irschenbergs ab. An diesem sehenswerten Kuriosum startet eine Rundtour, die neben dem blinden Passagier die Wallfahrtskirche Wilparting als Höhepunkt im Programm hat. Etwas störend ist lediglich der Abschnitt in direkter Nähe zur Bundesautobahn 8 und ihrer als Nadelöhr bekannten Rampe auf den Irschenberg, aber die oberbayerische Bilderbuch-Landschaft mit der Alpenkette im Hintergrund entschädigt dafür reichlich.

Die Runde beginnt am Findling Steinwies, direkt an der St 2010 zwischen den Weilern Hoiß und Oberlengendorf. Dass der Felsblock von weither stammt, fällt auf den ersten Blick auf, denn er passt eigentlich gar nicht in diese liebliche Landschaft. Zwei Sitzbänke mit Geotop-Schautafel gestalten den Aufenthalt gemütlich. Wer mag, kann auf den Block hinaufkraxeln, oben befindet sich ein Holzkreuz, das leider bereits erste Auflösungserscheinungen zeigt.

Nach gemütlichem Beginn geht es ebenso gemütlich weiter: Man folgt der gegenüber des Findlings einmündenden schmalen Asphaltstraße zum Hof Oberdaxham, im Hintergrund zeigen sich der Irschenberg und die Wallfahrtskirche Wilparting. Vor dem Hof hält man sich links und wandert durch landschaftlich geprägtes Kulturland, bis das Sträßchen kurz nach dem Gehöft Gern endet und in einen Feldweg übergeht. Dieser erreicht bald ein Marterl mit Sitzbank, wo sich der Fahrweg teilt. Hier kann man recht schön Pause machen.

Man folgt dem rechten Fahrweg im Wald hinunter zum Kaltenbach, der auf einer abenteuerlichen Brücke überquert wird. Jenseits geht es wieder bergauf, bis der Weg am Rande eines Felds endet. Am Feldrand wandert man nach rechts zu einem Fahrweg hinüber, hält sich links und erreicht bald eine Verzweigung, an der man erstmals auf Wanderschilder trifft. Nach rechts geht es hinüber zur nächsten Verzweigung an einem Hof, wo man der Beschilderung "Irschenberg über Albl" weiter geradeaus durch Felder folgt. Ab hier wandert man auf dem beliebten Wilpartinger Rundweg.

Am Weiler Alb endet der Fahrweg. Man hat hier einen schönen Blick hinunter ins Rosenheimer Becken. Die kleine Kirche ist die sakrale Ouvertüre, bevor es hinüber zur Wallfahrtskirche Wilparting geht - das Interieur ist durchaus sehenswert.

An der Kirche beginnt der Wanderweg, der durch dichten Wald vorbei an der Aniansquelle bergab in den Röthengraben leitet. Auf den letzten Metern hinunter zur schmalen Brücke gibt ein Geländer Sicherheit. Jenseits wandert man wieder bergauf, verlässt den Wald und steuert auf Wilparting mit der altehrwürdigen Wallfahrtskirche zu. Hier befindet sich eine Gaststätte und ein geräumiger Parkplatz, einsam ist es an diesem beliebten bayerischen Fotomotiv nicht gerade. Ein Blick in die Kirche lohnt sich, sie ist reich geschmückt. Auch der Blick nach Süden auf Bayerische Voralpen und Chiemgauer Alpen kann sich sehen lassen.

Auf der Zufahrt zum Parkplatz geht es zur Straße und dort nach rechts weiter. Dieser Abschnitt parallel zur Autobahn ist nicht gerade überzeugend, denn auf den Lärm und die Abgase könnte man durchaus verzichten. Man wandert am Rand der mäßig befahrenen Straße ostwärts und passiert die Weiler Bernrain und Winastött, bevor kurz nach nach einem Rückhaltebecken in einer Linkskurve ein nicht bezeichneter Fahrweg scharf nach rechts abzweigt.

Man folgt ihm im Wald hinunter zum Kaltenbach; wo sich die Fahrspuren verzweigen, hält man sich rechts. Die Spur verläuft sich zusehends, eine recht abenteuerliche kleine Brücke ermöglicht den Übergang auf die andere Seite, wo man auf einen Fahrweg trifft. Man hält sich links und folgt ihm steil bergauf aus dem Tälchen heraus. Der Wald wird verlassen, man hält sich rechts und wandert auf dem bald asphaltierten Fahrweg durch die Weiler Eulenthal und Oberlengendorf bis zur St 2010. Ihr folgt man am Rand nach rechts zurück zum Ausgangspunkt, wo sich die Runde schließt.

Schwierigkeiten:
Vom Findling Steinwies über Alb zur Wallfahrtskirche Wilparting: T2 (kurze Abschnitte, sonst T1).
Rückweg via Eulenthal: T2 (kurzzeitig bei der Überquerung des Kaltenbachs, sonst T1).

Fazit:
Eine 3*-Rundwanderung, die sich vor allem wegen der beiden hübschen Kirchen und dem Findling Steinwies lohnt. Einige Wegabschnitte sind recht kurzweilig, der Abschnitt entlang der Autobahn zieht sich aber wie Kaugummi. Vorsicht: Bis auf den Wilpartinger Rundweg sind die Wege weder bezeichnet, noch markiert - hier empfiehlt sich eine gute Karte und Orientierungsgespür. 

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Findling Steinwies ist Geotop Nummer 42 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Alpenvorland, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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