Skitour Zermatter Breithorn

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts mit Kurt in Zermatt vor etlichen Jahren bestiegen wir auch das Breithorn. Dank der Seilbahn auf das Klein Matterhorn ist es einer der am leichtesten zu besteigenden 4000-er der Alpen. Die gemütliche Tour in einer grossartigen Hochgebirgslandschaft ist wunderschön und sehr zu empfehlen.

Das fünfgipflige, stark vergletscherte Breithorn ist der bergsteigerisch leichteste Viertausender der Alpen. Von der Nordseite, vom Gornergrat aus, präsentiert sich der Berg als gewaltige, 2.5 km lange Gebirgsmauer. Vom Westgipfel 4164m erstreckt sich der Gipfelkamm über den Mittelgipfel 4159m, die Breithorn Zwillinge und endet schliesslich im Osten mit der Schwarzfluh (Roccia Nera) 4075m. Das Walliser Breithorn wurde bereits 1813 durch Henry Maynard, Joseph-Marie Couttet, Jean Gras, Jean-Baptiste Erin und Jean-Jacues Erin erstmals bestiegen. Das Kleine Matterhorn war der erste Gipfel rund um Zermatt, der bestiegen wurde, nämlich am 13. Aug. 1792 durch den Naturforscher Horace-Bénedict de Saussure mit seinem Sohn und einem Bergführer aus Chamonix.

Wir erwischten in der Zwischensaison anfangs Mai einen herrlichen Tag mit sehr guten Schneebedingungen und nur wenigen weiteren Tourenfahrern. Nach einer etwa einstündigen, bequemen Fahrt mit imposanten Seilbahnen standen wir auf dem Kleinen Matterhorn bereits auf über 3800m. Über die leichte Normalroute stiegen wir anschliessend über das Breithornplateau bzw. den Breithornpass mit leichter Skiausrüstung gemächlich in etwa 1.5 Stunden über den Südwesthang zum Westgipfel auf; wir waren die Ersten am Gipfel und genossen bei einer langen Rast und bei angenehmen Temperaturen die phantastische Aussicht. Die super Skiabfahrt führte uns zurück zum Breithornplateau, dann in weitem Bogen über den Oberen Theodulgletscher und den Furgggletscher am Fusse des Matterhorns nach Furi, wo wir auf den letzten Schneeflecken die Seilbahnstation erreichten. Mit der Seilbahn kehrten wir nach Zermatt zurück. Am Nachmittag besuchten wir das im Jahre 2006 eröffnete, durchaus sehenswerte Matterhorn Museum. Es zeigt unter anderem angebliche Fundgegenstände der Matterhorn-Erstbesteigung von 1865, so das gerissene Seil sowie Effekten wie Schuhe der abgestürzten Erstbesteiger. Nach dem Abendessen bummelten wir auch zum Zermatter Fiedhof mit zahlreichen Grab- und Gedenksteinen der am Matterhorn verunglückten Bergsteiger. Etliche Beizen waren in der Zwischensaison bereits geschlossen und das Dorf somit nicht überlaufen. An Spitzentagen beherbergt Zermatt zu den ca. 7'000 ständigen Bewohnern nämlich bis zu 27'000 Touristen und macht aus dem Dorf eine emsige bzw. "überlaufene" Kleinstadt.