Kurzbericht 

Roter Kopf (3.246 m) und Rotebenkopf (3.157 m)


Publiziert von Andi75 , 9. Dezember 2020 um 15:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 Juli 2008
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Am Westgrat der Weißkugel (Ötztaler Alpen) beginnt ein Gratzug, der bis zum Rechensee reicht. Nach den Bärenbartkögeln und der Freibrunner spitze ist der Rote Kopf die nächst höhere Erhebung im Kamm. Angesichts der Nachbarn ist die Bedeutung des Roten Kopfes und der Rotebenspitze eher gering. Trotz Weg werden beide eher selten besucht. Der Rote Kopf ist wegen der luftigen Kletterstellen am Nordgrad deutlich schwieriger als der Rotebenkopf. Trittsicherheit im steilen Gelände ist bei beiden Voraussetzung. Der Auf den Karten eingezeichnete Langgrubferner besteht maximal noch aus einem Schneefeld. Bis in den Sommer ist im nordseitigenn Kar mit steilen Schneefeldern zu rechnen, entsprechend ist die Ausrüstung zu wählen.

Vorbemerkung: Die Beschreibung von zunächst Roter Kopf und dann Rotebenkopf erfolgt wie von mir begangen. Andere Varianten sind natürlich möglich und ggfs sinnvoller.

Ein Schönwetterfenster Mitte Juli 2008 nutze ich für eine Tour in Südtirol. Am Reschenpass zweigt man mit dem Auto ins Langtauferer Tal ab und fährt bis zum großen Parkplatz bei Melag (1.915 m). Im Weiler selbst beginnt rechts ein Fahrweg zur Melager Alm (1.913 m). Zunächst mit leichtem Höhenverlust erreicht man die Alm in gut 30 min. Wenige Meter weiter zweigt rechts vom Fahrweg der markierte Steig zur Planeilscharte ab. Über die Wiese geht es den Hang hinauf, dabei leicht links haltend zum Waldrand.

Auf angenehmen und mäßig steilem Weg geht es bis an die Baumgrenze, wo sich der Hang etwas zurückneigt (2.200 m). Nach einer weiteren steileren Passage zweigt am Bachlauf der Höhenweg nach Grub westlich ab (2.400 m). Man bleibt allerdings auf dem mäßig ausgeprägten Grasrücken und steigt weiter in südlich Richtung in das - jetzt bereits sichtbare - Langgrubkar. Bald geht es wieder steiler links eine alte Randmoräne hinauf. Auf der Moräne nimmt man so die nächste Geländestufe und gelangt auf eine ebene Fläche mit kleinen Wasseraugen (ca. 2.750 m).

Hier wechselt der Weg von der östlichen Talseite auf die Westseite. Der Pfad wird zunehmend steiler und zieht sich im Zickzack in die Planeilscharte (3.070 m). Nachdem im Weg teilweise Neuschnee lag, wich ich etwas östlicher in die Hänge aus, die zwar mindestens gleich steil, aber wenigstens durchgehend mit Schnee bedeckt waren. So gelangte ich nicht direkt in die Planeilscharte (mit Kreuz) sondern übergangslos an den blockigen Nordgrat des Roten Kopfes. Der Grat war teilweise verschneit und deshalb unangenehm zu gehen. Spuren gab es keine, also suchte ich selbst nach der besten Variante. Zwei Grattürme umgeht man besser rechts, ehe man (links herum) auf dem Vorgipfel steht. Hinter dem Vorgipfel wäre es steil in eine Scharte hinab und drüben ebenso hinauf auf den unwesentlich höheren Hauptgipfel gegangen. Jedoch war mir das mit der Schneeauflage zu schwierig/gefährlich und ich lies es bleiben.

Wieder den Nordgrad hinunter gelangte ich dann zur Planeilscharte. Statt direkt in den Felsen über den Ostgrat auf den Rotebenkopf wählte ich einen Bogen nach Süden. Mit leichtem Höhenverlust erreicht man auf einer Geländestufe, die m. E. einfacher zu begehende Südflanke des Rotebenkopfes. Über Blöcke und Schutt erreicht man unschwierig den breiten Gipfel.

Von beiden Gipfeln dominiert die Aussicht auf den Talschluss des Langtauferer Tales mit Weißseespitze, Gepatschferner mit Eisbruch, Bärenbartkögel und Freibrunner Spitze. Auffällig "breit" und vergletschert zeigt sich im Süden der Rabenkopf. Bei wolkenlosem Himmel waren Ortleralpen und Berninagruppe gut zu erkennen.

Der Abstieg erfolgte wie der Aufstieg in die Planeilscharte nur dann dem Steig folgend wieder ins Langgrubkar.


Tourengänger: Andi75


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