Kratzer Frühwinter Sundowner


Publiziert von McGrozy , 5. Dezember 2020 um 20:15.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m
Strecke:ca. 40 km

Servus miteinander,

diese Tour führt wohl ein letztes mal dieses Jahr 2020 in den Allgäuer Hauptkamm. Die Planung solch einer Tour in dieser Jahreszeit erfordert eine größere Sorgfalt als im Sommer. Daher machten wir uns etwas länger Gedanken welche Ausrüstung wir benötigen und haben uns geeinigt lieber mehr dabei als zu wenig. Also packen wir Pickel und Steigeisen ein.

Die Tour starte ich mit dem Fahrrad in Oberstdorf (813m). Dort holte ich erst meine Tourbegleitung ab und fuhr dann weiter ins schöne Trettachtal. Dort vorbei am Golfplatz und zu erst einmal zum Christlesee (920m). Dort die absolute Stille und den traumhaft klaren See genossen und bewundert. Dann wieder aufs Rad und weiter nach Spielmannsau (992m) und von dort direkt weiter zum Ende der Straße. Dort schließen wir die Räder ab und laufen los. 

Der Weg ist anfangs noch ähnlich wie im Sommer (E5) sehr gut begehbar. Dies änderte sich recht bald und nach der ersten Bachquerung ähnelt der Weg eher einer Eisbahn als einem Wanderweg. Wir gehen im Aufstieg immer noch ohne Steigeisen. Am Marterl am Knie (1.376m) beschließen wir beim Abstieg hier die Steigeisen anzuziehen um sicher wieder herunter zu gelangen. Weiter geht es nun erstmal am Hang entlang und dann wieder über den Bach hinüber in den Sperrbachtobel. Dieser nenne ich im folgenden den unseren persönlichen Höllentobel. Anfangs war dieser ähnlich wie Aufstieg zum Marterl am Knie allerdings änderte sich das dann schlagartig. Am Eingang in die seilversicherten Passagen - an denen auch um Frühsommer das allbekannte Schneefeld liegt - ist komplett überzogen mit dicken Eis. Wir schlugen beim Aufstieg mit dem Pickel Stufen hinein und brauchten daher länger als gedacht - ohne Steiegeisen wären wir sicher dort umgedreht. Da wir Steigeisen hatten liefen wir weiter und durchquerten auch den Sperrbachtobel. Oben auf dem Plateau der Kemptner Hütte ging dann das Eis in schönen Pulverschnee über. An der Kemptner Hütte (1.844m) vorbei wo uns die Pächter hinterherschauten. Weiter geht´s hinauf zum unteren Mädelejoch (1.973m). Von dort weiter den sinnvollsten Weg durch den Schnee - möglichst auf dem Sommerweg welcher teilweise noch erkennbar war. Unterhalb vom Kratzer sahen wir hinüber zu unseren Ziel der Mädelegabel und entschieden doch was anderes zu machen. Wir entschieden uns auf den Kratzer Westgipfel zu gehen. Wir gingen den schneefreien Südhang des Kratzers hinauf bis dieser in Geröll überging. Von dort weiter durch die "Rinne" hinauf zur Scharte unterhalb des Gipfels. Von dort geht es schon in einer abgespeckten klassischen Art von Bergsteigen hinauf über Stein und Schnee zum Gipfel. Im Sommer wird das Stück wohl recht unproblematisch sein denke ich. Dieser Aufstieg war jedoch durch den sehr weichen Schnee recht heikel. Oben am Kratzer (2.427m) hatten wir eine herrliche Sicht auf die bekannten Gipfel der Allgäuer Alpen.

Wir warteten bis die Sonne neben dem Bockkarkopf untergegangen war und machten uns in den Abstieg. Der Abstieg gestaltet sich auf dem gleichen Weg. Wir zogen allerdings die Steigeisen an um durch den Sperrbachtobel zu gelangen und auch in einigen anderen Stellen des Abstiegs waren sie sehr hilfreich.

Start Ziel Anforderung Zeit (reine Laufzeit) Standzeiten
Oberstdorf Ende Trettachtal L 55 min +15 min
Ende Trettachtal Kemptner Hütte anfangs T 3 recht bald WS 100 min +35 min 
Kemptner Hütte Kratzer T 4 I WS+ 75 min  
Kratzer Ende Trettachtal T 4 I WS+ 160 min +20 min
Ende Trettachtal Oberstdort L 30 min  
      420 min (7h 30min) 8h 35 min + Pausezeiten  

FAZIT:

Eine herrliche Tour allerdings durch die Bedingungen nur erfahrenen Bergsteigern mit passender Ausrüstung zu empfehlen. Im Sommer ist vor allem der Zustieg bis zum Kratzer wohl sehr entspannend durch den gut ausgebauten E5 bzw. heilbronner Höhenweg. Dennoch ein Bergerlebnis das ich lange nicht vergessen werde!

Tourengänger: McGrozy


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