Rundwanderung ab Fafleralp zur Anenhütte


Publiziert von Felix , 5. November 2020 um 19:51. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 1 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Fafleralp, Parkplatz - P. 1771 - P. 1838 - Grundsee - P. 1866 - P. 1938 - P. 1977 - P. 1998 - Anusee - Anenhütte - P. 2108 - P. 2014 - P. 2011 - Guggisee - P. 1920 - Kreuz P. 1921 - (Gletscherflue) - Stockmad - Fafleralp, Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Kippel und Blatten nach Fafleralp, Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Fafleralp, Parkplatz - Kippel - Goppenstein, Autoverlad Lötschberg, Kandersteg - Kandergrund, Autobahn Spiez - Kiesen, Oberdiessbach - Konolfingen - Lauperswil - und Grünen nach Wyssachen
Kartennummer:1264 - Lötschental

Ein - kaum erwarteter - Wetterumschlag beschert uns beim ersten Blick aus unserem Hotelzimmer im Petersgrat in Kippel zwar ein phänomenal "geschmücktes" Bietschhorn, doch einen gänzlich leicht von Wolken überzogenem Himmel (nur sehr spärliche zwischenzeitliche blaue „Flecken“ trösten später nicht hinweg, dass sich im Verlauf des Tages diese noch verstärken werden …).

 

Wir starten unsere heutige Runde im Lötschental auf dem Parkplatz Fafleralp; erst sind hier nur wenige PWs, doch einige Campers abgestellt.

Bei wenig verheissungsvollen Aussichten folgen wir dem WW über die Lonza zu P. 1771, und wandern hier nun erst gemächlich durch die (heute verlassen wirkende) Landschaft des ehemaligen Gletschervorfeldes - auch von ersten Lärchen gesäumt, welche heute jedoch das gestrige Lärchengold nicht mehr zur Geltung bringen können.

 

Inmitten der beeindruckenden Szenerie erreichen wir ohne Aufwand den Grundsee; wenige Meter folgen wir dessen unterem Ende, bevor wir, zurück auf dem WW, ihm entlang unseren Marsch fortsetzen. Länger wandern wir nun auf der linken Seite des Flüsschens taleinwärts, überqueren dieses bei P. 1977. Nun wird die Weganlage leicht steiler, und leitet erst hinauf zu P. 1998, wo gemäss der Karte ein wbw Abweig vorhanden sein müsste - diesen, wie auch eine Hinweistafel, können wir nicht erkennen … (einige solcher sind unterwegs auch bereits winterlich zur Erde gelegt.)

Wir folgen der ab hier nun als BWW auf der Karte markierten Route bis auf 2080m Höhe; hier ist ein Abzweig zum Klettersteig deutlich signalisiert und ersichtlich. Ab hier ändert der Wegcharakter: wir sind nun mehrheitlich (im Auf und Ab) im felsdurchsetzten Gelände unterwegs, und streben an P. 2175 vorbei dem Einstieg zum Klettersteig (zur Anenhütte) zu dieser ist für den Winter zurückgebaut, also nicht zu begehen … dafür eröffnet sich uns der Blick zum Länggletscher und seine Gletschertore (gemäss den bereits etwas älteren Infotafeln soll sich dieser jährlich um 18 m zurückziehen und 4 m am Mächtigkeit verlieren - so muss sich das vor 3 ½ Jahren durchstiegene fantastische Gletschertor doch um einige Dutzend Meter weiter unten befunden haben). Wir verzichten auf den Besuch der nun ersichtlichen Gletscherhöhle, und steigen wieder weiter an; alsbald stellt sich ein unerwartetes Hindernis in den Weg: auf 2220 m ist eine neue, massive Eisenbrücke auch für den Winter vorbereitet - die Bretter oder Eisen zwischen den beiden Trägern sind demontiert. So suchen wir uns einen Übergang über den Zufluss zur Lonza - nicht ganz einfach, stellen Schnee und vereiste Ufersteine doch eine gewisse Herausforderung dar.

 

Unmittelbar danach können wir auf beinahe kunstvoll bearbeiteten Gletscherschlifffelsen (streckenweise mit Fixseilunterstützung) attraktiv weiter hochsteigen. Wenig später, wie wir den erst etwas flacheren Abschnitt zur unterhalb von Jegichnubel und Anungletscher gelegenen Felsbarriere angehen, wird unsere Expedition ein winterliche. Es liegt nun doch eine geschlossene Schneedecke; im steileren Aufstieg ab 2360 m entlang der Felsen bis 2400 sind die Wegspuren wieder besser erkennbar; dann jedoch sind wir dankbar um zwei Vorspurer: tiefer nun der Schnee, die Wegfindung mit kaum sichtbaren Markierungen schwierig, und mögliche Untiefen nicht erkennbar.

Unter dem zunehmend grauen Firmament arbeiten wir uns durch die winterliche kleine Hochfläche (weit unterhalb des Jegichnubels); dabei taucht nun wieder eine „bekannte“ Brückenkonstruktion auf - diesmal gelingt es uns nicht den wild rauschenden Bach über die einsturzgefährdeten Schneemassen oder die vereisten Steinblöcke im Wasser zu überschreiten. So bleibt uns der leicht luftige, schmale, Gang über einen der Eisenträger …

Endlich taucht nach diesem Balanceakt unser heutiges Ziel auf - und so können wir bald dem (noch leicht zugefrorenen) Anusee zusteuern. Innert Minutenfrist finden wir uns bei der bereits seit drei Wochen geschlossenen Anenhütte ein - an der Hauswand finden wir einen recht windstillen Rastplatz bei der mit massiven Steintischen und -bänken ausgestatteten Terrasse.

Nach und nach treffen hier auch die ersten Wanderer ein - es werden unterwegs (auf dem „normalen“ Hüttenzustieg ) dann doch noch mehr …

 

Ungefähr 350 Höhenmeter beträgt anschliessend der steilere Abstieg auf dem BWW hinunter zu P. 2108, wo wir den Anunbach queren - oben mit schneebedeckten Hängen, und meist sehr nassen Wegabschnitten. Länger - und nun auf meist trockenem Untergrund - legen wir die mehrheitlich flacheren Wegpassagen über die Guppinalp zur Abzweigung auf P. 2014 zurück.

 

Nach wenigen Dutzenden Metern finden wir uns beim - bereits von der Hütte aus gesehenen -Guggisee ein; wir ziehen, auf der WW-Strecke sogleich weiter Richtung Guggistafel - ein lieblicher, lärchenbestandener Abschnitt über meist flaches und offenes Gelände liegt vor uns.

 

Unterhalb des schmucken Weilers, bei P. 1920, folgen wir nur noch kurz dem WW, bevor wir auf 1920 m zum Gletscherschliffrücken abbiegen, auf welchem wir attraktiv zum Kreuz auf P. 1921 sanft ansteigen.

Direkt unterhalb ist die Wegspur ersichtlich, welche gleich steil hinunter leitet zu den wieder flacheren Passagen oberhalb der (Gletscherflue) - immerhin ist diese zur Südostseite hin doch in jähen Felswänden abbrechend. Sehr anregend und attraktiv ist diese unsere Wegabstiegswahl; zu den auch lauschigen, von Lärchen gesäumten Abschnitten und von deren Nadeln bedecktem Boden, gesellt sich auf der NW-Seite auch ein schmales Band, welches oberhalb einer senkrechten Felswand etwas vorsichtiger zu traversieren ist. Die Schwierigkeiten sind danach vorbei - es gilt nun noch zwischen den obersten Häuschen vom Gletscherstafel bei Stockmad einfach zum Parkplatz Fafleralp abzusteigen.

 

2 h 55 min (exkl. ⅜ h Pausen) bis Anenhütte

 

1 h 50 min (inkl. ⅛ h Pause)


Tourengänger: Ursula, Felix


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