Neuenalpspitz | Gmeinenwishöchi - föhnumtost im westl. Alpstein


Publiziert von alpstein , 22. Oktober 2020 um 11:05.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:21 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 940 m
Abstieg: 940 m
Strecke:12,3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Wil - Wattwil - Alt Sankt Johann - Scharten (wenige PP)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Der Föhn machte es möglich noch einmal eine Herbstrunde über Gipfel im westlichen Alpstein zu drehen. Auf der Anreise war vom Föhn noch nicht viel zu spüren. Erst im Raum Stein stieg die Temperatur auf wenigen hundert Meter von 8 auf 15 Grad an. Von Wind war am Ausgangspunkt Scharten auf 1151 m noch nicht viel zu spüren. In der sonst ohnehin ruhigeren Ecke des Alpstein kam mir nur ein Local entgegen. Im Gipfelbuch vom Neuenalpspitz war noch ein Eintrag vom Vormittag zu finden. Vor die Grenzen wieder dicht machen, wollte die Landsfrau noch einmal Gipfelluft in der Schweiz genießen. Soweit wird es hoffentlich nicht wieder kommen.

Bei herrlicher Föhnstimmung über dem Obertoggenburg bin ich in Scharten Richtung Böstritt gestartet. Durch den bunten Laubwald ging's bergauf und ich erreichte bald die Hochebene, wo sich ein erster Blick auf die höheren Gipfel bot. Vom Schafwisspitz über den Lütispitz bis zum Neuenalpspitz präsentierten sich die Südflanken schneefrei. Der Föhn hat ganze Arbeit geleistet. In einer menschenleeren Umgebung wanderte ich über das Wiesengelände zur Alp Hinterwinden (1538 m), wo ich an der Hauswand eine kleine Pause machte und den Blick auf die Churfirsten genoss.

Richtung Windenpass (1630 m) setzte ich die Wanderung fort, um dort nach Westen abzubiegen. Durch eine Legföhrenschneise, wo noch Schnee lag, kam ich zum Hinterwindenspitz (1726 m). Der Säntis mit seinen Trabanten zeigte sich hier zum ersten Mal. Mich führte der Weg erst einmal zum verlassenen Älpli (1674 m) hinab. Dort ging es auch schon wieder zur Gmeinenwishöchi (1817 m) aufwärts. Es lag zwar Schnee, der aber gut trittig und kein Hindernis war. Mäßig blies der Südwind als ich oben war. Ein durchnässtes Gipfelbuch veranlasste mich am Gipfel eine Vesperpause einzulegen, um das Buch währenddessen im Wind etwas trocknen zu lassen.

Der anspruchsvollste Abschnitt stand mir aber noch bevor. Nach dem Abstieg zur Gmeinenwis. folgte die abwechslungsreiche Passage über den Grat zum Neuenalpspitz (1816 m). Der bisher mäßige Wind hatte auf stürmisch hochgedreht. In meiner Gewichtsklasse musste ich aber nicht befürchten, fortgeweht zu werden. Mal auf dem Grat, mal wieder in der Westflanke ist er keine Sekunde langweilig. Die erdig-schmierigen Passagen westlich des Grates konnte ich jeweils aufwärts begehen. Auch der Steilaufschwung zum Schluss war bereits schneefrei. Am  Gipfel gönnte ich mir nur einen Schluck Tee und zog nach dem Gipfelbucheintrag weiter.

Nicht dass ich den Schlofstein verschlafen hätte, aber ich ließ ihn einfach rechts liegen und stieg auf 500 m Wegstrecke 260 Höhenmeter durch gut gestuftes Gras die steile Südflanke ab, was 1 Kilometer Wegstrecke ersparte. Der Alpweg führte dann zum Böstritt und kurze Zeit später kam ich an den Ausgangspunkt zurück. Mangels Einkehrmöglichkeit unterwegs, musste ich für eine kulinarische Belohnung noch bis zum Besuch im Café Ziehler in Stein warten.

Fazit: Es war eine Herbstwanderung vom Feinsten, wenn einem etwas Wind um die Ohren nichts ausmacht. Ein menschenleerer Alpstein bei schöner Herbststimmung.

Route: Nach Wegpunkten im Berichtskopf.

Aktueller Hinweis: Das RKI hat heute die ganze Schweiz ab Samstag zum Risikogebiet erklärt. Ich habe gerade schon per PM eine Frage deswegen erhalten. Die Rechtslage für Aufenthalte in der Schweiz bis zu 48 Std. hat sich aber nach meinem Kenntnisstand deshalb für in Baden-Württemberg Wohnhafte nicht geändert. Maßgebend sind die Regelungen des Bundeslandes in dem man wohnhaft ist.
vgl. § 4 Abs. 1 Nr. 4 ......"die sich weniger als 48 Stunden......."

Es ist zu hoffen, dass diese Regelung erhalten bleibt. Risikoärmer, d.h. mit weniger Menschenkontakten als bei meinen letzten 3 Wanderungen in Vorarlberg und der Schweiz gestern, kann man sich nicht bewegen. Mehr oder weniger hängt ein Ansteckungsrisiko auch nicht vom Reisen oder Beherbergen, sondern vom Verhalten ab.

Tourengänger: alpstein


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 22. Oktober 2020 um 17:28
Ja, die spinnen in der Politik, überall Masken tragen, auch wenn man selber keine Luft mehr bekommt. Immerhin haben einige Schulen dieses Problem erkannt und den Schülern die Maskenpflicht abgesagt. Zum Glück darf man noch für 48 Stunden ins Ausland dem Freizeitgeschäft frönen.
Mein Onkel aus Winterthur drehte letzten Sonntag völlig am Rad, da er nicht nach Deutschland einreisen wollte und die Gefahr bestand bei der Rückreise in Quarantäne zu müssen, da Stuttgart und der Landkreis Böblingen mittlerweile Risikogebiete sind. Wird immer verrückter, siehe Berchtesgadener Land. Mir tun die abgereisten Touristen, Hotelliers und Ladeninhaber Leid.

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Oktober 2020 um 10:39
>Ja, die spinnen in der Politik

Bisher befand sie sich ja im Dauerschlaf, hat aber nun festgestellt, dass sie dem Gesundheitsminister und den Länderchefs zu viele Freiheiten eingeräumt hat. Was an nicht nachvollziehbaren Regelungen dabei herausgekommen ist, kann man täglich lesen. Die 48-Stundenregelung ist da eine löbliche Ausnahme, wobei diese ja vielen auch zu weit geht. Hoffen wir, dass sie erhalten bleibt. Wenn unser RKI, wie es auch heute in der Zeitung steht, nun sogar feststellen musste, das Verhalten und das private Umfeld, aber nicht das Reisen die Pandemietreiber sind, sollte dem nichts entgegenstehen.

Mit Abstand halten und Hygiene sollte man gut durch die Zeit kommen. Auf Belehrungen anderer Art und Angstmache kann ich getrost verzichten. Bedauerlicherweise müssen die Steuerzahler für die enormen Schäden aufkommen, und nicht jene, welche sie zu verantworten haben.

Gruß
Hanspeter

F3ttmull hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Oktober 2020 um 10:47
Du sagst es, ich habe mich auch schon über dieses Beherbergungsverbot ausgelassen, da BW und BY mal wieder komplett anderer Meinung waren, aber letztendlich Kaiser Söder doch noch eingelenkt hat. Jetzt zeigt OB Reitter in München, wie man Kindern doch entgegenkommen kann. Hoffentlich wird das bald von anderen Kommunen auch so aufgenommen. Hygiene und Abstand sind das Mittel der Stunde. Grüße aus dem Allgäu.

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Oktober 2020 um 14:28
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn man den Artikel liest, bin ich mir aber nicht so sicher, ob wir bei unseren Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern in guten Händen sind.

Schauen wir also selbst, dass wir gesund bleiben.

Grüße vom Bodensee
Hanspeter

PS::Um keinen Unmut auf Hikr hervorzurufen, belassen wir es dabei ;-)



Kommentar hinzufügen»