Winterliche Gratwanderung vom Windenpass zum Neuenalpspitz (1816)

Nach der Gratüberschreitung vom Schofwisspitz zum Lütispitz hatte ich mir den Rest des Grates vom Windenpass zum Schlofstein noch für eine Halbtagestour vorgemerkt. Heute bot dieser eine gute Gelegenheit, wenigstens für ein paar Stunden der dichten Nebelsuppe im Flachland zu entfliehen.

Wie bei der letzten Tour startete ich in Scharten. Durch den immer noch schneefreien Böstritt geht's hoch nach Risi. Ab dort wird's winterlich: Die Ebene um den Gräppelensee ist schon recht weiss. Der Anstieg zum Windenpass ist dank Südhanglage schneefrei. Am Windenpass wird's wieder winterlich: In den Latschenkiefern hat sich der Schnee gut gehalten. Zum Glück haben schon ein paar Leute gespurt, sonst wäre der Weg durch die Latschen nicht so leicht auszumachen. Bei Alpli bietet sich wieder ein eher herbstliches Bild, bevor man im Nordhang der Gmeinenwishöchi wieder in den Winter eintaucht. Zum Glück ist der Schnee pulvrig und nicht vereist, sonst hätte man es in dem wohl Hang schwer. Der Abstieg vom Gmeinenwishöchi zu P.1730 ist wieder entspannt schneefrei, dann beginnt der anspruchsvollste Teil der Tour. Über den wurzelig-felsigen Grat geht's im Auf- und Ab zum Neuenalpspitz. Es gibt sogar eine kurze Abkraxelstelle, die dank Südexposition zum Glück komplett schneefrei ist. Links vom Grat geht's steil hinab, rechter Hand geben einem die Bäume ein schützendes Gefühl. Insgesamt ist der Grat mit Schnee aber doch weniger heikel, als es vom Gmeinenwishöchi zunächst aussah. Ohne die Spuren hätte ich mich bei der Wegfindung allerdings schwergetan. Der Abstieg vom Neuenalpsitz zum Schlofstein ist dann viel einfacher. Der Grat ist breiter und es liegt kaum mehr Schnee. Vom Schlofstein geht's zur Alp Hoor und über den Alpweg weiter nach Oberstofel. Von dort wandere ich über die schon schneebedeckte Strasse zurück nach Risi und steige wieder hinab nach Scharten.