Gratwanderung vom Pizzin zum Pizzo Ruscada (2004) von Palagnedra

Bei einer Tour auf die Gridone hatte es mir die wilde Schönheit des Centovalli angetan. Zur Maronen-Zeit wollte ich unbedingt in diese Gegend zurückkommen. Das Esskastanien-Sammeln haben wir mit einer sportlichen Gratwanderung vom Pizzin zum Pizzo Ruscada kombiniert. Mit Palagnedra als Ausgangspunkt kann man zwei unterschiedliche Auf- und Abstiegswege kombinieren, perfekterweise verläuft der letzte Teil des Abstiegs von Saorée nach Palagnedra durch einen Maronenwald.

Aufstieg von Palagnedra zur Madonna della Segna (T2)
Am Abzweig der Strasse zum Bahnhof Palagnedra lassen sich ein paar Autos parkieren. Über die Strasse laufen wir hoch zum Bahnhof, überqueren die Gleise und gelangen über einen Forstweg nach Piazze. Dort gabelt sich der Weg. Wir wollen den ganzen Grat vom Pizzin zum Pizzo Ruscada überschreiten und nehmen daher den rechten Weg nach Verdasio. Das Dörfchen ist wirklich hübsch! In flachen Kehren führt ein Wanderweg durch den lichten Wald hinauf auf eine verlassene Alpwiese. Mehr oder weniger flach geht es über die Alp zum Kirchlein der Madonna della Segna. nach einem kurzen Abstecher zum Moor Pian Segna hinter der Kirche geht es steil hinauf auf den Grat.

Gratwanderung vom Pizzin zum Pizzo Ruscada (T3+)
Durch einen bunten Buchenwald gelangen wir zum Aussichtshügel Pizzin. Von diesem geht es ein paar Höhenmeter hinab und dann hinauf zum Pianascio, wo eine Steinbank mit Blick auf den Laggo Maggiore zum Verweilen einlädt. Auf dem Weg vom Pianascio zur Einsattelung Pescia Lunga verliert man leider ein paar Höhenmeter. Hier zweigt unser Abstieg ab. Obwohl sich über dem Pizzo Ruscado hartnäckig eine dunkle Wolke hält, machen wir uns auf den Weiterweg zum Gipfel. Vielleicht wird's ja noch besser. Bald sind wir am Rifugio Corte Nuovo. Das neu renovierte Hüttlein ist schöner Platz für eine Übernachtung in den Bergen. Nach dem Rifugio folgen wir dem markierten Weg bis zu den Grundmauern eines verfallenen Gebäudes. Hier markiert ein verblasster Farbstreifen den Einstieg auf den Grat. Zunächst sieht es nicht nach Weg aus, hat man sich aber die ersten Meter durch die Pflanzen gekämpft, folgt ein wirklich schöner Gratweg. Dieser ist nicht sonderlich ausgesetzt und war trotz ein paar Schneeresten im Aufstieg gut machbar. Nach oben hin wird Pfad deutlicher. Am Gipfel blitzt dann tatsächlich für wenige Momente die Sonne durch die Wolken.

Abstieg vom Pizzo Ruscada nach Palagnedra via Saorée und Lionza (T3)
Kalt war's aber trotzdem, also ging's recht bald wieder hinab, diesmal über den markierten Wanderweg auf dem Nordgrat. Auf diesem war um einiges mehr Schnee, was an einigen Stellen etwas heikel war. Der Weg quert durch die Ostflanke des Pizzo Ruscada zurück auf den Ostgrat. Diesmal folgen wir dem auf der Karte eingezeichnetem Gratweg über P.1713, was sich als nicht so klug herausstellte, da der Abstieg zum Rifugio ziemlich zugewachsen ist. Vom Rifugio geht's auf bekanntem Weg zurück zu Pescia Lunga. Auf einem dick mit Laub bedecktem, steilem Pfad steigen wir ab zur verlassenen Alp Saorée. Danach quert man auf die andere Seite des Val del Marcou und gelangt ins Gebirgsdorf Lionza. An der Kirche vorbei gelangen wir zu einer Kreuzung bei einer Kapelle. An dieser wenden wir uns nach links und gelangen wieder nach Piazze, von wo es auf bekanntem Weg zurück zum Bahnhof Palagnedra geht.