Pizzo Ruscada (2004 m) - von Camedo nach Verdasio
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Der Pizzo Ruscada ist ein überaus gern besuchter Gipfel. Davon zeugen die vielen Berichte hier auf hikr. Wer mit öV anreist und überdies auf die Bergbahn nach Monte di Comino verzichtet, dem macht er den Gipfelerfolg trotz seiner überschaubaren Höhe von gerade einmal 2.000 m dennoch nicht eben einfach: Denn erst einmal muss der Grat erreicht werden. Und danach folgt noch einiges an Auf und Ab.
Aus der Vielzahl der Aufstiegsvarianten fiel dabei meine Wahl auf Camedo als Ausgangspunkt, nicht zuletzt deshalb weil dies der einzige Haltepunkt der Schnellzug-Variante der Centovalli-Bahn war, der überhaupt in Frage kam. Und danach folgte ich gerne der mir von den Wegweisern nahegelegten Aufstiegsvariante.
Demnach führte mich mein Weg von Camedo zunächst durch Borgnone, dann durch das pittoreske Lionza hinauf nach Saorèe. Der weitere Aufstieg zum Sattel von Pescia Lunga überwiegend durch mehr oder weniger lichten Wald und zumindest streckenweise recht steil, zog sich etwas in die Länge. Nach knapp 3 Stunden war diese Zwischenetappe dann aber erreicht.
Nach einer Viertelstunde Pause konnte es weitergehen. Dabei zog ich es vor, dem Grat auf fast durchgängig vorhandenen Steigspuren zu folgen, während der Normalweg mehr durch die Flanke verläuft und gegen Ende über den Nordgrat zum Gipfel führt.
Die Schneereste im letzten Teilstück erforderten an einigen Stellen etwas Vorsicht, es war insgesamt aber dennoch gut zu begehen. Auch im späteren Abstieg, wo ich eher mit Problemen gerechnet hatte.
Die Aussicht vom Gipfel erstaunlich weitreichend und umfassend. Angenehme Temperatur im Sonnenschein als Zugabe. Eine ganze Stunde verging wie im Flug. Ich hätte es noch länger aushalten können, doch wollte ich vermeiden gegen Ende des Abstiegs in die Dunkelheit zu geraten.
Nun also wieder zurück. Die ursprünglich erwogene Variante auf dem Normalweg über den Nordgrat war schnell wieder verworfen, da dort auf der Schattenseite noch mit mehr Schneeresten zu rechnen war als entlang des Ostgrats.
Rasch war ich wieder bei Pescia Lunga zurück. Nun folgte ein Gegenanstieg zum Pianascio. Dabei verliess die Spur kurzzeitig den Grat und führte ein wenig unterhalb um eine Felsnase herum und bald darauf zum letzten Höcker, dem Pizzin, einem schönen Aussichtspunkt.
Danach ein längeres Stück durch den Wald hinab zur Kapelle Madonna della Segna, eher eine kleine Kirche als nur eine Kapelle.
Von hier dann auf gutem Weg durch Monte di Comino hinab nach Verdasio und von dort noch rund 20 Minuten weiter bis zur Bahnstation von Verdasio.
Der Pizzo Ruscada – am Ende dieses Tages ist mir klar warum er so häufig besucht wird. Auch wenn ich ihn heute – von einem jungen deutschschweizer Paar abgesehen ganz allein für mich hatte.
Trotz der – für meine Verhältnisse – eher kurzgefassten Beschreibung ist es eine recht lange Tour, zumindest wenn man von einer der Bahnstationen startet und auch wieder soweit hinunter absteigt.
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