Zustieg Schalijochbiwakvon der Rothornhütte - Überschreitung Schalihörner
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Die Schalihörner stehen (wie die Pointes de Moming) etwas verloren zwischen den bekannten 4000ern Zinalrothorn und Weisshorn. Würde nicht der – laut SAC Führer – beste Zugang ins Schalijochbiwak über die Schalihörner führen, wäre die Überschreitung so gut wie nie begangen.
Es kursieren zahlreiche ernüchternde Berichte über die Tour; daher habe ich mir die Traversierung wesentlich schlimmer vorgestellt. Einige Passagen haben zwar viel Schutt und zum Teil grössere lose Blöcke, bleibt man aber auf der Gratkante, findet man viele genussreiche Passagen in bestem Gneis. Alles in allem bleibt es eine ernste, lange Unternehmung, da das Gelände durchgehend ausgesetzt, die Absicherung dürftig und viele Passagen abkletternd zu meistern sind. Macht man die Traverse locker, dürfte der eigentliche Schaligrat am Weisshorn kein Problem mehr darstellen, dort ist der Fels in allen schwierigen Partien fest.
Eine eindrückliche, komplette Hochgebirgstour zum Schalijochbiwak - bei schwierigen Verhälnissen
Nach einem farbenprächtigen Sonnenuntergang und geruhsamer Nacht in der Rothhornhütte Aufbruch um etwas nach 4 Uhr mit den letzten Rothornaspiranten. Erst dem Trampelweg auf den Gletscher zum Zinalrothorn folgend, nach ca. 200hm nach rechts über den flachen Gletscher zum Unteren Äschhornsattel. In leichter, schöner Blockkletterei (eine Stelle II gleich zu Beginn) aufs Obere Äschhorn. Abstieg über mässig steile Firnhänge in den flachen Kessel (3400m) unter dem Zinalrothorn. Unter Seracs (schnell passieren!) durch eine Spaltenzone, dann flacher in den Hohlichtpass. Ein wunderbarer Firngrat und einige Schritte im kombinierten Gelände leiten zum Schalihorn Hauptgipfel. Bis hierher gut 4 Stunden und keine grösseren Schwierigkeiten (WS+, solange die Spaltenzone nicht komplett ausgeapert ist).
Hier beginnt der ernste Part, die Traversierung der Schalihörner: Einige Meter dem Grat folgen, danach steil und ausgesetzt etwas rechts der Gratkante hinunter (heikel, loses, brüchiges Gestein, II). Es folgt ein steiler Turm, der rechterhand mit einigen kräftigen Zügen im 3. Grad überwunden wird. Weiter über den zerissenen Grat, Umgehungen meist in der Ostflanke bis unter den Schalihorn Nordgipfel P. 3955 Dieser kann erstiegen oder knapp unter seiner Spitze östlich traversiert werden.
Der SAC-Führer veranschlagt für dieses Stück zwischen Haupt- und Nordgipfel nur eine Stunde, wir brauchten (unter anderem wegen heikler, feuchter Neuschneeauflage und fehlenden Spuren) geschlagene zweieinhalb Stunden. Für die folgenden 500m Luftlinie bis zum Schalijoch gibt die Literatur nochmals 3,5h an – ob das gut kommt?
Der Abstieg ins Schalijoch war denn weniger zeitraubend als erwartet; wir lagen ziemlich genau in der Führerzeit: Erst steil hinab zu wenigen, problemlosen Erhebungen, erneut abschüssig und gut gestuft zum auffälligen Gendarmen. Kurz vor diesem ein Schlingenbündel, wo der Führer eine Umgehung in der Westflanke (III, steil aber angeblich fester Fels) oder gegen Osten (leichter, aber viel loses Material) vorschlägt. Wir wählten diese Variante: 25 m ostwärts abseilen führt in eine flachere Mulde, in dieser nördlich haltend absteigen zu Block mit Schlinge. Ab dort kann etwas ansteigend auf Bändern mit viel losem Material die Turmgruppe umgangen werden, (T6-Gelände, II).
Nun dem Grat über einen Turm folgen bis zum auffälligen Gendarmen der „Sphinx“. Diese wird bis zur Absteilstelle unter der Turmspitze erklettert (III), abseilen und über das folgende, leichtere Gratstück bis zum "schwarzen Turmsystem“. Dieses kann wiederum östlich umgangen oder auf Bändern in der Westflanke und auf dem Grat überstiegen werden. Wir wählten die Variante auf dem Grat, erstaunlich schöner, fester Fels mit ausgesetzten Kletterstellen III. Man kommt zur letzten, dürftigen Abseilstelle (lediglich zwei dünne Repschnüre um grossen Block...) oberhalb einer Platte und einem Überhang. Abseilen (vorbei an einem neuen Schlaghaken, den einzigen den wir auf der Tour gesehen haben) in die Ostflanke. Absteigend etwas unter der Gratkante traversieren (grosse, lose Blöcke!), dann ein kurzes Stück auf dem Grat in flaches Gelände.
Von da über leichte Felsen oder im Schnee zum Schalijoch und in 5 Min. hinauf zum Schalijochbiwak, wo wir um halb drei - gut zehn Stunden nach Aufbruch in der Weisshornhütte - eintreffen.
Geruhsamer Nachmittag und Abend im Biwak, wohl einer der exklusivsten Orte der Alpen!
Am nächsten Tag über den Schaligrat aufs Weisshorn.
Es kursieren zahlreiche ernüchternde Berichte über die Tour; daher habe ich mir die Traversierung wesentlich schlimmer vorgestellt. Einige Passagen haben zwar viel Schutt und zum Teil grössere lose Blöcke, bleibt man aber auf der Gratkante, findet man viele genussreiche Passagen in bestem Gneis. Alles in allem bleibt es eine ernste, lange Unternehmung, da das Gelände durchgehend ausgesetzt, die Absicherung dürftig und viele Passagen abkletternd zu meistern sind. Macht man die Traverse locker, dürfte der eigentliche Schaligrat am Weisshorn kein Problem mehr darstellen, dort ist der Fels in allen schwierigen Partien fest.
Eine eindrückliche, komplette Hochgebirgstour zum Schalijochbiwak - bei schwierigen Verhälnissen
Nach einem farbenprächtigen Sonnenuntergang und geruhsamer Nacht in der Rothhornhütte Aufbruch um etwas nach 4 Uhr mit den letzten Rothornaspiranten. Erst dem Trampelweg auf den Gletscher zum Zinalrothorn folgend, nach ca. 200hm nach rechts über den flachen Gletscher zum Unteren Äschhornsattel. In leichter, schöner Blockkletterei (eine Stelle II gleich zu Beginn) aufs Obere Äschhorn. Abstieg über mässig steile Firnhänge in den flachen Kessel (3400m) unter dem Zinalrothorn. Unter Seracs (schnell passieren!) durch eine Spaltenzone, dann flacher in den Hohlichtpass. Ein wunderbarer Firngrat und einige Schritte im kombinierten Gelände leiten zum Schalihorn Hauptgipfel. Bis hierher gut 4 Stunden und keine grösseren Schwierigkeiten (WS+, solange die Spaltenzone nicht komplett ausgeapert ist).
Hier beginnt der ernste Part, die Traversierung der Schalihörner: Einige Meter dem Grat folgen, danach steil und ausgesetzt etwas rechts der Gratkante hinunter (heikel, loses, brüchiges Gestein, II). Es folgt ein steiler Turm, der rechterhand mit einigen kräftigen Zügen im 3. Grad überwunden wird. Weiter über den zerissenen Grat, Umgehungen meist in der Ostflanke bis unter den Schalihorn Nordgipfel P. 3955 Dieser kann erstiegen oder knapp unter seiner Spitze östlich traversiert werden.
Der SAC-Führer veranschlagt für dieses Stück zwischen Haupt- und Nordgipfel nur eine Stunde, wir brauchten (unter anderem wegen heikler, feuchter Neuschneeauflage und fehlenden Spuren) geschlagene zweieinhalb Stunden. Für die folgenden 500m Luftlinie bis zum Schalijoch gibt die Literatur nochmals 3,5h an – ob das gut kommt?
Der Abstieg ins Schalijoch war denn weniger zeitraubend als erwartet; wir lagen ziemlich genau in der Führerzeit: Erst steil hinab zu wenigen, problemlosen Erhebungen, erneut abschüssig und gut gestuft zum auffälligen Gendarmen. Kurz vor diesem ein Schlingenbündel, wo der Führer eine Umgehung in der Westflanke (III, steil aber angeblich fester Fels) oder gegen Osten (leichter, aber viel loses Material) vorschlägt. Wir wählten diese Variante: 25 m ostwärts abseilen führt in eine flachere Mulde, in dieser nördlich haltend absteigen zu Block mit Schlinge. Ab dort kann etwas ansteigend auf Bändern mit viel losem Material die Turmgruppe umgangen werden, (T6-Gelände, II).
Nun dem Grat über einen Turm folgen bis zum auffälligen Gendarmen der „Sphinx“. Diese wird bis zur Absteilstelle unter der Turmspitze erklettert (III), abseilen und über das folgende, leichtere Gratstück bis zum "schwarzen Turmsystem“. Dieses kann wiederum östlich umgangen oder auf Bändern in der Westflanke und auf dem Grat überstiegen werden. Wir wählten die Variante auf dem Grat, erstaunlich schöner, fester Fels mit ausgesetzten Kletterstellen III. Man kommt zur letzten, dürftigen Abseilstelle (lediglich zwei dünne Repschnüre um grossen Block...) oberhalb einer Platte und einem Überhang. Abseilen (vorbei an einem neuen Schlaghaken, den einzigen den wir auf der Tour gesehen haben) in die Ostflanke. Absteigend etwas unter der Gratkante traversieren (grosse, lose Blöcke!), dann ein kurzes Stück auf dem Grat in flaches Gelände.
Von da über leichte Felsen oder im Schnee zum Schalijoch und in 5 Min. hinauf zum Schalijochbiwak, wo wir um halb drei - gut zehn Stunden nach Aufbruch in der Weisshornhütte - eintreffen.
Geruhsamer Nachmittag und Abend im Biwak, wohl einer der exklusivsten Orte der Alpen!
Am nächsten Tag über den Schaligrat aufs Weisshorn.
Tourengänger:
Delta,
Alpin_Rise


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