Parpaner Schwarzhorn (2683m) et al. - ausgedehnte Grat-Rundtour über zwei Kämme ab/bis Tschiertschen


Publiziert von dulac , 24. August 2020 um 22:00.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:15 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Auf der Suche nach einer Tourenidee für diesen Samstag mit den (zugegebenermassen umfangreichen) Anforderungen: günstige lokale Wetterprognose, gut erreichbar, möglichst als Rundtour gestaltbar, zumindest ein Gipfel, nicht überlaufen und Neuland für mich, bin ich auf einen interessanten und mit wundervollen Fotos unterlegten Bericht eines *Trailruns von Delta aus dem letzten Jahr gestossen.

 

Es passte eigentlich alles. Und die Route eines Trailruns sollte eigentlich ja auch für eine Bergwanderung taugen. Freilich nicht in 3h30, sondern etwa zwei- bis dreimal so lange.

 

Die Route ist in seinem Bericht bestens beschrieben. Das muss ich hier nicht wiederholen, da meine identisch war. Bis auf zwei kleine Ausnahmen: zum Alpstein wäre auch ich normalerweise direkt aufgestiegen. Doch nach den vorangegangenen ausgiebigen Regenfällen war das Gras sehr nass. Und dann sollten auch noch Alpenrosenfelder zu durchqueren sein. Heute drum besser so nicht und lieber den Umweg über den ausgeschilderten und markierten Aufstieg genommen. Die andere Abweichung: im Abstieg vom Gürgaletsch auch noch den Chli Gürgaletsch zu besuchen, habe ich mir erspart. Die Route hätte mitten durch eine grosse weidende Kuhherde geführt und der kleine wird vom grossen kommend überdies wie Delta bereits ausgeführt hat gar nicht als eigentlicher Gipfel empfunden.

 

Für die Gipfelrast hatte ich mir ursprünglich das Parpaner Schwarzhorn vorgenommen, den höchsten Punkt der Unternehmung. Doch da hatte mir die SLK einen Streich gespielt, den ich eigentlich als solchen hätte erkennen müssen: Die Farurfurgga, der letzte Sattel vor dem Schwarzhorn, war dort mit 2140 kotiert, was für den Aufstieg zum Gipfel einen Höhenunterschied von 500m impliziert hätte: Bei meinem Tempo also reichlich mehr als eine Stunde, die Ankunft auf dem Gipfel somit erst zwischen 13.30 und 14.00. Und das wäre mir entschieden zu spät gewesen. Deshalb die Mittagsrast vorgezogen und bereits auf Tschingla.

 

Eigentlich hätte ich anhand der Höhenlinien den Druckfehler erkennen müssen: die vor Ort kotierte Höhenangabe war tatsächlich 2431, also nur etwas mehr als 200 hm bis zum Gipfel und meine ursprüngliche Planung hätte sich problemlos realisieren lassen. Doch sei's drum: Auch Tschingla war ein angenehmer Rastplatz. Wie ich später zuhause gesehen habe, ist der Fehler erkannt, aber noch nicht in allen SLK-Online-Versionen bereinigt worden (1:10.000 und 1:50.000 korrekt, 1:20.000 und 1:25.000 noch fehlerhaft). Mein Pech, dass ich mir den Ausschnitt in 1:25.000 ausgedruckt hatte.

 

Ab dem Schwarzhorn und danach auf der Strecke zum Gürgaletsch beeindruckt die wundervolle Aussicht auf und über die Lenzerheide.

 

Und nach dem kurzen Abstieg vom Schwarzhorn besteht die Wahl, auf der markierten Wegspur zu wandern, die sich etwas abseits der Abbruchkante hält und nur wenig Auf und Ab aufweist.

 

Oder aber – und das fand ich wesentlich spannender – möglichst nahe dem Verlauf der Kante zu folgen. Zumeist hat es auch hier Andeutungen einer Wegspur oder eines Durchschlupfs, gerade letztere allerdings gelegentlich erst ersichtlich, wenn man bereits auf einer Alternative mehr in der Flanke unterwegs ist.

 

Am Stelli angekommen musste ich feststellen, dass der Übergang zum Gürgaletsch an einigen Stellen von Kühen besetzt war. Ganz wohl war mich nicht dabei. Doch nach einigem Zögern wollte ich auf den letzten Gipfel doch nicht verzichten und habe die Kühe jeweils etwas in der Flanke umgangen.

 

Wie eigentlich zumeist waren auch diese hier friedlich, doch man kann ja nie wissen.

 

Nachdem alle Gipfel, die ich zuvor passiert hatte auch angenehme Rastplätze gewesen wären und ich auch auf dem Gürgaletsch gerne noch ein wenig pausiert hätte, nun die grosse Enttäuschung: zwar wundervolle Aussicht, doch der Gipfel von den Kühen völlig zugesch.....

Wohlfühl-Ambiente war das nicht! Drum nur kurz ins Gipfelbuch eingetragen und gleich wieder weiter: Weglos durch die Flanke ins Täli hinab und dann über Furgglis hinab nach Tschiertschen. Was ich hier in die letzten 2 Zeilen gepackt habe, erwies sich vor Ort tatsächlich aber noch als eine Sache von rund anderthalb Stunden.

 

Wenn man über den beklagenswerten Zustand am Gürgaletsch einmal gnädig hinwegsieht, war es eine in jeder anderen Hinsicht überaus lohnende Runde und trotz des touristischen Hotspots Lenzerheide in unmittelbarer Nähe kaum begangen. Damit es auch so bleibt, drum besser nicht weitersagen, zumindest nicht über die hikr-Gemeinde hinaus! ;-)


Tourengänger: dulac


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