Hornspitz (2537 m) abenteuerliche, anspruchsvolle Tour im Rätikon, von Steg (Liechtenstein) aus


Publiziert von erico , 5. August 2020 um 18:42.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:27 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   FL 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1733 m
Abstieg: 1716 m
Strecke:11 Kilometer Wandern - 20 Kilometer EMTB
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz), mit dem Auto über die Autobahn bis nach Sevelen, Ausfahrt nach Vaduz nehmen und über Triesenberg bis hinauf nach Steg (LI) fahren. Anfangs Steg hat es einen grossen gebührenfreien Parkplatz.
Kartennummer:[https://map.wanderland.ch]

Nun ist es endlich soweit, die schon einige Zeit eingeplante „Bike and Hike“ Tour auf die Hornspitze steht heute, am 27. Juli 2020, auf dem Programm. Ohne EM-Bike ist die Hornspitze nur sehr schwer zu erreichen, von Malbun her ist es für eine Tagestour eher zu weit und über den Nenzinger Himmel (Autofrei) eher zu umständlich. Die beste Ausgangslage für mich und mein EM-Bike ist in Steg (LI), in nur ca. 45 Minuten sind die ca. 10 km und 840 Höhenmeter überwunden. Auf der Pfälzerhütte hat es beim Nebengebäude ideale Plätze um sein EM-Bike abzustellen. Siehe dazu auch noch auf Outdooractive [https://www.outdooractive.com/de/route/bergtour/hornspitz-2537-m-abenteuerliche-anspruchsvolle-tour-im-raetikon-von/179920438/]

 

Beschreibung der Wanderroute:

 

Von Steg (LI) mit dem EM-Bike über die Forststraße zur Pfälzerhütte: ca. 0.75 Std. rund 840 Höhenmeter, S-Grad (WS)

 

Wandern, Pfälzerhütte über die Barthümelalpe zur Gross Furgga – Hochjoch: ca. 1.50 Std. S-Grad (T3),

 

Bergsteigen, vom Hochjoch auf die Hornspitze inkl. „Wegfindung“: ca. 1.0 Std. S-Grad (T5 (II)

 

Gesamtzeit von Steg aus, inkl. Pausen, 4 Std. (20 km Bike und 11 km Wandern) (Höhenmeter, Wandern 900 m, EM-Bike 840 m)

 

Für den Rückweg vom Hornspitz nach Steg habe ich praktisch gleich viel Zeit aufgewendet, wie beim Aufstieg, jedoch inkl. eine längere Pause in der Pfälzerhütte, ca. 45 Minuten.

 

Von Steg aus führt eine gut ausgebaute Forst- und Alpstrasse zur Pfälzerhütte hinauf. Die ersten Kilometer geht es recht „gemächlich“ das Saminatal hinauf, ab der Alp Valüla wird es aber schnell anspruchsvoller und der Anstieg wird immer steiler. Jeder, der jetzt E-Unterstützung an seinem Bike hat, wird bei diesen Anstiegen sehr froh darüber sein.


Auf der Pfälzerhütte angekommen hat mich der neue Wirt begrüßt, er kommt aus dem Schaanerwald und hat die Hütte kürzlich neu übernommen. Nach einem kleinen „Schwatz“ mit dem Wirt, ziehe ich die Wanderschuhe an und mache mich auf den Weg über die Barthümelalpe zum Hochjoch-(Gross Furgga). Der Wanderweg zum Hochjoch / Hornspitz ist gut einsehbar und recht gut markiert, aber recht lange, zeitraubender als ich gedacht habe, zwischendurch gibt es immer wieder kleinere Ab- und Aufstiege zu bewältigen. Nach ca. 1.5 Stunden bin ich beim Hochjoch am Fuße vom Hornspitz angekommen.

 

Als ich zum Hornspitz hinauf schaute wurde mir schnell bewusst, dass dieser weglose Anstieg nicht ein Spaziergang werden wird. Im Internet habe ich über diesen Anstieg zur Hornspitze keine ausführlichen Berichte gefunden. Wer sich für Details über diesen Aufstieg interessiert, sollte unbedingt die Fotos mit dem jeweiligen Beschrieb dazu ansehen.

 

Grob Beschrieben wird der erste Felsen am Grat rechts umgangen, um nachher sofort auf die Gratkante steigen zu können. Nachher wird alles möglichst am Grat nach, nach oben gestiegen, bis zum Anfang vom Felsmassiv. Beim Felsmassiv angekommen wechselt man nach links in die Nordwest Seite hinein, um über eine felsdurchsetzte Schutthalde wieder an Höhe zu gewinnen. Danach folgt ein Kletterstelle im II Grad bevor ich vor dem Durchschlupf stehe, - der am Anfang nicht besonders gut zu erkennen war. Der Durchschlupf habe ich mir nicht so eng vorgestellt, mit dem Rucksack hatte ich keine Chancen hindurch zu schlüpfen, ich musste den Rucksack zuerst in den Durchschlupf hineinwerfen und mich danach quer hinein „zwängen“, - im Durchschlupf drinnen war dafür zum Glück mehr Platz vorhanden. Nachher geht die Kletterei erst so richtig los, teilweise sind die zu besteigenden Felsen mit Stahlseilen oder Stricken „notdürftig“ versichert. Mit leichter Kletterei ist der letzte Felsen vom Gipfelaufbau zu erklimmen. Nach diesen Anstrengungen, gänzlich alleine in unbekannten, meistens, weglosen, anspruchsvollen Gelände unterwegs, ist die Glückseligkeit auf dem Gipfel um so größer.

 

Nach einer Pause mit herrlicher Aussicht über Rätikons Berge musste ich mich wieder neu für den Abstieg konzentrieren, denn die Abstiege im anspruchsvollen Gelände machen mir meistens mehr „Mühe“ als der Aufstieg. Der Abstieg war in diesem Fall besser verlaufen als gedacht, eine ausgesetzte (II) Stelle, konnte ich beim Abstieg über eine steile Schuttrinne umgehen, siehe Bild47, [post155611 Bild 47]. Nach dem Abstieg vom Hornspitz zum Hochjoch, folgte noch, der sehr lange Rückweg zur Pfälzerhütte, - über 5 km ein auf und ab.

 

Die Schlussbetrachtung:

 

Diese abenteuerliche Tour, war genau so wie ich es mir wünschte, anspruchsvolles Wandern in den Bergen in Kombination mit EM-Biken, in schönster Natur. Und auf dieser Tour kann der Wanderer die Einsamkeit der Berge noch voll genießen, denn, 95 % aller Wanderer interessieren sich von der Pfälzerhütte aus nur für den Naafkopf, nur sehr wenige Wanderer zieht es in Richtung Hochjoch (Gross Furgga) und praktisch niemanden auf dem lohnenden Hornspitz, ich jedenfalls hatte den Hornspitz für 2 Stunden nur für mich, als hätte ich ihn reserviert, und das, an einem Samstag in der Ferienzeit.

 

Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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