Malbuner Klassiker mit Zugabe: Augstenberg (2365 m) - Gorfion (2308 m)


Publiziert von marmotta , 29. Juni 2014 um 22:51. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:21 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 1150 m
Strecke:Malbun - P. 2078 - Augstenberg P. 2359 - Augstenberg P. 2365 - P. 2256 - Gorfion - Bettlerjoch/Pfälzer Hütte - Alp Gritsch - Retta - Alp Valüna - Steg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Malbun, Jöraboda
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Steg FL, Hotel

Vom Sareiserjoch (2000 m) oberhalb Malbun führt ein schöner und aussichtsreicher Wanderweg entlang des österreichisch-liechtensteinischen Grenzkamms über den Augstenberg (2365 m) zur Pfälzerhütte (2108 m) - eine (zu recht) äusserst populäre Höhenwanderung, auf der an schönen Wochenendtagen schon mal Kolonnenverkehr herrschen kann. Umso erstaunlicher, dass der nur wenige Meter abseits des "Fürstin-Gina-Wegs" liegende Gipfel des Gorfion (2308 m) nur spärlich beschrieben und besucht wird.
 
Von der Postautohaltestelle cff logo Malbun, Jöraboda folgen wir zunächst dem Fahrweg Richtung Sareiserjoch (2000 m), verlassen diesen jedoch auf Höhe der Lawinenverbauungen. Eigentlich könnte man die engmaschigen Verbauungen auf einem Pfad südlich umgehen, da wir jedoch so mit dem Beobachten der hier omnipräsenten Murmeltiere beschäftigt sind, verpassen wir den Pfad und müssen durch die Verbauungen hindurchschlüpfen - der ultimative Rucksackgrössen- und BMI-Test!
 
Oben auf dem Grenzkamm angekommen, warnt ein Schild den Wanderer, den folgenden Bergweg nur mit entsprechendem Schuhwerk zu begehen. Bei trockenen und schneefreien Verhältnissen dürfte der Weg, welcher den Spitz (2186 m) knapp nördlich traversiert und anschliessend bis zum Gipfelkreuz des Augstenbergs wieder dem Grat folgt, jedoch kaum irgendwelche Schwierigkeiten bereiten (T3).
 
Erwartungsgemäss reihen wir uns auf dem blumengeschmückten Kamm in eine Kolonne gleichgesinnter Wanderer ein, so fühlt man sich wenigstens nicht so allein…:-)
 
Der Augstenberg bietet einen schönen Einblick in die Kalkwände des Schesaplana-Massivs und natürlich einen herrlichen Ausblick auf die Kette Naafkopf-Grauspitzen-Falknis, welche die Grenze zu Graubünden bildet. Leider waren die Gipfel der Alviergruppe und des Alpsteins bereits in Quellwolken gehüllt.
 
Der höchste Punkt des Augstenbergs befindet sich allerdings nicht am Gipfelkreuz (P. 2359), sondern etwas weiter südlich auf einer Graterhebung (P. 2365), die vom Wanderweg in wenigen, einfachen Schritten erreicht werden kann. Von hier kann man entweder, dem Wanderweg folgend, die Pfälzerhütte amBettlerjoch (2108 m) direkt ansteuern oder der neckischen Felsburg des Gorfion (2308 m) einen Besuch abstatten. Hierzu steigt man auf Wegspuren, in etwa dem Grenzkamm FL/A folgend, zum Grenzstein bei P. 2256 ab. Von dort leitet eine deutlich Wegspur zum Beginn eines Felsaufschwungs, der nördlich umgangen wird. Anschliessend auf breitem Rasenkamm bis zum eigentlichen Gipfelaufbau, der von einem ca. 10 m hohen Felsriegel umschlossen wird (bis hierhin T3). Der Felsriegel kann durch diverse kaminartige Rinnen in unterschiedlicher Schwierigkeit überwunden werden, die leichteste Route dürfte durch die mittlere Rinne führen (T5, auf wenigen Metern Kletterei im I.-II. Schwierigkeitsgrad). Der weitere Weg zum Gipfelkreuz bietet nun keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr, man folgt mehr oder weniger luftig dem Gipfelgrat und kraxelt zum Schluss über einfache Felsen zum höchsten Punkt (T4).
 
Will man anschliessend zur Pfälzer Hütte, kann man direkt vom Beginn des Gorfion-Felsriegels über steile, aber gut gestufte Rasenhänge nach SW in die Schneeböden absteigen. Dort trifft man auf eine schwach ausgeprägte Wegspur, welche entlang einer wohl früher einmal als Wanderweg ausgewiesenen Route (alte, verblasste Markierungen) direkt zum Bettlerjoch führt.
 
Zugunsten einer ausgiebigen Einkehr auf der Sonnenterrasse der Pfälzer Hütte verzichten wir auf eine Besteigung des Naafkopfs (2570 m), der am Nachmittag sowieso zeitweise in Quellwolken gehüllt war.
 
Vom Bettlerjoch steigen wir zunächst auf der Fahrstrasse bis zur Alp Gritsch (1900 m) ab, von dort auf dem landschaftlich sehr schönen, aber ziemlich stotzigen Pfad durch die Retta zur Alp Valüna. Da bis zur Abfahrt des anvisierten Postautos in Steg noch (knapp) genügend Zeit bleibt, kehren wir hier nochmal auf einen Kaffee ein und probieren "natürlich" die leckeren hausgemachten Molkereiprodukte (Alpkäse, Glacé, Joghurt etc.).   

Tourengänger: marmotta, nevada


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