Flims Juli 2020,1|3: Pinut-Klettersteig


Publiziert von Felix , 10. Oktober 2020 um 21:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:17 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 975 m
Abstieg: 975 m
Strecke:Fidaz, Scheia, P Restaurant Haldenhaus - P. 1220 - P. 1225 - Allmeini Dadens - Klettersteig Pinut - Pardatsch - P. 2055 - Tegia Gronda - Berghaus Bargis - P. 1413 - Ruina Belmont - P. 1241 - Bova Sut - P. 1188 - Sut Allmeini - P. 1225 > Restaurant Haldenhof - Parkplatz
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Ettiswil, Autobahn Sursee - Sihlbrugg, Hirzel, Autobahn Wädenswil - Reichenau, Trin Mulin und Flims Dorf nach Fidaz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Fidaz - Flims Dorf
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Arena, Flims Dorf
Kartennummer:1194 - Flims, 1195 - Reichenau

Das Wetter ist an unserem 1. Tag in Flims bis kurz vor Ende der Tour trist, es giesst lange Zeit - die Begehung des Klettersteiges wird dadurch nicht einfacher; dafür ist Einsamkeit (bis zum Berghaus Bargis) garantiert …

 

Nach dem Startkafi im Restaurant Haldenhaus, in Fidaz, Scheia, machen wir uns auf über erst flaches Wiesengelände auf dem WW, ab P. 1225 über Allmeini Dadeins als BWW angegeben, zum Zustieg zum Einstieg des KS. Vor dem Einschnitt des Val Gronda‘ weist ein blaues Schild darauf hin; im Wald steigen wir nun an bis unter die erst kurz vorher sichtbar werdenden (beinahe) senkrechten Felswände. Hier, bei nun misslichen Wetterverhältnissen - Dauerregen und intensivem Nebel - rüsten wir uns entsprechend aus. Beide wir tragen wir uns insgeheim mit dem Gedanken, auf die Begehung des KS zu verzichten - beide lassen wir uns jedoch nicht entmutigen, und steigen ein.

 

Vor uns hebt sich im Nebel der hohe, spitze Felszahn des Meilersteins ab, wie wir uns auf der „Nadel“, einer einfachen Sprossenleiter auf die ersten Meter des KS machen - bereits hier gilt es, sich an die nassen Eisen zu gewöhnen respektive vorsichtig auf ihnen hochzusteigen.

Nach einer nassen Querung beginnen die sich lange hinziehenden Leiterpassagen. Die erste verläuft eher flach der Felswand entlang - und erweist sich als sehr luftig; weiterhin gilt das Hauptaugenmerk der Nässe, und entsprechend einem guten, sicheren Auftreten. (Nur erahnen kann man mit fortschreitender Tour die bodenlose Tiefe; nirgends sieht man bis hinunter zum „Festland“.)

 

Um eine Felsecke herum gewinnt man die markante „Höhle“, nach ein paar Metern im nassen Innengelände leiten weitere, nun sehr steil angelegte Eisentreppen hoch zum spektakulären Gang über eine Eisentreppe im Innern des Berges - vielleicht gut, sieht man des Nebels wegen nicht unter dieser zum Wandboden hinunter ;-)

Anschliessend setzt sich die Reise fort mit weiteren steil angelegten Treppen, bevor wir den längeren bewaldeten Abschnitt erreichen, in welchem wieder „normales“ Bergwandergelände vorliegt. Eine schwankende, nasse Brücke mit Holzleisten erfordert dann wieder mehr Konzentration.

 

Die zweite, etwas kürzere Felswandstufe ist wiederum mit mehreren Eisentreppen ausgestattet, wiederum steil, doch nicht mehr so luftig wie im ersten Teil. Nach einem letzten Aufstieg im Wald leitet der Klettersteig Pinut über zur vergleichsweise harmlosen dritten Bewältigung einer Felsbarriere.

 

Nach dem Festhalten unserer Begehung im Wandbuch folgen wir über „saftiges“ Alpweidegelände (westlich von P. 1953 und der Milchseilbahn) dem Weglein, welches uns, leicht westlich ausholend, in nördlicher Richtung hinaufleitet zur Alp Flimserstein. Wie dankbar sind wir, wie wir hier den offenen und gut ausgestatteten „Kiosk“ entdecken, in welchem wir uns retablieren, wärmen und stärken können - besten Dank der Älplerfamilie!

 

Feucht bis nass geht’s weiter: um die Alp herum sumpfig, dann auf oft schlüpfriger Unterlage, wandern wir - bald einmal auf dem BWW - gemächlich hinunter nach Tegia Gronda. Wenig später beginnt der sehr gut angelegte und ausgebaute Weg (auf welchem Alpauf- und -abzug stattfinden) an oft sehr abschüssigen Hängen vorbei hinunter Richtung der malerischen Fläche, welche die Aua da Mulins geschaffen hat.

 

Hier nun, im Berghaus Bargis wieder eine - komfortable - Einkehrmöglichkeit gefunden, treffen wir nun wieder auf die Zivilisation: gemütlich und empfehlenswert diese Adresse (sogar mit dem Bus erreichbar).

 

Wenige Meter erst der Strasse entlang, dann einer Abkürzung folgend, später die Strasse wieder abkürzend querend, befinden wir uns, dem BWW folgend, sogleich wieder für längere Zeit alleine unterwegs. Im leicht urig anmutenden Wald auf Stutz zu P. 1413, hier etwas steiler, dann an Schluocha vorbei sanfter absteigend, erreichen wir die Senke vor unserem nächsten Ziel.

Bei der Weggabelung halten wir uns an die markante Felserhebung, welche einst von einer mächtigen Burg besetzt war. Vor den ersten Aufschwüngen weist eine Tafel auf längere Bau- und Unterhaltsarbeiten hin; wir gewinnen über erste kunstvoll errichtete alte Mauern die Stelle mit den Bauarbeiten, und gut versichert den Zustieg zum flachen Gipfelplateau der Ruina Belmont - ein famoser Platz. (Auf die Besteigung des höchsten Gipfelfelsens verzichten wir angesichts der Nässe am Felsaufbau.)

 

Nachdem wir einen ersten knappen Durchblick ins Blaue erhascht haben, begeben wir uns unschwierig zurück zur Weggablung; hier folgen wir der Route des BWW, welche oft flach oder geringfügig Höhe verlierend, im Wald länger hinunterleitet zum Park- und Picknickplatz Fidaz, Plaun.

Hier herrscht doch bereits wieder ein reges Treiben (kann man doch mit dem PW bis hierhin hochfahren); wir wandern nun an der befahrenen Strasse zurück nach Fidaz, P. 1188.

 

Nun gilt es ein letztes Mal einige Dutzend Meter an Höhe zu gewinnen, um auf dem WW zu P. 1225 zu gelangen; hier sind wir vormittags zum Aufstieg zum Einstieg zum KS abgebogen …

Innert Kürze finden wir uns auf bekannter Wegstrecke ein zum Einkehrschwung im Restaurant Haldenhaus in Fidaz, Scheia - interessant und anregend war unsere Exkursion trotz schlechter Wetterverhältnisse.

 

Wer die Tour bei besten Verhältnissen „besichtigen“ möchte, dem sei dieser link oder der Bericht von Alpin_Rise empfohlen.

 

2 ¾ h (inkl. 10 min Pause) bis Alp Flimserstein

 

50 min bis Bargis

 

▼▲ 35 min bis Ruina Belmont

 

50 min bis Fidaz, Scheia


Tourengänger: Ursula, Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T3 K1
31 Okt 15
Klettersteig Pinut · Stijn
T2 K2-
1 Jun 20
Pinut - Klettersteig · miCHi_79
T2 K1
T2 K2
17 Jun 15
Pinut Klettersteig · Mutz
T3 K1
31 Okt 11
Pinut Historischer Klettersteig · MicheleK
T3 K1
25 Sep 05
Pinut Klettersteig · MicheleK
T2 K1

Kommentar hinzufügen»