Pinut-Klettersteig und Ruine Belmont

"Bis zum Mittag sollte das Wetter halten", meint der Postauotfahrer auf meine Frage. Das reicht, um ohne Regen über den Pinut-Klettersteig hinauf zu kommen. Ein paar weitere Leute steigen auch dem Einstieg entgegen, den man in rund zwanzig Minuten erreicht. Klettergurt und Y montieren, dann kann es losgehen. Über Treppen und Felssimsen geht's aufwärts und hinter dem Turm durch in eine Schlucht hinein. Ursprünglich erfolgte der gesamte untere Aufstieg offenbar durch diesen Kännel. Eine altes Treppenstück ist noch darin zu sehen. Nach diesen ersten luftigen Stellen folgt nun ein ganz spezielles Stück: Man steigt in einen Tunnel hinauf. Danach gelangt man zu den letzten Treppen des ersten Aufschwungs. Der untere Absatz, Pinut, ist erreicht. Ein Weglein führt durch den Wald hinauf zum zweiten Aufschwung. Auch hier sind wieder Treppen zu ersteigen, teilweise sind sie älteren Datums. Diese führen hinauf zum zweiten Absatz: Pardatsch. Hier kann ich jemanden sprechen hören, sehe ihn aber noch nicht. Als ich ihn erreiche, erahne ich, dass er mit seiner Frau telefoniert, ihr seinen aktuellen Standort durchgibt und versichert, dass alles in bester Ordnung sei. Später erzählt er mir, er sei 78 und gehe jetzt bereits das dritte mal hier hinauf. Er merke aber, dass er älter geworden sei. Ein Klettersteigset? Nein, das nehme er nie mit. Es sei zwar luftig, aber ja nicht schwierig. Er verlängert seine Pause noch ein bisschen, während ich weiter aufsteige. Über die Treppen der dritten Stufe erreiche ich das Ende des Klettersteigs beim "Gipfelbuch". Es ist kurz nach zwölf, es beginnt leicht zu regnen.

Nun steige ich zur Alp Flimserstein auf und mache eine längere Pause im kleinen "Selbstbedienungshüttlein". Mein Plan ist, anschliessend nach Bargis abzusteigen und mit dem Postauto zurück nach Flims Waldhaus zu fahren. Ein Ortskundiger nennt mir verschiedene Möglichkeiten, die ich von Bargis aus hätte. Am besten gefällt mir sein Vorschlag, über die Ruine Belmont zu gehen und nach Fidaz zurück zu wandern.

Eindrücklich angelegt ist der breite Weg vom Flimserstein hinunter nach Bargis. Dort gibt's für mich erst mal ein Bier, dann gehe ich weiter zur Ruine Belmont. Dieser Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Man hat anschliessend an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, aufs Postauto zu kommen: bei den Haltestellen Fidaz Waldrand, Pinut, Dorf oder Kirche. Ich war schlussendlich etwas früh dran und suchte in Fidaz ein Beizlein. Wo, wenn nicht in der Nähe der Kirche!

Schöner Aufstieg über den Klettersteig, schöner Abstieg nach Bargis und lohnender Abstecher zur Ruine Belmont trotz zeitweiligem Regen.