Historischer Klettersteig Pinut am Flimserstein
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Mit seinen Südabstürzen dominiert der geologisch interessante Flimserstein das untere Vorderreintal. Dort wo 8000 Jahre v.Chr. der grösste Bergsturz der Alpen losbrach, gibt es seit Juni 2007 eine „neue“ alte Touristenattraktion: der historische Klettersteig Pinut. Nun hat der Crap da Flem einen empfehlenswerten, spannenden Aufstieg direkt von Süden.
Schon vor mehr als 200 Jahren wurde in den Planggen von Pinut Wildheu geernet. Die Fläche lieferte lediglich Winterheu für eine einzige Kuh, trotzdem wagte man den verwegenen Aufstieg. Genau 100 Jahre ist es her, seit die Route bis auf die Weiden des Flimsersteins mit Drahtseilen und Leitern versichert wurde - der erste touristische Klettersteig der Schweiz entstand. Er geriet in Vergessenheit und war in desolatem Zustand, bis er im neusten Klettersteig-Boom und mit leicht veränderter Routenführung saniert wurde. Gemäss Routenbuch am Ausstieg und Postautochauffeur ist der luftige Steig überaus populär. Weitere Infos bei Flims Tourismus.
Der Klettersteig überwindet drei Steilstufen, dazwischen durchwandert man die Terassen von Pinut und Pardatsch. Die gesamte Route ist blau-weiss markiert.
In Fidaz etwas vor der Talstation der Milchseilbahn links hinauf und über einen neu angelegten, blau-weiss markierten Weg zum Einstieg beim markanten Meilerstein (Felsturm). Nach kalten Nächten herrscht dort Eisschlaggefahr, noch auf dem Zustieg hörte ich einige grössere Kaliber aufschlagen. Die erste Steilstufe ist die spektakulärste und führt im oberen Teil durch eine Höhle. Ausgesetzt über Felsbänder, Leitern und Hühnertreppen bis zur Terasse von Pinut. Die zweite Felsstufe ist weniger hoch, dennoch luftig und steil. In lockerem Fichtenwald über Pardatsch bis zum 3. Absatz, der mit zwei Leitern überwunden wird.
Auf der Hochebene des Flimsersteins bieten sich ein Aufstieg nach Westen (Fil de Cassons bzw. Naraus) oder der Rückweg nach Osten über die idyllische Alp Bargis an. Über den breiten Alpweg nach Bargis, wo weder das Restaurant geöffnet ist noch ein Bus fährt. Dafür hats in der Zwischensaision so gut wie keine Touristen. Weiterweg nach Trin Mulin mit kleinem Abstecher zur exponierten Burgruine Belmont auf einem exponierten Felssporn hoch über dem Vorderrheintal. Bei der Brücke über die Turnigla bei P. 1054 frisst sich das Wildwasser tief in die Kalkfelsen ein. Dem Bachlauf mit unzähligen Mühlen weglos folgend bis zur Postautohaltestelle an der Hauptstrasse.
Ein Klettersteigset ist empfehlenswert, Geübte können den Steig auch im Abstieg begehen. Dies jedoch nur ausserhalb der Hochsaison!

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