Mittelhorn (3704m)


Publiziert von Raphy , 10. August 2020 um 11:12. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:12 Juli 2020
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1387 m
Abstieg: 2474 m

Am ersten Tag sind wir um 16:40 beim Parkplatz gestartet, auf 1229m. Hier verpassten wir dummerweise den Bus, welcher uns noch etwa 300m höher hätte brongen können, was bei unseren schweren Rucksäcken mit Zelt, Schlafsäcken und der ganzen Ausrüstung schon angenehm gewesen wäre. Doch es ging auch so, wenn ich dann bei der Glecksteinhütte auf 2317m ziemlich müde war. Was ja auch nicht schlecht ist, da ich in den Bergen meist Mühe habe zu schlafen, genau wie auch Tristan. Dort haben wir erstmal gegessen, beide unglaublich hungrig, die Suppe war toll, doch das Curry hatte Früchte in der Sosse, was wir beide nicht sehr mögen. Der Hunger siegte jedoch und wir assen es trotzdem. ;)
Dank Corona gab es in der Hütte keine freien Schlafplätze, da sie die Abstände zwischen den Personen im Massenlager verdoppeln mussten. Deshalb das Zelt, ausserdem schnarcht im Zelt zu zweit keiner und wenn doch kannst du ihn schlagen um ihn aufzuwecken.
Nach einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf, giengs um 4:15 bei sternenklarer Nacht los.
Von unserem Schlafplatz ging es gleichmässig steil Bergauf, erst über Wanderwege und dann über die kläglicher Reste des Chrinnengletschers auf das Willsgrätli. Ein sehr steiler Grat, welcher glücklicherweise schneefrei war, obwohl es vor einem Tag in der Nacht noch geschneit hat. Bis auf eine kurze Stelle kletterten wir alles ungesichert, was für einiges Adrenalin sorgte, hatten aber keine Probleme.
Oben am Grat, am Wettersattel auf 3478m angekommen, war die Sicht überwältigend, die Luft war unglaublich klar und man konnte bis weit in die Ferne zum ca 150km entfernten Piz Bernina sehen.
Nun ging es wieder über Gletscher und ein kurzes Stück auf dem Ostgrat auf das Mittelhorn (3702m). Bis hierher waren wir sechs Stunden unterwegs.
Oben haben wir einige Fotos gemacht, sind dann schon nach kurzer Pause wieder abgestiegen, da es hier ziemlich gewindet hat.
Für den Abstieg gingen wir den selben weg zurück, wobei das Willsgrätli unglaublich anstrengend abzuklettern war. Schon nach der Hälfte hatten wir beide die Nase gestrichen voll und wollten nur noch so schnell wie möglich vom runter. Bei der einen Stelle ziemlich am Anfang des Grats, bei welcher wir beim Aufstieg angeselt haben, hat Tristan sich nun abgeseilt, ich jedoch musste mich wiedermal beweisen und kletterte die Stelle etwas weiter rechts ab. Was zwar ging, doch es war unglaublich anstrengend und absolut unnötige Verschwendung von Kraft.
Aber egal, wenn ich mir was in den Kopf setzte muss ich das halt durchführen.
Nun ging es noch wieder über den Gletscherrest und Wanderwege zurück zum Zelt, wo wir alles abbauten und auf die Rucksäcke packten.
Noch ein kurzer Trunk und eine Wasserflaschenfüllung in der Hütte und wir schon machten wir uns auf den Weg zurück zum Parkplatz, denn mittlerweile war es schon späterer Nachmittag geworden und wir hatten ja noch einen langen Weg und Heimfahrt vor uns.
Der Weg von der Hütte zum Parklplatz verlief durchgehend in der prallen Sonne und war unglaublich anstrengend. Wir die letzten Energiereserven verbrauchend schafften wir es bis 18:30 zu den Autos, wo ich erstmal zehn Minuten neben meinem Auto sitzen musste um wieder zu Atem zu kommen, bevor ich meine Sachen einladen konnte. War eine grossartige Tour, wenn auch echt lang und anstrengend, vor allem der Abstieg von 2473hm am zweiten Tag.
Mein Muskelkater in Beinen und Armen hielt sich hartnäckig fast eine Woche lang.
Da ich mich bei der Tour etwas erkältete und deshalb Husten hatte, musste ich von meinem Arbeitgeber aus zum Corona Test und konnte so vier Tage zuhause ausruhen. 
Der Test war natürlich negativ…

Tourengänger: Cubemaster, Raphy


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