A rainy day im Kaunertal


Publiziert von basodino , 16. Juli 2020 um 20:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:16 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 290 m
Abstieg: 290 m
Strecke:5,0 km + 1,9 km + 0,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:alle Ausgangspunkte sind von der Kaunertal Gletscherstraße aus erreichbar, der Bus ist leider keine Alternative, da er nur 2 x am Tag fährt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Gepatschhaus DAV 1928 m
Kartennummer:NL 32-06-03 West Gepatsch-Stausee

Was fängt man an, wenn es den ganzen Tag regnet? Das ist nicht das erste Mal, dass sich mir die Frage stellt und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Zuhause hätte man so manches Projekt oder manche Aufgabe, die noch zu erledigen wäre, aber im Urlaub in einer Ferienwohnung fällt das aus.

Das Kaunertal ist zu anderen Orten keine Ausnahme, was das Schlechtwetterprogramm angeht. Auf der Tourismus-Homepage werden als die ersten zwei Schlechtwetteralternativen Aussichtsplattformen genannt. Da muss man sich schon ein wenig wundern.

Also haben wir uns das Programm selber gesucht. Dabei muss man sagen, dass es im Wegenetz des Kaunertales da so ein paar Mängel gibt. Bspw. vermisse ich einen durchgehenden Talwanderweg, welchen man erlaufen könnte, um dann mit dem Bus zurückzufahren. Im oberen Bereich des Tales fährt der Bus nur 2 x am Tag. Da fällt eine Planung echt schwer.

Deshalb haben wir uns drei kleine bis kleinste Runden bzw. Einzeletappen gesucht:

1. Station: Kleine Gepatschrunde

Wir haben den Wagen am Ende der Gepatsch-Stausees an der Straße geparkt, sind auf der Teerstraße über die Brücke auf die rechte Seite des Sees gelaufen und dort bei erster Gelegenheit auf eine inzwischen grasige, ehemalige Alp-Straße links aufwärts abgebogen. In der Hoffnung so bis zur Gepatschalpe zu gelangen, stiefelten wir los. Nur endet die Straße als solches bereits nach wenigen Metern an einem Zaun. Den kann man zwar mit Hilfe eines Trittes übersteigen, dahinter ist das Trassee aber von Vegetation überwuchert und nurmehr eine schmale Spur vorhanden. Die hohen Gräser und anderen Pflanzen sind jetzt an einem nassen Tag keine wirkliche Freude, denn die Hosen werden schnell feucht. Auch gibt es Pfützen und schlammige Stellen, die erst einmal umschifft werden müssen, wenn man nicht gerade in Gummistiefeln unterwegs ist (T2). Bald findet sich die alte Straße mit grasigem Grund wieder und man folgt ihr leicht weiter hinauf. Ein paar Stellen sind dann wieder von Kühen so aufgematscht, dass man seinen Weg bzw. eine jeweilige Umgehung finden muss, aber letztlich gelangt man auf die Höhe der Alm und auf eine festere Straße. Bis dahin ist der Weg unmarkiert, ab der Höhe finden sich Wegzeichen und Schilder. Nun wanderten wir weiter bis zur Gepatschalpe und jenseits des Baches wieder zurück bis zum Gepatschhaus, welches auf einem kleinen Hügel im Wald liegt. T1-2, 1 h 00 min

Im Gepatschhaus nahmen wir unser Mittagessen ein, was außerordentlich gut geschmeckt hat. Dass wir dem Kaiserschmarrn zum Nachtisch nicht entsagten, war unser Fehler, denn der Kaiser fiel üppig aus. Mit schwerem Bauch schlenderten wir dann der Straße entlang zurück zum Auto. Das ist phasenweise hübscher als es sich anhört, denn man hat Zeit seinen Blick in die Urflschlucht zu lenken, die man vom Auto aus nur sehr kurz sehen kann. T1, 30 min

Wir hatten schon verabredet: Wenn wir den Kaiserschmarrn bestellen, muss es eine weitere Wanderung geben.

Station 2: Seelesseen (2407 m)

Am uns bekannten Parkplatz am Rifflerboden (Nr. 25) parkten wir das Auto und nahmen den kurzen, wenig steilen Weg auf, der oberhalb des Parkplatzes nach rechts aufwärts quert. So erreicht man leicht eine höhere Geländestufe, in der zwei Seen liegen, die Seelesseen. Die sind beide sehr hübsch. Es gibt auch zwei Aussichtsbänke, die an schönen Tagen einen herrlichen Blick hätten. Mit den Wolken und dem leichten Regen und dafür der Einsamkeit hier ist es aber auch schön gewesen. In den klaren Seen sahen wir die Kaulquappen und in den Wiesen den einen oder anderen Frosch. Froschwetter eben. T1-2, je 20 min im Auf- und Abstieg

Station 3: Weißsee (2470 m)

Einer geht noch, einer liegt noch am Wegesrand. Bei Nr. 28 ein wenig höher sollte der Weißsee liegen. Wir fuhren weiter und landeten erst einmal im dichten Nebel. Und vor uns auf der Straße ein Bulle mit Hörnern, wie ich sie nur selten gesehen habe. Man hält automatisch an, prüft die Lage und fährt dann ganz langsam an dem prachtvollen Tier vorbei.
Der Weißsee ist eigentlich bekannt für seine tolle Farbe, die heute im Regen und Nebel nicht so ganz zur Geltung kam. Außerdem sollte er leicht zu umrunden sein, was heute auch nicht stimmte. Denn so kurz der Weg ist, trafen wir auf: rutschiges Feingeröll, einen glitschigen Fels (den wir überstiegen), ein kleines Schneefeld, eine Blockgeröllhalde (gut, die war einfach) und zwei Bäche, die zuviel Wasser hatten, damit man sie hätte leicht überschreiten können. Also eher T3 für den Moment als T2, aber ich lass es mal dabei, weil es sonst sicher viel leichter ist. T2, 20 min

So haben wir drei kleine bis kleinste Wanderungen gemacht, alles bei wenig Sicht und viel Feuchtigkeit. Das ist aber allemal besser, als in der Wohnung hocken zu bleiben. Und der Kaiserschmarrn, so unvernünftig er war, hat richtig lecker geschmeckt.

Morgen soll es dann laut Wetterbericht im Laufe des Tages trockener werden. Schaun wir mal!

Tourengänger: basodino, tourinette


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