Gemsentrail am Geissberg
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ja, auch im Aargau gibt es Berge, aber Gipfel sammeln möchte ich weder hier noch anderswo – insbesondere wenn mein Hausgipfel, das Burghorn (859 m), absurderweise nicht zu den 19 Aargauern gezählt wird – aber wir Badener sind eben nur halbe Aargauer ;)
Einer der markantesten und spannendsten (aber nicht höchsten) Aargauer Berge ist der zum Tafeljura gehörende Geissberg bei Villigen (andere Geissberge siehe bei
Omega3). Auffällig ist seine Topografie, einige Aussichtsplattformen, von denen man verschiedene Panoramas in die Alpen und den Jura geniessen kann, Technisches (Steinbruch Gabenchopf und der weithin sichtbare Funkturm) und die Gemsenpopulation, die dem Berg auch den Namen gegeben hat.
Der Streckenverlauf folgt nur teilweise dem offiziellen Wanderweg, der GPS-Track folgt ab der Ruine Besserstein – mit 2 kurzen Ausnahmen – durchgehend dem Singletrail direkt am Grat. Dieser Tourenbericht ersetzt meinen alten von 2008/09.
Mein Lauf startet bei der Post Villigen (359 m). Der grösste Teil des Aufstiegs kommt gleich am Anfang: Immer auf dem rotweiss markierten Wanderweg durch den steilen Wald bis zur Burgruine Besserstein (548 m) mit der grossen Fahnenstange. Man kann auch eine Abkürzung (siehe Fotos) direkt über einen Teil des Ruinenmauerwerks (Griffe, Leiter) nehmen. Auf einer Aussichtsplattform unterhalb der Ruine kann das Panorama Richtung Alpen genossen werden (inkl. Alpenzeiger). Rechterhand ist das Wasserschloss, wo Aare, Limmat und Reuss zusammenfliessen, zu erkennen. Am 1. August hat es hier ein grosses Höhenfeuer (siehe Fotos). Richtung Norden sind das Paul-Scherrer-Institut und in der Ferne der Schwarzwald zu erkennen. Von vielen unbemerkt verbirgt sich bei der Ruine ein Artilleriewerk.
Nach der Ruine Besserstein fädelt man kurz nach dem Wegweiser und dem letzten Bunker nach rechts in den Grattrail ein (siehe Foto). Von da an folge ich dem Trail der Plateau-Kante entlang, wo sich immer wieder rechter Hand Abgründe und Schlünde öffnen. Kurz nach P. 611, bei dem drei vereinzelte Eiben am Pfad stehen, erreiche ich den riesigen (auf GoogleEarth gut erkennbaren) Steinbruch Gabenchopf, in dem im Etagenbau Kalk und Mergel für die Zementherstellung im Zementwerk der Holcim in Station Siggenthal abgebaut werden. Hier folgt mein Track kurz der Fahrstrasse (ein Teil des Wanderwegs) und an der Steinbruch-Infotafel vorbei und biegt bald wieder rechts dem Steinbruch entlang ab, bis er wieder an die Gratkante stösst. Ich folge dem Gratpfad am Funkturm (Militär) vorbei bis zum höchsten Punkt des Geissbergs (mit Geissberg Chamere 697.8 angeschrieben) mit Aussichtsplattform. Das Panorama öffnet sich weit gegen Westen bis Basel und Aarau. Südlich, unterhalb der Plateaukante liegt die wilde Chamere, wo nicht nur geklettert werden kann, sondern auch (wie in der Ruine Besserstein) militärisch geschossen wird.
Mein Track führt ab hier wieder alles dem Trail an der Kante entlang. Auch hier, an der südlichen Kante, öffnet sich der Blick ab und an in die Abgründe der Chamere oder in Richtung Baden/Lägern und Remigen. Ebenso führt der Track kurz über den normalen Fahrweg, bevor er wieder auf die Kante in den Wald abbiegt (gut sichtbar, siehe Fotos). Markante Punkte an der südlichen Kante sind der Rütifels (P. 600) und der Buck (P. 526), bei dem man über einen steilen Abstieg wieder aus dem Wald herauskommt und zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
Gemsen
Auf dem Geissberg leben Gemsen (rupicapra rupicapra – nicht Geissen), deren Spuren für das geübte Auge an vielen Orten erkennbar sind. Sie wurden dort in den 1960er Jahren ausgesetzt und haben sich fleissig vermehrt, so dass ihr Bestand immer wieder "geregelt" werden muss.
Steinbruch Gabenchopf
Seit 1954 werden im Steinbruch Gabenchopf Kalkstein und Mergel abgebaut. Für Naturliebhaber wirkt der riesige Steinbruch erschreckend – er ist auch auf GoogleEarth sehr gut erkennbar und wirkt wie eine Wunde in der nördlichen Flanke des Geissbergs. Die Holcim kann bis 2044 im bestehenden Steinbruch Material abbauen. Das Zementwerk ist aber zur Rekultivierung verpflichtet, die bereits heute kontuinierlich stattfindet. Die Rekultivierung geschieht über Sukzessionsflächen, Aufforstungen (Buche, Ahorn, Erlen etc.) und Bereitstellung von Laich- und Fortpflanzungsgewässern für Amphibien (Bergmolch, Geburtshelferkröte). [Quelle: Aargauer Zeitung, 12.08.2010, S. 26]
Irgendwann, spätestens nach 2044, wird der helle grosse Fleck auf den Satellitenbildern des Aargaus (siehe letzte Foto) verschwinden – die topographische Veränderung des Geissbergs wird aber bleiben.
Einer der markantesten und spannendsten (aber nicht höchsten) Aargauer Berge ist der zum Tafeljura gehörende Geissberg bei Villigen (andere Geissberge siehe bei

Der Streckenverlauf folgt nur teilweise dem offiziellen Wanderweg, der GPS-Track folgt ab der Ruine Besserstein – mit 2 kurzen Ausnahmen – durchgehend dem Singletrail direkt am Grat. Dieser Tourenbericht ersetzt meinen alten von 2008/09.
Mein Lauf startet bei der Post Villigen (359 m). Der grösste Teil des Aufstiegs kommt gleich am Anfang: Immer auf dem rotweiss markierten Wanderweg durch den steilen Wald bis zur Burgruine Besserstein (548 m) mit der grossen Fahnenstange. Man kann auch eine Abkürzung (siehe Fotos) direkt über einen Teil des Ruinenmauerwerks (Griffe, Leiter) nehmen. Auf einer Aussichtsplattform unterhalb der Ruine kann das Panorama Richtung Alpen genossen werden (inkl. Alpenzeiger). Rechterhand ist das Wasserschloss, wo Aare, Limmat und Reuss zusammenfliessen, zu erkennen. Am 1. August hat es hier ein grosses Höhenfeuer (siehe Fotos). Richtung Norden sind das Paul-Scherrer-Institut und in der Ferne der Schwarzwald zu erkennen. Von vielen unbemerkt verbirgt sich bei der Ruine ein Artilleriewerk.
Nach der Ruine Besserstein fädelt man kurz nach dem Wegweiser und dem letzten Bunker nach rechts in den Grattrail ein (siehe Foto). Von da an folge ich dem Trail der Plateau-Kante entlang, wo sich immer wieder rechter Hand Abgründe und Schlünde öffnen. Kurz nach P. 611, bei dem drei vereinzelte Eiben am Pfad stehen, erreiche ich den riesigen (auf GoogleEarth gut erkennbaren) Steinbruch Gabenchopf, in dem im Etagenbau Kalk und Mergel für die Zementherstellung im Zementwerk der Holcim in Station Siggenthal abgebaut werden. Hier folgt mein Track kurz der Fahrstrasse (ein Teil des Wanderwegs) und an der Steinbruch-Infotafel vorbei und biegt bald wieder rechts dem Steinbruch entlang ab, bis er wieder an die Gratkante stösst. Ich folge dem Gratpfad am Funkturm (Militär) vorbei bis zum höchsten Punkt des Geissbergs (mit Geissberg Chamere 697.8 angeschrieben) mit Aussichtsplattform. Das Panorama öffnet sich weit gegen Westen bis Basel und Aarau. Südlich, unterhalb der Plateaukante liegt die wilde Chamere, wo nicht nur geklettert werden kann, sondern auch (wie in der Ruine Besserstein) militärisch geschossen wird.
Mein Track führt ab hier wieder alles dem Trail an der Kante entlang. Auch hier, an der südlichen Kante, öffnet sich der Blick ab und an in die Abgründe der Chamere oder in Richtung Baden/Lägern und Remigen. Ebenso führt der Track kurz über den normalen Fahrweg, bevor er wieder auf die Kante in den Wald abbiegt (gut sichtbar, siehe Fotos). Markante Punkte an der südlichen Kante sind der Rütifels (P. 600) und der Buck (P. 526), bei dem man über einen steilen Abstieg wieder aus dem Wald herauskommt und zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
Gemsen
Auf dem Geissberg leben Gemsen (rupicapra rupicapra – nicht Geissen), deren Spuren für das geübte Auge an vielen Orten erkennbar sind. Sie wurden dort in den 1960er Jahren ausgesetzt und haben sich fleissig vermehrt, so dass ihr Bestand immer wieder "geregelt" werden muss.
Steinbruch Gabenchopf
Seit 1954 werden im Steinbruch Gabenchopf Kalkstein und Mergel abgebaut. Für Naturliebhaber wirkt der riesige Steinbruch erschreckend – er ist auch auf GoogleEarth sehr gut erkennbar und wirkt wie eine Wunde in der nördlichen Flanke des Geissbergs. Die Holcim kann bis 2044 im bestehenden Steinbruch Material abbauen. Das Zementwerk ist aber zur Rekultivierung verpflichtet, die bereits heute kontuinierlich stattfindet. Die Rekultivierung geschieht über Sukzessionsflächen, Aufforstungen (Buche, Ahorn, Erlen etc.) und Bereitstellung von Laich- und Fortpflanzungsgewässern für Amphibien (Bergmolch, Geburtshelferkröte). [Quelle: Aargauer Zeitung, 12.08.2010, S. 26]
Irgendwann, spätestens nach 2044, wird der helle grosse Fleck auf den Satellitenbildern des Aargaus (siehe letzte Foto) verschwinden – die topographische Veränderung des Geissbergs wird aber bleiben.
Tourengänger:
fuemm63

Communities: Mountain running
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare