Ein Tag am Penser Joch mit (dank hohem Ausgangspunkt) kurzen Besteigungen von 13 Gipfeln


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 11. Juli 2020 um 17:29.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 8 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch über Brenner, Sterzing zum Penser Joch

Erst im vergangenen Winter war mir aufgefallen, dass die Sarntaler Alpen von ihrer Form her ein Hufeisen bilden (es gibt eine Hufeisen-Tour mit 7 Etappen) u. aus drei Hauptkämmen bestehen: Westkamm, Mittelkamm und Ostkamm. So entwickelte ich angesichts der Tatsache, dass diese Kämme wenig schwierig zu begehen sind, die Idee, alle drei zu begehen. Auf die sanften Berge im Südteil und der östliche Seitenkämme des Königsangers und der Karspitze machte ich Skitouren.

Die Begehung der Hauptkämme begann ich am 08.07.20:
Kurz vor 08.00 Uhr stellte ich etwas unter dem Penser Joch das Auto ab u. wanderte weglos im taunassen Gras an einer Almhütte vorbei zum Kamm östlich des Zinselers. Etwas oberhalb der Scharte zwischen Zinseler und Weißer Wand angekommen, marschierte ich im einfachen Gehgelände zum wenig ausgeprägten Gipfel des Letzteren.

Anschließend stieg ich auf den Zinseler, den ich im Frühjahr 2008 von Norden her schon einmal erklommen hatte. Diesmal hatte ich einen schönen Blick in die Stubaier Alpen, nachdem damals tiefe Wolken die Sicht beeinträchtigt hatten. Besonders stach dabei der aus Dolomit bestehende Pflerscher Tribulaun hervor, den ich auch einmal besteigen möchte.

Nach kurzer Gipfelrast ging es auf einem unmarkierten Steig auf der Westseite des Zinselers abwärts zum Gospeneider Jöchl, wobei mir zwei Wanderer begegneten. Auf der anderen Seite dieser Scharte stieg ich noch auf das Hühnerspiel, bevor ich wieder zuletzt weglos (um Abzukürzen) zum Auto zurückging.

Der zweite Tourenabschnitt dieses sonnigen Tages begann, nachdem ich aufs Penser Joch gefahren war: von dort nahm ich den Steig über den flachen Astenberg Richtung Tatschspitze. Unterweg verließ ich den Weg, um  den namenlosen kleinen Gipfel mit 2291m Höhe und das Niedereck zu überschreiten.

Dahinter begann der teils steile Anstieg auf die Tatschspitze. Es waren wohl wegen der hohen Ausgangslage des Penser Jochs etliche Wanderer unterwegs. Zuerst stieg ich auf den kreuzgeschmückten etwas höheren Gipfel, dann auf den nur wenig niedrigeren Südgipfel.

Vom Südgipfel stieg ich am SO-Grat ab, wobei ich drei ausgesetzte Stellen (I-II) überwinden musste. Am Grat fand ich höchstens 2 kurze Stellen mit II vor. Den letzten Abschwung brachte ich hinter mich, indem ich in einem kleinen Couloir auf der Westseite abstieg u. dann unter dem Grat südwärts querte. Kurz darauf ging es auf einem genialen Grasband aufwärts Richtung des namenlosen Berges mit ca. 2484m Höhe. Dahinter gelangte ich über die Flanke in Kürze auf den Gipfelgrat und weiter zum höchsten Punkt.

Der Grat auf der anderen Seite ist unschwierig abzusteigen. Etwas unterhalb der unbedeutenden Erhebung des Puntleider Jochkopfs wechselte ich auf die Ostseite des Grates, wobei ich unterwegs kaum mehr als 40hm verlor. Auf Schafpfaden bzw. Gamswechseln querte ich die Flanke, bis ich unschwierig auf den obersten Nordgrat der Sulzspitze kraxeln konnte (Stellen I). Über den Vorgipfel erreichte ich bald mit kurzer Kletterei (I, etwas ausgesetzt) den Gipfel. Zu diesem Berg kann man auch eine Skitour machen.

Beim Rückweg wanderte ich zuerst weglos im Bereich der Skiroute in nordwestliche Richtung. Im Verlauf stieß ich auf einen markierten Steig, über den ich die Scharte nordöstlich des Niederecks erreichte. Dieses mal überschritt ich nicht den Astenberg, sondern folgte dem Wegweiser Richtung Penserjoch-Alm. Unterhalb des Astenbergs geht es in westlicher, dann nördlicher Richtung dorthin. Die letzten 10min. ging es neben der Straße zum kaum mehr als 50m höher gelegenen Penserjoch.

Vom Penserjoch fuhr ich dann etwa um 18.30 Uhr ab nach Sterzing, um beim gegenüber dem Bahnhof gelegenen deutschen Dicounter (...lohnt sich!) Lebensmittel u. Getränke einzukaufen. Anschließend fuhr ich zurück zum Penser Joch.

Um 20.12 Uhr war Abmarsch zum Gänsekragen, den ich in westliche Richtung überschritt. Überwiegend auf Wegspuren gelangte ich zu einer Hochfläche, die von zwei Erhebungen von 2302 u. 2303 etwas überragt wird. Ich überschritt beide, ging dann weiter zur nur wenig tiefer gelegenen Scharte vor dem Röthenspitz. Über den Steig, der zum Sarntaler Weißhorn führt u. den ich einmal in den Neunzigern begangen hatte, ging es kurze Zeit aufwärts. Dann verließ ich ihn nach rechts u. stieg im steilen, gut gestuften Grashang auf den höchsten Punkt, auf dem ein Kreuz steht. Nach Eintrag ins Buch um 21.21 Uhr marschierte ich über den Steig, der unterhalb des Gänsekragens verläuft, zurück. Am Auto kam ich um 21.58 Uhr an.
Das war ein langer Tag, nachdem ich um 05.50 Uhr in Garmisch abgefahren war u. so war ich jetzt ziemlich müde!



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