Über die Probstalpen zum Schäfiskopf - "Alphopping" im Quellgebiet der Frutz


Publiziert von Grimbart , 18. August 2020 um 10:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:12 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 930 m
Abstieg: 930 m
Strecke:ca. 12,60 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Rankweil, Bahnhof, und mit der Buslinie 65 nach Innerlaterns, Bädle.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus Bad Laterns
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224-West (Hohenems)

Bei einer Wanderung im innersten Laternsertal kommt man am „Bädle“ nicht vorbei. Es ist Dreh- und Angelpunkt für eine Vielzahl an schönen Touren. Eine kaum bekannte „Bädlerunde“ ist dabei jene über die Probstalpen zu einem vernachlässigten Gipfelpaar im Walserkamm. Von Norden her als einzige Gipfel des Walserkamms mit einem Wanderweg erschlossen, lässt sich das Gipfelduo von Gerenspitz und Schäfiskopf vom „Bädle“ aus mit einer wunderbaren Alpwanderung durch das Quellgebiet der Frutz verbinden. Insgesamt sieben Alpen liegen am Weg, sodass es durchaus berechtigt ist, von „Alphopping“ zu reden. Ganz trivial ist das „Alphopping“ dann aber auch wieder nicht. Verantwortlich dafür ist der Gratabschnitt zwischen Schäfisjoch und Schäfiskopf. Stellenweise recht schmal ist hier schon Trittsicherheit gefragt.

 

Vom Wanderparkplatz hinterm „Bädle“ nimmt man den Güterweg hinunter zum Bädlesteg und folgt diesem entlang des Garnitzabachs talaus. Um einen Geländerücken herumführend, leitet schließlich eine Brücke über die junge Frutz hinweg. Nun leicht ansteigend hoch zu den Weiden an der Unteren Probstalpe. Dort verlässt man noch vor dem Bärentobel den markierten Wanderweg und nimmt den Abzweig hinauf zum Alpgebäude der Unteren Probstalpe. An diesem vorbei führt danach ein Feldweg in östlicher Richtung über die Weidehänge an den Probstwald heran.

Am Waldrand über ein Holzgatter hinweg, geht’s nun auf einem recht steilen Ziehweg vor bis zum Grappatobel. Dort nach Süden abdrehend, leitet der Weg in kurzen Kehren durch den Wald empor bis zu einer Lichtung. Ab hier nun für ein kurzes Stück weglos, hält man sich am besten links und steigt entlang einer Baumreihe geradewegs hoch, bis man an deren Ende wieder auf einen deutlichen Pfad trifft. Dieser führt nun in einigen Serpentinen über offenes Alpgelände hinauf zur Oberen Probstalpe. Wer diesen Weg im Abstieg nehmen möchte, achte auf den unscheinbaren Einstieg, denn ein breiter Feldweg könnte einen hier in die Irre bzw. in eine Sackgasse führen.

Von den zerschrundenen Nordabbrüchen des Gipfelduos Gerenspitz und Schäfiskopf eingefasst, präsentiert sich das Hochkar von Ober Probst, als ein abgeschiedenes, von kleinen Bachläufen und Feuchtwiesen durchzogenes Idyll, welches es nun von Westen nach Osten auszulaufen gilt, um zu den benachbarten Weiden der Oberen Frutzalpe zu gelangen.

Zu Beginn auf deutlichem, aber durchaus auch feuchtem Alpweg, verläuft sich dieser im Bereich des Nordrückens des Gerenspitz's. Sich an den deutlichsten Viehtrampelpfad haltend, trifft man am Waldrand wieder auf eine deutliche Steigspur, welche – zwei Bachrunsen querendin die benachbarte Großwanna hinüberführt. Diese durchquerend und nach leichtem Anstieg um einen bewaldeten Geländerücken herum, liegt einem das weitläufige, von Löffelspitz und Muttabella überragte, Quellgebiet der Frutz zu Füßen. Den von der Oberen Frutzalpe heraufziehenden Wanderweg anpeilend, steigt man nun auf schmalem Pfad über die Wiesen hinab ins „Wänneli".

Ab dem „Wänneli“ befindet man sich jedenfalls wieder auf markierten, wenn auch nicht immer deutlich zu erkennenden Wegen. Über eine kurze von Buschwerk überzogene Stufe gelangt man vom „Wänneli“ hinauf zum Melkboden. Einen Bachlauf querend vor zum einem deutlichen Graben, dreht der Pfad nun nach Süden ab. Sich zu Beginn noch an den Grabenverlauf haltend, holen die Markierungen als bald nach rechts aus um schließlich über eine stark erodierende und abschüssige Flanke der tiefsten Gratscharte am Schäfisjoch entgegen zu leiten.

In der Scharte angelangt, öffnen sich nun die Blicke nach Osten und Süden. Der Anblick der nahen Kreuzspitze, weiß dabei am meisten zu imponieren. Da kann der rechts von ihr aufragende Schäfiskopf nur das Nachsehen haben. Man kommt aber dennoch auf seine Kosten, denn es wartet nun ein interessanter und aussichtsreicher Gratabschnitt. Aus der Scharte heraus, und sich stets an den Grat haltend, leitet ein schmaler Steig hinüber zu einem Wegweiser. Ab nun wieder in breiterem Gelände über einen mit Heidelbeeren und Alpenrosen überzogenen Rücken hinauf zum Gerenspitz. Von dort zunächst unterhalb vom Grat, später entlang der mit Bäumen bestandenen Gratkante hinab in die trennende Einsattelung. Aus dieser schließlich über Gras und Mini-Schrofen steil hinauf auf den Grasschopf des Schäfiskopfs.

Über den grasigen Südrücken steigt man dann vom Schäfiskopf hinab ins nahe Kuhjöchle, wo meherere Wege zusammen laufen. Für den Rückweg ins Laternsertal hält man sich links (= Osten). Auf gut ausgetretenem Wanderweg geht’s nun durch die Grasflanken des Schäfiskopfs hinab zu einem kleinen Boden. Hier gilt es nun achtsam zu sein und Ausschau nach den Markierungen zu halten. Mit gutem Auge erblickt man dann auch recht schnell den erdigen Pfad, der einen wieder hinauf zum Grat leitet. Diesem nach Osten folgend ist kurz darauf auch schon wieder der Abzweig am Schäfisjoch erreicht.

Auf bereits vertrauten Wegen vom Schäfisjoch via Melkboden ins Wänneli absteigend, geht’s anschließend über die Wiesen hinüber zu einem Geländerücken und über diesen sodann runter zur Oberen Frutzalpe. Von der Oberen Frutzalpe führt nun ein breiter Güterweg in mehreren Kehren über eine Steilstufe hinab zur Unteren Frutzalpe. Über die Frutz hinweg noch einmal leicht ansteigend, flaniert man anschließend an Sack- und Agtenwaldalpe vorbei gemütlich talwärts. Beim Badegg auf die Furkajochstraße treffend, folgt man dieser ein kurzes Stück vor bis zu einer Kehre. Dort dann links ab auf einen Pfad und diesem folgend durch den Wald abwärts zum Bädlesteg. Damit ist man wieder zurück beim „Bädle“, wo das Gasthaus noch zum Verweilen einlädt.

 

Gehzeiten:

Bad Laterns – Untere Probstalpe (ca. 20'') – Obere Probstalpe (ca. 1' 05'') – Melkboden (ca. 45'') – Schäfisjoch (ca. 25'') – Gerenspitz (ca. 15'') – Schäfiskopf (ca. 15'') – Kuhjöchle – Schäfisjoch (ca. 25'') – Obere Frutzalpe (ca. 35'') – Agtenwaldalpe (ca. 40'') – Bad Laterns (ca. 25'')


Tourengänger: Grimbart


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