Über den "ganzen" Walserkamm


Publiziert von Nyn , 24. Juli 2019 um 00:22.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:15 Juni 1986
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Start: Am Furkajoch - Endpunkt: Hinterjoch

Laut meinem AVF-Bregenzwald von W. Flaig ist die schwierigste Stelle des Walserkamms die sog. Schrofakopf-Überschreitung II-III, wobei der Schrofakopf kein Gipfel, sondern der Name einer Passage ist, die zwischen Mutabella und Löffelspitze ist. (Bei Nässe bestimmt extrem heikel). Der ganze Rest bewegt sich moderater im Wechsel von Gras und Schrofen öfters bis I und ist nur hin und wieder ausgesetzt. Bei dem ständigen Auf und Ab über mehr als 1 Dutzend Gipfel kommen trotz des hochgelegenen Startpunkts einige hm zusammen. Die Route lässt sich an vielen Stellen abkürzen.

Was meine Überschreitung am Ende sehr spannend machte, war der Abstieg vom Hinterjoch nach Norden direkt nach Bad Innerlaterns. Die Karte, die ich dabei hatte  war sehr grob, außerdem hörte sie vor dem Bereich auf, die eingezeichneten Wege verschwanden im Kartenrand. Wie auch immer. Mein Fahrzeug stand am Furkajoch - irgendwie musste ich dahin zurück.

So stach ich an einer Stelle, die halbwegs gangbar aussah, am westliche Rand des Schmaleggtobels nördlich weglos durch den Wald hinunter, querte den darunter in etwa 1000m Höhe verlaufenden Querweg in derselben Richtung weiter (steiler als der obere Abschnitt, ca T4+ (?) und überquerte anschließend recht wild den Frutzbach, der an dieser Stelle 2 Arme hatte.
Leider sah ich das erst, als ich den ersten Arm durchwatet und dafür extra die Schuhe und Socken ausgezogen hatte, damit diese trocken blieben. Keine 30m weiter, aber verdeckt durch das Gebüsch der "Insel", stand ich dann vor dem 2ten, breiteren und reissenderen Arm. Da behielt ich die schweren Bergschuhe vollends an und watete einfach so hindurch. (Das Wasser war bis über knietief - man unterschätzt es sehr, wie das bereits zerrt und kalt war das Wasser auch.
Trotz der Außentemperatur von bestimmt 28Grad war ich froh, heil drüben zu sein und stieg die ca 120hm nach Bad Innerlaterns hinauf, wo ich per Autostop wieder zum AP zurückkehrte.

Fazit: lange Gratüberschreitung mit tollen Ausblicken. Wenige Stellen I, 1 Passage ("Schrofakopf") ca. II,  (heute tw versichert, Zustand damals ?) ansonsten Steilgras, Schrofen, oft schmale Spuren am Grat oder auch mal weglos im Gras.

Tourengänger: Nyn
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (3)


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erico hat gesagt:
Gesendet am 24. Juli 2019 um 09:30
schöne Tour! aber leider ohne Fotos, hast du deinen Fotoapparat vergessen?

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Juli 2019 um 11:57
Ich war dort im Jahr 1986. Da gabs zwar schon die ersten Digicams für Profis (schwer und sehr teuer), aber ich besaß keine.
Meine analoge NikonFE2 war für solche Gewalttouren ebenfalls zu schwer und leider auch zu empfindlich. Deshalb gibt es keine eigenen Fotos.

Schöne Bilder gibts bei Benes Bericht
(http://www.hikr.org/tour/post106683.html)

erico hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Juli 2019 um 16:20
Ich habe praktisch alles gelesen nur das Tour Datum nicht, ich war der Meinung Du hast diese Tour erst kürzlich gemacht. Danke für den Bilder Typ. Gruss Erich


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