Vom Klöntal auf den Wiggis (2282 m)


Publiziert von Uli_CH , 22. Juni 2020 um 00:04.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:21 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:11.0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ins Glarnerland und in Netstal Richtung Klöntal abbiegen. Kurz vor dem Klöntalersee hat es bei P. 830 eine Parkbucht für vier bis fünf Autos. Ist es hier voll, kann man etwas weiter talwärts parken und ggf. die Tour auf dem Fahrweg, der in der Rechtskurve nach Südwesten abzweigt, beginnen.
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:25'000 zum Selberdrucken

Auf dem Rautispitz war ich vor mehr als 20 Jahren mal mit meinem Freund Oliver W. Wir sind vom Obersee aufgestiegen. Am Gipfel hatten wir genug und haben so den Wiggis nicht auch noch mitgenommen, der dadurch auf meiner Projektliste blieb.

Als Trainingstour wollte ich ihn von Süden besteigen. Während ich Tourenberichte studierte und mittels Street View auskundschaftete, wo man wohl am besten das Auto in Netstal abstellen könnte, stiess ich auf den *Bericht von Roald, der vom Klöntalersee aufgestiegen ist. So konnte ich ca. 350 Höhenmeter einsparen.


Ich starte direkt bei P. 830. Der Einstieg beginnt mit ein paar Stufen und ist daher gut sichtbar. Die Wiese ist noch nass vom letzten Regen. Der Pfad führt auf den Fahrweg, der von der Rechtskurve der Strasse talauswärts hochkommt. Er steigt steil empor zum Pauliberg und verliert sich irgendwann auf der Wiese. Es gibt auch einen Fussweg, der die Wiesenspur kreuzt und bei 1130 m das obere Ende der Wiese erreicht.

Jetzt führt der Weg im Wald an einem Grat entlang auf ein Felsband zu. Die nächsten 150 Hm sind grösstenteils mit Stufen angelegt. Bei der Hütte "Stögg" verlässt der Weg wieder den Wald. Kurze Zeit später weist ein Wegweiser nach links Richtung "Hinterplanggen / Gina". Ich bleibe auf dem Pfad der jetzt parallel zum Hang entlang führt.

Bei der Hütte "Schwämmli" stehen doch tatsächlich zwei Schilder "Bergweg". Entgegen der Pfadspur auf der Karte führt ein neuer Pfad schräg aufwärts und kommt etwas unterhalb von "Schwamm / Distel" wieder auf den in der Karte eingezeichneten Pfad.

Ich steige weiter auf zum P. 1494, wo ein Pfad von links einmündet, den ich auf dem Rückweg nehmen will, damit ich etwas Abwechslung habe. Der Weg wendet sich nach Osten, führt am Heustein vorbei und steigt dann steil an zu einem Durchbruch in den Felswänden (Habe ich schon erwähnt, dass die Tour wegen der Steilheit sowohl im Auf- wie auch im Abstieg eine ziemliche Plackerei ist?)

Der Weg quert jetzt relativ exponiert einen steilen Hang, das Heulöchli, für mich die Schlüsselstelle der Tour. Der Weg führt um eine Ecke und schon kommt die Auerenalp ins Blickfeld, die ich nach etwas auf und ab schliesslich erreiche (gute zwei Stunden ab Start der Tour).

Ab hier befinde ich mich wieder auf Wanderwegen. Etwas oberhalb der Hütte zweigt der weiss-blau-weiss markierte Pfad zum Wiggis ab. Nach ein paar Orientierungsschwierigkeiten erreiche ich das Ober Bützi. Wieder so ein steiler Pfad. Leider nicht im Fels, sondern im Gras. Da der Weg aufgrund der Regenfälle der letzten Woche recht matschig ist, gestaltet sich der Anstieg teilweise etwas mühsam.

Am oberen Ende erreiche ich ein überhängendes Felsband, wende mich nach rechts und verlasse das Ober Bützi durch das "Tor". Jetzt sehe ich schon den Hauptgipfel des Wiggis und der Weg führt nicht mehr so steil am Hang entlang. Allerdings ist der Weg mit einigen Schrattenkalkfelsen gespickt, was zusammen mit meinen matschigen Bergstiefeln nicht so angenehm ist.

Ich erreiche den Hauptgipfel des Wiggis und den Vorgipfel mit dem Kreuz. Insgesamt habe ich 3½ Stunden benötigt. Leider ist es neblig und es nieselt etwas - man kann halt nicht alles haben.

Ursprünglich wollte ich noch den Rautispitz mitnehmen und steige daher hinab in den Sattel zwischen Wiggis und Höchnase. Ein Tourenpaar kommt gerade von der Querung und berichtet, dass auf dem Weg noch ein Schneefeld läge, das aber unterhalb umgangen werden könne. Da ich das dann zweimal hätte machen müssen und der Rautispitz ja schon einen Platz in meinem Gipfelpalmarès hat, verzichte ich darauf. Ich steige allerdings noch schnell zur Höchnase auf. Nach einer dreiviertel Stunde bin ich wieder zurück auf dem Wiggis und beginne mit dem Abstieg.

Im Ober Bützi steige ich wegen des matschigen Wegs grossteils weglos ab, komme wieder an der Auerenalp vorbei, quere das Heulöchli und erreiche schliesslich P. 1492. Hier nehme ich den anderen Pfad und komme über Unter Chalberegg schliesslich an dem Wegweiser "Hinterplanggen / Gina" von heute Morgen heraus. Jetzt geht es über Stufen wieder steil durch das Felsband, bis ich schliesslich wieder die Wiese erreiche. Auch hier nehme ich die Diretissima und erreiche mein Auto 2:40 Std. nach dem Verlassen des Gipfels.

Orientierung: Generell einfach. Wanderwege markiert und ausgeschildert. Beim Abzweig des weiss-blau-weissen Wanderwegs oberhalb der Auerenalp ist der Einstieg nicht sofort ersichtlich. Die Orientierung ist beim Aufstieg von P. 830 zur Auerenalp einfacher als beim Abstieg.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit gutem Profil, Teleskopstöcke.

Verhältnisse: Aufgrund der Regenfälle der vergangenen Woche ziemlich matschig und rutschig. Beim Übergang zum Rautispitz liegt noch ein Schneefeld auf einem Teil der Querung. Gemäss einem Tourenpaar kann man unterhalb des Schneefelds queren.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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