Von der Bergbauwelt im Ridnauntal über Grohmannhütte und 9 Gipfel zur Schneeberghütte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 22. Juni 2020 um 15:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:20 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 13:45
Aufstieg: 2030 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch über Brenner, Sterzing ins Ridnauntal
Unterkunftmöglichkeiten:Schneeberghütte mit Winterraum

An diesem Samstag begann ich eine ausgedehnte Bergtour um 06.00 Uhr an der Bergbauwelt, wo die öffentliche Straße des Ridnauntals endet, die mich zunächst zur Grohmannhütte führte. Dort kehrte ich kurz ein u. trank einen Kaffee, bevor ich über einen markierten Steig mit interessanter Brücke in die etwa 110m unterhalb der Hütte gelegenen Sandböden abstieg. An der Hütte waren noch zwei junge Bergwanderer angekommen, anschließend sah ich bei meiner Tour niemand mehr. Von dort steuerte ich den "Platte" genannten Gipfel über eine von Schafen ausgetretene Wegspur an. Ich geriet dabei etwas zu hoch, musste wieder ca. 20hm absteigen, um in den ca. 40m unter der Platte gelegenen Felsdurchgang, also eine ganz schmale Scharte, gelangen zu können. Ab hier ging es meist im zwischen gletschergeschliffenen Granitfelsen wachsenden Gras auf den flachen Gipfel.

Nach Rückkehr zum tiefsten Punkt vor dem Ippeleskogel begann ich den Aufstieg auf diesen unbedeutenden Gipfel über die steile Flanke, die überwiegend aus plattigen Felsen besteht. Zwischen den Felsen fand ich immer wieder grasbewachsen Bereiche, teils mit Trittspuren, in denen ich eine Route bergaufwärts finden konnte. Die Felsen selbst waren mit Vorsicht zu genießen, da sie nass u. deshalb rutschig waren.
Bald überschritt ich die in einer Art felszerklüfteter Hochebene gelegene, zunächst höchste Erhebung, bei der es sich um den Ippeleskogel handelt. Im Auf und Ab ging es noch über eine weitere, höher aufragende Erhebung hinweg, von der man gut den Gschlantenkogel sehen kann. Ich wusste nicht, ob dessen nördliche Erhebung die höchste ist oder die etwas südlicher gelegene. Zuerst bestieg ich die nördliche, von der die andere auf mich genau so hoch wirkte. Nach kurzem Abstieg am Grat bzw. unterhalb auf der westlichen Seite stieg ich auf den südlichen Gipfel, von dem ich auf der Tabacco-Karte eine Höhenangabe von 2478m fand. Beim Rückblick dort oben wirkte die nördliche Erhebung, die 2477m hoch sein soll, etwas niedriger.

Nach kurzem Abstieg kraxelte ich unschwierig auf die Krapfenkarspitze. Dort oben steht ein Kreuz mit Buch, in das ich mich eintrug. Nach kurzer Rast folgte ich am Südgrat einer rot-weißen Markierung mit einer Kletterstelle von II-. Irgendwo geht sie nach links in die Ostflanke ab, was ich nicht warnahm. Ich blieb am Grat, musste später etwas unterhalb auf seiner Westseite absteigen, um im Blockgelände zum Moarerspitz wandern zu können. Ich brauchte für diese Strecke von Gipfel zu Gipfel mindestens 1,5h. In Gegenrichtung soll es laut AV-Führer nur 1h dauern, was mir allerdings etwas knapp bemessen zu sein scheint. Nach einiger Zeit überschritt ich mit einem Höhenverlust von nicht mehr als 20m den Vorgipfel des Moarerspitz , der auf den Wanderkarten "Hoher Schlug" genannt wird, um bald darauf am Steinmann des Moarerspitz zu stehen.

Der Abstieg westwärts zum Egethoch ist unschwierig. Dabei muss man allerdings eine schroffe Gratpassage auf der Nordseite umgehen. Dahinter musste ich eine große Strecke im Firn, der von einer mehr als 20cm tiefen Nassschneeschicht bedeckt war,  im Gelände eines ehemaligen Gletschers unter dem zerklüfteten Ostgrates des Moarer Weißen aufsteigen, um seinen Gipfel zu erreichen. Weit oben kraxelte ich rechts eines steilen Schneehangs über Schrofengelände bis in die Nähe des Nordgipfels, auf den nur noch etwa 20hm aufzusteigen war. Dort oben befindet sich ein Steinmann. Anschließend erklomm ich den Hauptgipfel, zuletzt am scharfen Grat. Den höchsten Punkt konnte ich nicht über den Grat erreichen, sondern nach kurzer Querung im brüchigen, daher heiklen Gelände auf einem schmalen Band, und das oberhalb einer angsteinflößenden Steilflanke. Der Steinmann steht etwa 10m tiefer.

Die Bergschuhe waren schon durchnässt, als ich noch den Gang zur nahen Schwarzseespitze antrat. Dabei brach ich zweimal bis zum Oberschenkel im Schnee ein. An Felsen entlang querte ich einen 40° steilen Schneehang, wobald ich bald wegen der folgenden Randkluft einen gewissen Abstand zu ihnen einnehmen musste.

Das letzte Stück zum Gipfel führte durch deutlich flacheres Gelände, das ebenfalls mit Nassschnee bedeckt war. Am höchsten Punkt des folgenden Felsgrates angekommen konnte ich sehen, dass man westlich unterhalb des Grates zwei schroffere Erhebungen nordwärts umgehen u. so schließlich nach kurzem Aufstieg auf die Timmelspitze, 3033m gelangen kann. Leider war es an diesem Tag zu spät dafür.

Nach Rückkehr zur Scharte, die zwischen Moarer Weißen u. Schwarzseespitze liegt, begann ich den Abstieg durch eine Schotterrinne, die teilweise schneebedeckt war, zu einem großflächigen Firnfeld, das ich abfuhr. Auf einem Steig, dann weglos, um Abzukürzen, ging es weiter Richtung St. Martin am Schneeberg mit Schneeberghütte, wo ich kurz vor 20.00 Uhr ankam.

Am 27.06. wird sie geöffnet. Der Winterraum befindet sich abseits in einem kleinen Haus mit 3 Stockwerken.




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