Vom Kofel zur Kolbensattelhütte


Publiziert von klemi74 , 3. Juni 2020 um 20:22.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Den Parkplatz Am Döttenbichl gibt es nicht mehr kostenfrei - die Einfahrt ist gesperrt, ca. 200m weiter in Richtung Weidmoos kann man parken, kostet halt die in O'gau üblichen 5€ pro Tag
Unterkunftmöglichkeiten:Keine, die Kolbensattelhütte ist eine reine Tageswirtschaft

Nachdem ich bei meinen letzten Touren immer sehr spät gestartet bin, muss ich heute etwas früher am Ausgangspunkt sein, am Nachmittag drohen nämlich durchaus ein paar Gewitter. Allzu lang soll die Wanderung somit auch nicht sein, drum wähle ich den Aufstieg auf den Kofel mit dem anschließenden Übergang zur Kolbensattelhütte via Brunnberg.

Vom Start aus gehe ich auf der Straße etwa 200m zurück zum gesperrten kostenfreien Parkplatz am Döttenbichl. Hier beginnt der Anstieg zum Kofel, der in zahlreichen Kehren durch meist blickdichten Wald zum Kofelsattel führt. 
Dort setzt der Steig zum Gipfel an: ein Gratturm wird passiert, dann leiten die Sicherungen (wegen vieler ungeübte Wanderer notwendig) hinauf zum Gipfel mit schönem Tiefblick nach Oberammergau und einer guten Anzahl an Gleichgesinnten. Ein erste Rast darf nicht fehlen, die schon jetzt langsam aufquellenden Wolken mahnen aber zum baldigen Aufbruch.

Zurück am Kofelsattel suche ich den Weg in Richtung Rappenkopf und finde ihn auch gleich. Anfangs dürftige, dann deutlicher werdende Spuren führen hinauf zum Grat, der bald mächtig aufsteilt. Zunächst sind die erdigen Tritte auf dem Waldboden noch einfach, die erste Schlüsselstelle bedarf aber ein bisschen Trittsicherheit. Die letzten paar Meter zum Gipfel sind dann wieder leicht.
Der Übergang zum Hinteren Rappenkopf ist anfangs auch leicht: die Spur hebt sich hier deutlich vom Waldboden ab. Der Aufstieg im Gras ist zunächst nicht schwierig, ein letzter Absatz ist aber enorm steil und bedarf mehrfach eines beherzten Griffes an die herausschauenden Wurzeln. 
Unproblematisch hingegen ist der weitere Weg zum Brunnberg und auch der Übergang zum Ostgipfel des Zahnes hält außer einer kurzen etwas aufgesetzten Querung keine nennenswerten Hindernisse parat. 
Es geht hinab in die nächste Scharte - danach würde es schwieriger werden - wo auf der Nordseite erst auf Schafsteigen, dann auf deutlicheren Trittspuren zum Verbindungsweg Kolbensattel - Sonnenspitz abgestiegen werden kann. Auf dem guten, aber teilweise etwas steilerem Weg steige ich hinab zur Kolbensattelhütte, wo eine Einkehr trotz Massenandrang notwendig ist - immerhin ist meine Banknachbarin eine nette Zeitgenossin. 

Da die Wolken immer dunkler werden, nehme ich auf dem Rückweg zum Kofelsattel die Beine in die Hand, das geht auf dem relativ Ebenen und gut begehbaren Weg leicht. Auch im Abstieg vergeude ich keine Zeit. Der Lohn: kurz vor dem Auto fängt es an zu donnern und noch während der kurzen Verschnaufpause vor der Abfahrt setzt heftiger Regen mit dichtem (aber kleinem) Hagel ein.

Fazit:
Interessante Variante, um vom Kofel zum Kolbensattel zu gelangen. Bis auf die beschriebenen und bebilderten Schlüsselstellen ist der Übergang einfach, die Trittspuren sind so deutlich, dass die Orientierung leicht fällt. Empfohlen sei der Weg in der hier beschriebenen Richtung, dann hat man die Schwierigkeiten im Aufstieg und der Abzweig ist in der Gegenrichtung auch schwieriger zu erkennen.

Gehzeiten:
Zum Kofel 1h
Zur Kolbensattelhütte 2h15
Abstieg 1h10

Tourengänger: klemi74


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Kommentare (2)


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scan hat gesagt:
Gesendet am 18. Juni 2021 um 08:23
Servus, hab mir jetzt die Tour mal angetan, ein Problem war wohl auch der späte Winter, recht viele Menschen sind jedenfalls noch nicht langegangen, weshalb die Pfadspuren insbesondere beim ersten erdigen steilen Aufstieg gefehlt haben.

Danach ist die Pfadspur zwar immer vorhanden, allerdings sind in meinen Augen deutlich mehr schwierige Stellen verbaut, beim letzten Absatz vor dem Abstieg mußte ich eine Weile rumsuchen, bis ich kapiert habe, dass man sehr ausgesetzt links queren muß. T4- ist in meinen Augen völlig gerechtfertigt.

Deine Wortwahl "interessant" bringt es treffend auf dem Punkt. So hochgelobt landschaftlich großartig und wundervoll wie in anderen Berichten im Internet fand ich die Passage nicht. Ein Drittel läuft man auch im etwas tristen Fichtenwald. Dauert übrigens auch recht lange, wenn man bedenkt, dass man die Passage eben auf dem normalen Weg in der Flanke in 45 min durchlaufen kann.

Bin nach dem Abstieg aber noch die Verlängerung über den normalen Weg zum Pürschling (Sonnenbergkamm mit Sonnenberg) weitergegangen, der mir fast landschaftlich besser gefallen hat.

Mein Fazit: Kann man machen, ist aber sicherlich kein "must have" in den Ammergauer Alpen.

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. Juni 2021 um 11:44
Also mir gefällt der Grat schon gut, der Abschnitt über den Sonnenberggrat ist aber wegen den vielen kleinen Felstürmchen tatsächlich der noch reizvollere. Was dort etwas fehlt ist das Ursprüngliche und das Gefühl "Jawoll, den Weg gefunden, super!".


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