Brunnbergkamm (1529m) - Überschreitung vom Kofel zu den Zähnen


Publiziert von Andy84 , 21. Juni 2016 um 14:32.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 5 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Ganz im Osten des Klammspitzkammes ziehen sich die Gegensätze wahrlich an. Während der Kofel einer der beliebesten Gipfel der Ammergauer ist und die Massen trotz kleiner Kletterpassage anzieht, ist der weitere Gratverlauf bis zum Sonnenberg ein wahres Paradies für Einsamkeitsliebhaber.

Heute wollten wir eine gemütliche Runde in dieser Ecke drehen.
Startpunkt ist der kostenlose Parkplatz am Friedhof außerhalb von Oberammergau. Wir wählen den Normalweg hinauf zum Kolbensattel, nach etlichen Kehren ist dieser recht zügig erreicht. Vom Sattel geht es in ein paar Minuten hinüber an den kurzen Kraxelaufstieg. Eine kurze leichte I-er Stelle, mehr ist es nicht, trotzdem für einige schon zu viel. Oben wählen wir eine direkte Gratvariante anstatt des seilversicherten Normalweges. So kommen wenigstens ein paar nette Kraxelstellen hinzu.
Am Gipfel des Kofels verweilen wir nur sehr kurz, uns ist hier viel zu viel los, weswegen wir gleich wieder in den Kolbensattel absteigen.
Am kleinen "Bushäuschen" geht es auf der anderen Seite auf schmalem Pfad in den Wald hinein, kaum ein paar Meter abseits des Wanderwegs und schon sind wir komplett allein. In einer Lichtung steigen wir direkt auf den kleinen Kamm auf und folgen diesem immer steiler werdend Richtung Vorderem Rappenkopf. Ein paar rote Punkte leiten an die kurze Steilstufe, welche trotz Nässe gut zu gehen ist (T3+).
Auf dem Vorderen Rappenkopf gibt es keine allzu freie Sicht, in einer kleinen Lichtung kann man jedoch schön nach Südwesten durchsehen und in der Sonne die Ruhe geniessen.
Der nun folgende Übergang zum Hinteren Rappenkopf ist wunderschön, ein toller kleiner Pfad führt durch einen verwunschenen Märchenwald. Die Orientierung ist einfach und es ist nirgends schwierig zu gehen.
Der Hintere Rappenkopf wird dabei gar nicht richtig wahrgenommen, auch hier befindet sich wie schon auf dem Vorderen Rappenkopf keine Gipfelmarkierung.
So geht es direkt am Kamm weiter, ein kleiner Aufschwung führt dann hinauf auf den Brunnberg.
Auch hier ist nicht wirklich was zu finden, also am Kamm direkt weiter nach Westen. Das nächste Ziel ist der P.1611 von welchem man einen tollen Überblick auf das nun folgende Zahnmassiv hat. Dieser Punkt wird auch des Öfteren als der Zahn-Ostgipfel bezeichnet, ich denk eher das dieser ein Stück weiter westlich ist.
Direkt am Grat weiter wird nun ein kleiner Zacken überschritten (I) und danach in die Scharte vor der bekreuzten Felsnadel.
Der Anstieg auf eben diese ist zwar kurz aber schon recht knackig (III oder mehr), auf der Nordseite finden sich aber einige interessante Kletterrouten. Also lieber nochmal mit Seil herkommen. Genau das gleiche gilt für den nächsten Zahn, welcher von mehreren Seiten erklettert werden kann.
Wir lassen diesen links liegen und folgen dem Weg hinüber zum Ostgipfel.
Hier haben ein paar Einheimische eine Highline gespannt, 180m lang und in atemberaubender Höhe.
Da wir eh keine Eile heute haben schauen wir uns das mal eine Weile an, bevor wir uns an den weiteren Weg machen.
Laut Algis Bericht folgt nun eine nette Gratüberschreitung. Dazu steigen wir aus der nächsten Scharte auf einer Spur zu einer Markierungsstange auf, ein Pfad führt nun an den nächsten Aufschwung. Da dieser recht nass ist verzichtet Diana lieber und steigt zum Wanderweg ab und wartet dort in der Sonne.
Für mich geht es über den kurzen Aufschwung, eine nette Platte (II+) auf den Grat. Bevor es auf diesem weiter geht wird jedoch erst der nächste Zahn bestiegen, dieser lässt sich schnell erklimmen (II). Danach zurück auf den Grat und über diesen direkt weiter nach Westen (II), ein richtig nettes Grätle, erinnert doch ein wenig an den Stuhlwandgrat am Grünten, wunderbar ausgesetzt.
Leider folgt ein großer Abbruch und zwingt einen zum Abstieg durch die Nordflanke, wo ich Diana wieder auf dem Weg treffe.
Den Zahn Westgipfel lassen wir heute bewusst aus da wir in nächster Zeit eh den weiteren Kamm bewandern wollen und mit dem Zahn Westgipfel einen idealen Startpunkt haben.
Also geht es nun auf dem Wanderweg hinunter zur Kolbensattelhütte und über den Fahrweg hinunter ins Tal. Von der Talstation joggen wir dann an der Lourdes Grotte vorbei zurück zum Auto.

Schwierigkeiten:
- Kofel                   T3, I     Gratvariante T4, II
- Rappenköpfe      T3+, I    eine Stelle, sonst T3
- Brunnberg           T3
- Zahn Ostgipfel    T3    
- Gratzacken und Gratverlauf  bis T5, II+/II-


Fazit:

Die Überschreitung des Brunnbergkammes vom Kofel bis zu den Zähnen ist wirklich eine wunderschöne einsame Kammwanderung. Während alles auf den Kofel springen hat man auf den Rappenköpfen und dem weiteren Gratverlauf komplett seine Ruhe.
An den Zähnen kann man sich so richtig austoben, hier müssen wir mal mit der Kletterausrüstung wiederkommen da es hier einige sehr nette Kletterrouten gibt.

Tourengänger: Andy84, Diana


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