Die vom Thurtal aus eher unscheinbaren Goggeien hätten wir wahrscheinlich nie "entdeckt", hätten wir nicht im März eine Wanderung auf den Stockberg gemacht. Beim Abstieg nach Stein fiel uns eine katzenohrartige Felsformation auf der gegenüber liegenden Talseite auf. Die müssten bestimmt zu erkraxeln sein, dachten wir uns, und siehe da, eine kurze hikr-Recherche bestätigte unsere Vermutung. Zwei Monate später, wegen unsicherer Wetterprognose mal wieder auf der Suche nach einem Halbtagesausflug, machen wir uns endlich auf zu den drei Goggeien (eigentlich sind's nur zwei -Vorder und Mittlerer, der Dritte ist warum auch immer ein Schär und kein Hinterer Goggeien).
Zustieg/Abstieg
Vom Parkplatz Geissboden oberhalb von Stein machen wir uns auf zu dem ca. 1,5-stündigem Zustieg. Der Wanderweg entlang des Dürrenbachs ist auch recht schön. Kurz bevor man den markierten Wanderweg verlässtkommt man in offenes Gelände, wo man sich schon einmal einen
über die Ziele verschaffen kann. Bei einem Baum mit aufgemalten gelben Pfeilen verlassen wir den Wanderweg und wandern hinauf nach Jöggelisberg. Der Weg ist nicht markiert, scheint aber doch recht oft begangen. Auf dem Goggeien-Hauptsattel angekommen, entscheiden wir uns zuerst den höchsten Goggeien, den
zu besteigen.
Mittler Goggeien (T5, II)
Zunächst geht's am Zaun entlang zum Fuss der Felswand. Hier erwartet uns die erste Kletterstelle in Form des Weidezauns. Danach noch auf halbdeutlicher Wegspur dicht die Felswand entlang. Man gelangt an einen steilen
, den man überqueren muss. Nach dem Grashang folgt ein steiles, aber nicht so ausgesetztes
durch die Bäume bis zur ersten und einzigen
(II). Danach folgt nicht sonderlich steiles, nicht ausgesetztes Gehgelände. Vom Gipfel steigen wir direkt über den
Richtung Vorder Goggeien ab. Der Abstieg vom Grat ist sogar mit einem
gesichert. Vom Ende des Grates geht ein Pfad zum Wanderweg zum
.
Vorder Goggeien (T4, I)
Von der Einsattelung zwischen Mittler und Vorder Goggeien sind es nur ca. 5 Minuten auf den nächsten Gipfel. Die Hände kommen nur an einer Stelle kurz zum Einsatz. Sonst ist über den Vorder Goggeien nichts Spannendes zu sagen. Zurück zum Goggeien Hauptsattel geht es auf einem gutem
, den man netterweise an einer felsigen, steileren Stelle gesichert hat. Von dort wollen wir zum Schluss noch an den schwierigsten der drei Goggeien, den
wagen.
Schär Nordgipfel (T6, III)
Der Grat zum Schär erinnert mich ein bisschen an Juragrate wie Brüggligräte, Arête des Sommêtres, Arête du Raimeux, nur kürzer. Ohne Seil wollte ich hier nicht gehen, aber die Profis schaffen's auch ohne...
Zum Einstieg des Grates gehen wir zunächst rechts des Sattels und wechseln kurz vor den Felsen auf die linke Seite. Es folgen ein paar
, bis man auf dem Grat steht. Der
des Grates ist noch ziemlich mit Bäumen bewachsen, man kann sich hier gut an Ästen festhalten. Der Rest bietet zwar keine sonderlich schweren Kletterstellen, aber es ist ziemlich
(von oben gesehen besonders deutlich). Vor dem Gipfel gibt es allerdings eine
, die bewältigt werden muss. Es gibt etwa auf Augenhöhe einen Eisenstift und weiter oben Haken und sogar einen Stand zum Abseilen.
Leider blieb wegen einer herannahenden Regenfront keine Zeit mehr für den Schär Südgipfel... ein ander Mal vielleicht. Insgesamt bietet die Tour eine gute Vergleichsmöglichkeit der T-Schwierigkeitsgrade: Von T4 am Vorder Goggeien über T5 am Mittler Goggeien bis T6 am Schär Nordgipfel. Für letzteren empfehle ich Normalsterblichen ein Seil dabei zu haben.
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