Vorder und Mittler Goggeien im Toggenburg

Die Schönwetterperiode soll sich dem Ende zuneigen. Heute nahmen wir die Gelegenheit wahr, einen herrlichen Spätsommertag in den Bergen zu verbringen. Beim Frühstück haben wir uns gegen schattige Tobel im Schwarzwald und für ein sonniges Unternehmen im Toggenburg entschieden. Die Goggeien sind uns nicht fremd. Sie können mit anspruchsvollen Routen und einem relativ kurzen Anfahrtsweg punkten. Trotz der geringen Höhe, kann sich auch das Panorama sehen lassen, das bis zum Tödi reicht. Der Auf- und Abstieg im schattigen Wald längs des Dürrenbachs ist attraktiv und bei Sommerhitze besonders angenehm.

Bei 17 Grad sind wir um 7.15 Uhr am Ausgangspunkt südlich von Stein losgelaufen. Der Wanderweg führt gleich zum Dürrenbach rüber und über 300 Höhenmeter bis Badhus hoch (1194 m). Eine größere Wiesenzone wird passiert und wo der Weg wieder auf Bäume trifft, geht ein Karrenweg rechts in den Wald hinein. Damit sich auch niemand mehr verläuft, kommt bald ein Holzschild mit der Aufschrift "Goggeien", das rechts auf einen Pfad leitet. Im schattigen Bergwald geht es bergan. Nicht weit vom Hauptsattel (1557 m) entfernt lässt man die Alp Jöggelisberg rechts liegen.

Am Sattel wechselt der Pfad in die schattige  Nordwestflanke. Die schiefrige Runse war zwar teilweise feucht, stellte aber kein Problem dar. Bald standen wir am Fuß vom Vorder Goggeien, wo wir die Stöcke deponierten. Der Kalk bietet festen Halt, wenn auch einiges Geröll herumliegt. Mit etwas Handeinsatz erreichten wir den Gipfel (1630 m), wo wir uns aber nicht lange aufhielten. Nach dem kurzen Abstieg stand der anspruchsvollste Teil der Tour bevor. Ein Tau und ein Drahtseil helfen über eine meist feuchte Rinne hinweg. Konzentration ist auf der nordseitigen Traverse kurz vor dem Gipfel gefragt. Der Bewuchs in der ziemlich steil abfallenden Flanke reduziert den Gruselfaktor, aber einen Stolperer oder Ausrutscher erlauben darf man sich nicht.

Immer noch allein auf weiter Flur gönnten wir uns am Gipfel vom Mittler Goggeien (1655 m)  eine Vesperpause. Ins Gipfelbuch trugen wir uns auch ein. Der nordseitige Abstieg im sehr steilen Gelände forderte nochmals unsere volle Aufmerksamkeit. Ein umgestürzter Baum, der beim letzten Mal gleich 3 Mal überkraxelt werden musste, wurde mittlerweile beseitigt. Schließlich wurde das Gelände entspannter, einen Stacheldrahtzaun mussten wir noch unterqueren und ab dem Hauptsattel gingen wir auf bekanntem Weg ins Tal hinunter. Eine Schlusseinkehr im Café Ziehler bei einem Schlorzifladen hatten wir uns redlich verdient.