Corona-Wanderung Nr. 2: Hügel überschreiten statt Regeln übertreten: der Isartaler Keilkopf (1125 m)
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Corona 2020. Oberlehrer verhängen moralische Hausarreste: "Rettet Leben, bleibt zu Hause!" Resta per favore a casa! Reste s'il te plait a la maison! Und Hikr.org? Erst ein roter Warnbalken und bald darauf: Funkstille! Konnte man in der Corona-Krise wirklich dadurch Leben retten, daß man wochenlang nicht an die frische Luft geht? Sowas Blödes kann vielleicht nur ein Bayer fragen...
In Bayern wurden wir nämlich aus medizinischen Gründen ermuntert, in' s Freie zu gehen und sich dort sportlich zu betätigen. Wir Bayern sollten dabei eigenverantwortlich alles vermeiden, was die Wahrscheinlichkeit von Ansteckungen oder Unfällen erhöht, etwa zu nahe Kontakte mit zu vielen Anderen, Staus, Bergtouren...
Gesucht war in meinem Fall also eine Corona - ASVS, eine "Ansteckungsbeschränkte Subalpine Virus-Spazierwanderung" mit etwa folgenden Kriterien:
Ortsnahe, kurze und einfache Wanderungen durchführen. Möglichst im Landkreis bleiben und keinesfalls lange Anfahrten in Kauf nehmen. Überfüllte Wanderparkplätze meiden, Mainstream-Ziele meiden. Auf der Tour stets Handynetz. Maximal T3. Keine längeren oder anspruchsvollen, weglosen Passagen.
Bei meiner ersten Corona-ASVS nach Eintritt der Ausgangsbeschränkung war ich von zwei kleinen Buckeln direkt über Lenggries sehr angetan, aber ich mußte schon etwas herumsuchen, um wieder einen coronageeigneten, ortsnahen Kleinknaller für mich ausfindig zu machen.
Schließlich habe ich mir als zweite ASVS die Überschreitung des Keilkopfs (1125 m) oberhalb von Lenggries vorgenommen.
Wegbeschreibung:
Hinweis: die identische Tour hat auch
Max schon gemacht und fotografiert, siehe also auch dort.
Vom P. Luß geht es auf der Teerstraße noch gemütlich weiter, bis die Straße auf den Tratenbach trifft. Nun nicht mit "Denkalm 30 Min." beschildert nach links über ein Brückerl gehen, sondern der Beschilderung: "Denkalm über Keilkopf 70 Minuten" nach rechts dem Bachlauf folgen.
Schnell ist auf der Straße der P. 804 m mit einem Abzweiger zum Geierstein erreicht. Hier dem wieder mit "Denkalm" ausgeschilderten Straßenverlauf nach links folgen.
Die Straße bleibt nun immer dem linkerhand unter ihr liegenden Tratenbachgraben folgend im Wald, bis sich etwas unterhalb des Achertsmooses die Straße und der Tratenbach direkt vor einem unscheinbaren Brückerl teilen. Hier folgt eine nicht beschilderte Straße dem südöstlichen Bachzulauf des Tratenbachs nach rechts ins Achertsmoos. Das würde mich auch einmal interessieren, jedoch ein andermal.
Ich folge heute der Beschilderung zur Denkalm und gehe nach links über das Brückerl. Die Straße folgt dem nördlichen Zulaufgraben des Tratenbachs der links unterhalb der Straße verläuft und schnell ausflacht. Nach wenigen, weiteren Schritten wird am P.992 m wieder eine Straßenkreuzung, diesmal eine größere, erreicht. Nach rechts (Osten) ginge es in Richtung Schweinberg, den die heutige Wanderung nicht erreichen soll. Nach links zweigt ein in der AV-Karte gestrichelt verzeichneter, unbeschilderter, Karrenweg in Richtung Denkalm ab, den ich auf dieser Wanderung ebenfalls nicht probiere. Ich folge stattdessen der mit "Denkalm 30 Minuten" beschilderten Straße geradeaus.
Nach wenigen Schritten eine letzte Straßengabelung: die breitere Straße führt geradeaus in einem weiten Schwung nach Norden weiter zu der auf der Karte bezeichneten Landschaft "Luß". Ich nehme den steilen Karrenweg nach links, der ein letztes Mal, diesmal nur noch mit 25 Minuten Gehzeit, zur "Denkalm" ausgeschildert ist.
Die Überschreitung des Keilkopfs
Ich befinde mich nun genau östlich und etwas unterhalb des Keilkopfs. Genau dort, wo der steile Karrenweg abflacht, halte ich nach einem Abzweig zum Keilkopf Ausschau. Gegenüber eines AOK-Schildes ("Herzfrequenzmessung beim Nordic Walking) mit einem (sicher pulsberuhigenden) Baumsitz samt Lehnenherzerl und geschnitztem Pilz daneben beginnt ein in der Folge überall deutlich aufzufindender, nicht beschilderter Pfad.
Nur wenige bequeme Schritte sind es und schon erreicht der Pfad die Hochfläche des Keilkopfs, von der ein kleiner kegeliger Gipfelkörper wie der Bommel einer Wollmütze absteht. Hier ist der Gipfel des Keilkopfs (1125 m) mit Kreuz und Buch erreicht.
Der Keilkopf ist wirklich eine Besonderheit, denn einerseits gehört er zum blickdichtesten, was ich an Gipfeln in vielen Jahren zu sehen bekommen habe. Ein Krautjunker wie er im Buch steht! Noch hat kein einziges Blatt ausgetrieben, doch bereits die Tannen stehen am Keilkopf rundherum so dicht, daß sich nur ein einziges, kleines, nach Osten gerichtetes Blickfenster auftut. Hier kann der Betrachter durch blattlose Laubbaumzweige hindurchblinzelnd mühsam die Konturen des benachbarten Schweinbergs erahnen, noch...
Um den Faden der Besonderheit des Keilkopfgipfels wiederaufzunehmen, sieht man also wie gesagt einerseits am Keilkopf nicht das Geringste, andererseits erhält der Keilkopf Tag für Tag Besuch. Das 2020 neu aufgelegte und gar nicht dünne Buch ist schon zu einem Drittel gefüllt - und nicht einmal jeder Besucher trägt sich ein...vielleicht schwappt die neo-esoterische Modewelle des Waldbadens genau jetzt in die Voralpen?
Der schöne und aussichtsreiche Rückweg über die Denkalm nach Lenggries
Vom Gipfel des Keilkopfs halte ich mich strikt auf einem bequem absteigenden Pfad nach Westen. Es gibt Pfadabzweigungen nach links (Süden), besser ist es aber, immer auf der Grathöhe zu bleiben, bis eine auch in der Karte zu sehende Forststraßenserpentine erreicht wird, die einen überraschenden Blick auf Bad Tölz gewährt (Foto).
Direkt unterhalb der Straßenserpentine ist im Südwesten jenseits weniger Bäume schon eine Almwiese zu sehen: hier hinab, denn es handelt sich schon um die obersten Wiesen der Denkalm! Ich passiere auf dem Wiesenstrich einen Handymast mit Trafos, ein hübsches Marterl mit Sitzbank (die aussichtsreichste Stelle der Tour) und schon bald ist auch die Denkalm erreicht.
Der Gastbetrieb der Denkalm ist natürlich virusbedingt geschlossen, doch ein paar Schafe grasen dort. Sie kümmern sich überhaupt nicht um das söderseits vorgegebene social distancing. Eine Idylle!
Und eine, zumindest für mich, weitere Überraschung hielt die in virusfreien Zeiten vielbesuchte Denkalm auch noch bereit, nämlich wie schön und gut erhalten der Baubestand der zwei Häuser mitsamt der Zäune und vieler anderer Details ist! Das hat mich begeistert!
Der ausgeschilderte Rückweg erfolgte schließlich über ein paar Forstwegkurven hinab zur Wegverzweigung am Tratenbach, wo die heutige Runde ihren Ausgang nahm.
In Bayern wurden wir nämlich aus medizinischen Gründen ermuntert, in' s Freie zu gehen und sich dort sportlich zu betätigen. Wir Bayern sollten dabei eigenverantwortlich alles vermeiden, was die Wahrscheinlichkeit von Ansteckungen oder Unfällen erhöht, etwa zu nahe Kontakte mit zu vielen Anderen, Staus, Bergtouren...
Gesucht war in meinem Fall also eine Corona - ASVS, eine "Ansteckungsbeschränkte Subalpine Virus-Spazierwanderung" mit etwa folgenden Kriterien:
Ortsnahe, kurze und einfache Wanderungen durchführen. Möglichst im Landkreis bleiben und keinesfalls lange Anfahrten in Kauf nehmen. Überfüllte Wanderparkplätze meiden, Mainstream-Ziele meiden. Auf der Tour stets Handynetz. Maximal T3. Keine längeren oder anspruchsvollen, weglosen Passagen.
Bei meiner ersten Corona-ASVS nach Eintritt der Ausgangsbeschränkung war ich von zwei kleinen Buckeln direkt über Lenggries sehr angetan, aber ich mußte schon etwas herumsuchen, um wieder einen coronageeigneten, ortsnahen Kleinknaller für mich ausfindig zu machen.
Schließlich habe ich mir als zweite ASVS die Überschreitung des Keilkopfs (1125 m) oberhalb von Lenggries vorgenommen.
Wegbeschreibung:
Hinweis: die identische Tour hat auch

Vom P. Luß geht es auf der Teerstraße noch gemütlich weiter, bis die Straße auf den Tratenbach trifft. Nun nicht mit "Denkalm 30 Min." beschildert nach links über ein Brückerl gehen, sondern der Beschilderung: "Denkalm über Keilkopf 70 Minuten" nach rechts dem Bachlauf folgen.
Schnell ist auf der Straße der P. 804 m mit einem Abzweiger zum Geierstein erreicht. Hier dem wieder mit "Denkalm" ausgeschilderten Straßenverlauf nach links folgen.
Die Straße bleibt nun immer dem linkerhand unter ihr liegenden Tratenbachgraben folgend im Wald, bis sich etwas unterhalb des Achertsmooses die Straße und der Tratenbach direkt vor einem unscheinbaren Brückerl teilen. Hier folgt eine nicht beschilderte Straße dem südöstlichen Bachzulauf des Tratenbachs nach rechts ins Achertsmoos. Das würde mich auch einmal interessieren, jedoch ein andermal.
Ich folge heute der Beschilderung zur Denkalm und gehe nach links über das Brückerl. Die Straße folgt dem nördlichen Zulaufgraben des Tratenbachs der links unterhalb der Straße verläuft und schnell ausflacht. Nach wenigen, weiteren Schritten wird am P.992 m wieder eine Straßenkreuzung, diesmal eine größere, erreicht. Nach rechts (Osten) ginge es in Richtung Schweinberg, den die heutige Wanderung nicht erreichen soll. Nach links zweigt ein in der AV-Karte gestrichelt verzeichneter, unbeschilderter, Karrenweg in Richtung Denkalm ab, den ich auf dieser Wanderung ebenfalls nicht probiere. Ich folge stattdessen der mit "Denkalm 30 Minuten" beschilderten Straße geradeaus.
Nach wenigen Schritten eine letzte Straßengabelung: die breitere Straße führt geradeaus in einem weiten Schwung nach Norden weiter zu der auf der Karte bezeichneten Landschaft "Luß". Ich nehme den steilen Karrenweg nach links, der ein letztes Mal, diesmal nur noch mit 25 Minuten Gehzeit, zur "Denkalm" ausgeschildert ist.
Die Überschreitung des Keilkopfs
Ich befinde mich nun genau östlich und etwas unterhalb des Keilkopfs. Genau dort, wo der steile Karrenweg abflacht, halte ich nach einem Abzweig zum Keilkopf Ausschau. Gegenüber eines AOK-Schildes ("Herzfrequenzmessung beim Nordic Walking) mit einem (sicher pulsberuhigenden) Baumsitz samt Lehnenherzerl und geschnitztem Pilz daneben beginnt ein in der Folge überall deutlich aufzufindender, nicht beschilderter Pfad.
Nur wenige bequeme Schritte sind es und schon erreicht der Pfad die Hochfläche des Keilkopfs, von der ein kleiner kegeliger Gipfelkörper wie der Bommel einer Wollmütze absteht. Hier ist der Gipfel des Keilkopfs (1125 m) mit Kreuz und Buch erreicht.
Der Keilkopf ist wirklich eine Besonderheit, denn einerseits gehört er zum blickdichtesten, was ich an Gipfeln in vielen Jahren zu sehen bekommen habe. Ein Krautjunker wie er im Buch steht! Noch hat kein einziges Blatt ausgetrieben, doch bereits die Tannen stehen am Keilkopf rundherum so dicht, daß sich nur ein einziges, kleines, nach Osten gerichtetes Blickfenster auftut. Hier kann der Betrachter durch blattlose Laubbaumzweige hindurchblinzelnd mühsam die Konturen des benachbarten Schweinbergs erahnen, noch...
Um den Faden der Besonderheit des Keilkopfgipfels wiederaufzunehmen, sieht man also wie gesagt einerseits am Keilkopf nicht das Geringste, andererseits erhält der Keilkopf Tag für Tag Besuch. Das 2020 neu aufgelegte und gar nicht dünne Buch ist schon zu einem Drittel gefüllt - und nicht einmal jeder Besucher trägt sich ein...vielleicht schwappt die neo-esoterische Modewelle des Waldbadens genau jetzt in die Voralpen?
Der schöne und aussichtsreiche Rückweg über die Denkalm nach Lenggries
Vom Gipfel des Keilkopfs halte ich mich strikt auf einem bequem absteigenden Pfad nach Westen. Es gibt Pfadabzweigungen nach links (Süden), besser ist es aber, immer auf der Grathöhe zu bleiben, bis eine auch in der Karte zu sehende Forststraßenserpentine erreicht wird, die einen überraschenden Blick auf Bad Tölz gewährt (Foto).
Direkt unterhalb der Straßenserpentine ist im Südwesten jenseits weniger Bäume schon eine Almwiese zu sehen: hier hinab, denn es handelt sich schon um die obersten Wiesen der Denkalm! Ich passiere auf dem Wiesenstrich einen Handymast mit Trafos, ein hübsches Marterl mit Sitzbank (die aussichtsreichste Stelle der Tour) und schon bald ist auch die Denkalm erreicht.
Der Gastbetrieb der Denkalm ist natürlich virusbedingt geschlossen, doch ein paar Schafe grasen dort. Sie kümmern sich überhaupt nicht um das söderseits vorgegebene social distancing. Eine Idylle!
Und eine, zumindest für mich, weitere Überraschung hielt die in virusfreien Zeiten vielbesuchte Denkalm auch noch bereit, nämlich wie schön und gut erhalten der Baubestand der zwei Häuser mitsamt der Zäune und vieler anderer Details ist! Das hat mich begeistert!
Der ausgeschilderte Rückweg erfolgte schließlich über ein paar Forstwegkurven hinab zur Wegverzweigung am Tratenbach, wo die heutige Runde ihren Ausgang nahm.
Tourengänger:
Vielhygler

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