Schöner Mann (1532m) - By fair means vom Rheintal
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In hoher Regelmäßigkeit werden auch im Winter 2019/20 Temperaturrekorde gebrochen - was für das Klima und den Wintersport nicht gerade positiv ist, freut wiederum den eher sommeraffinen Bergsportler. Für eine Bergtour ohne Winterausrüstung im Februar bietet sich in diesem Winter auf jeden Fall die Peripherie des wintermilden Rheintals an wie zum Beispiel die westliche Abdachung des Bregenzerwaldes zwischen Götzis und Dornbirn. Wenn man das tief gelegene Rheintal als Ausgangspunkt wählt, kommt auch der konditionelle Anspruch nicht zu kurz.
Wir starteten am günstig gelegenen, kostenlosen Parkplatz hinter der Pfarrkirche St. Karl Borromäus in der Innenstadt von Hohenems (432m). Direkt am Parkplatz beginnt der sog. "Zick-Zack-Weg", mit dem man rasch an Höhe gewinnt und nach einer halben Stunde schließlich eine Freifläche ("Burgwiese") unterhalb der Burgruine Alt-Ems (696m) erreicht. Ein Abstecher zur Ruine lohnt sich ob des eindrücklichen Blickes über Hohenems sowie über das Rheintal zum Bodensee. Was, Bodensee? Richtig gehört, der See war heute nicht in Nebel gehüllt, das wir sowas noch erleben dürfen - Wahnsinn!
Ehrfürchtig und vom Anblick ergriffen stiegen auf der Südostseite des Berges über eine Forststraße wieder bis zur Bushaltestelle in Buchenau (560m) ab, um auf der anderen Seite der Gemeindeverbinungsstraße die obersten Häuser von Tugstein zu gewinnen. Über einen Steig, später eine Forststraße gelangt man zur wohlklingenden Ranzenbergalpe (971m). Die Straße führt nach der Alpe weiter relativ flach in den Wald hinein und geht in einen schmaleren Steig über. Durch Bergwald und das Wichtigste - ohne Schneekontakt - erreichten wir nach recht flotten zweieinhalb Stunden Gehzeit den Sattel "Fluhereck" (1275m) zwischen Strahlkopf und Schönem Mann.
Vom Fluhereck folgten wir der Straße noch ein paar hundert Meter bergauf und wunderten uns zum erneuten Male, wie warm dieser Tag im Februar doch war, obwohl er doch eigentlich hochwinterlich sein sollte.
Da wir nicht genau wussten, ob und wo von der Straße ein Steig zum Gipfel des Schönen Mannes abzweigt, wählten wir kurzentschlossen die erste Möglichkeit als Aufstiegsweg - eine überwiegend schneefreie, südexponierte Schneise, mithilfe derer wir die etwa 150 Höhenmeter zum Kamm gewannen. Hier wendeten wir uns gen Nordosten, bogen in den Wald und folgten vorhandenen Spuren im hier verhältnismäßig tiefen Schnee, die uns zum freien und leeren Gipfel des Schönen Mannes (1532m, 3:15 h ab Hohenems) führten. Hier pfiff uns teilweise eine doch recht ordentliche Brise um die Ohren, den Ausblick ins Rheintal und den umliegenden Bergen des Bregenzerwaldes mit z. B. dem Walserkamm oder dem Hohen Freschen mit Binnelgrat konnten wir dennoch genießen. Über die winterlichere Nordseite des Berges, im oberen Teil des Hanges recht abgeblasen und hart (T3), gelangten wir zur Hinterbergalpe (1379m). Auf unserer Karte entdeckten wir einen Steig zum gegenüberliegenden Bocksberg, der unbeschildert von einer Kreuzung im Wald etwas unterhalb der Alpe (1320m) abzweigt. Schwachen Spuren und unregelmäßigen Markierungen an Bäumen und niedrigen Holzpfählen folgend, mussten wir eine Besteigung des Bocksbergs aber an der ersten Leiter des "Klettersteigs" abbrechen. Die Verhältnisse und unser Schuhwerk erschienen uns als zu schmierig, um eine konfliktfreie Bocksberg-Besteigung zu gewährleisten. Unverrichteter Dinge zogen wir wieder ab und erwanderten über den markierten und deutlichen Steig, der vom Bocksberg nach Schuttannen (1145m) mit großem Wanderparkplatz hinabführt, selbige. Der Abstecher zum Bocksberg hat uns etwa eine Dreiviertelstunde zusätzlich gekostet. Der Skilift befand sich freilich nicht in Betrieb, sodass im Gegensatz zu unserer Hochhäderich-Besteigung am 6. Januar (
Hoher Häderich am Dreikönigstag) glücklicherweise kein zusätzlicher Verkehr durch Skifahrer zu befürchten war. Unser Abstieg nach Emsreute (700m) verlief über die Straße sowie überraschend schöne Steige. Am markanten Schloss Glopper vorbei schlenderten wir zurück zur altbekannten Bushaltestelle Buchenau, alternativ kann man von der Wegverzweigung nördlich des Schlosses über den "Leiterweg" nach Oberklien im Rheintal absteigen (wohl ein paar Minuten länger). Von der Forststraße, die von Buchenau zur Burgwiese von Alt-Ems leitet, zweigt nach einem verkraftbaren Gegenanstieg ein schöner Weg (Bestandteil der Hohenemser Schlossbergrunde) ab, der einen durch Lawinen- und Felsschutzzäune direkt in das Zentrum von Hohenems führt.
Schwierigkeiten/Gehzeiten:
Fazit:
Erstaunlich schöne und aufgrund des tief gelegenen Ausgangspunktes ausgedehnte Runde auf einen attraktiven Voralpengipfel, die immer wieder schöne Ausblicke auf Rheintal, Bregenzerwald und Bodensee (vorausgesetzt, er ist auch zu sehen) bietet. Wem der Schöne Mann nicht genügt, kann noch eins (oder mehrere) der weiteren günstig gelegenen Gipfelziele mit recht geringem Gegenaufstieg rund um Schuttannen anhängen.
Alles in allem eine gelungene, sehr frühlingshafte Tour im Februar - dem
maxl und mir hat's ziemlich getaugt!
Wir starteten am günstig gelegenen, kostenlosen Parkplatz hinter der Pfarrkirche St. Karl Borromäus in der Innenstadt von Hohenems (432m). Direkt am Parkplatz beginnt der sog. "Zick-Zack-Weg", mit dem man rasch an Höhe gewinnt und nach einer halben Stunde schließlich eine Freifläche ("Burgwiese") unterhalb der Burgruine Alt-Ems (696m) erreicht. Ein Abstecher zur Ruine lohnt sich ob des eindrücklichen Blickes über Hohenems sowie über das Rheintal zum Bodensee. Was, Bodensee? Richtig gehört, der See war heute nicht in Nebel gehüllt, das wir sowas noch erleben dürfen - Wahnsinn!
Ehrfürchtig und vom Anblick ergriffen stiegen auf der Südostseite des Berges über eine Forststraße wieder bis zur Bushaltestelle in Buchenau (560m) ab, um auf der anderen Seite der Gemeindeverbinungsstraße die obersten Häuser von Tugstein zu gewinnen. Über einen Steig, später eine Forststraße gelangt man zur wohlklingenden Ranzenbergalpe (971m). Die Straße führt nach der Alpe weiter relativ flach in den Wald hinein und geht in einen schmaleren Steig über. Durch Bergwald und das Wichtigste - ohne Schneekontakt - erreichten wir nach recht flotten zweieinhalb Stunden Gehzeit den Sattel "Fluhereck" (1275m) zwischen Strahlkopf und Schönem Mann.
Vom Fluhereck folgten wir der Straße noch ein paar hundert Meter bergauf und wunderten uns zum erneuten Male, wie warm dieser Tag im Februar doch war, obwohl er doch eigentlich hochwinterlich sein sollte.
Da wir nicht genau wussten, ob und wo von der Straße ein Steig zum Gipfel des Schönen Mannes abzweigt, wählten wir kurzentschlossen die erste Möglichkeit als Aufstiegsweg - eine überwiegend schneefreie, südexponierte Schneise, mithilfe derer wir die etwa 150 Höhenmeter zum Kamm gewannen. Hier wendeten wir uns gen Nordosten, bogen in den Wald und folgten vorhandenen Spuren im hier verhältnismäßig tiefen Schnee, die uns zum freien und leeren Gipfel des Schönen Mannes (1532m, 3:15 h ab Hohenems) führten. Hier pfiff uns teilweise eine doch recht ordentliche Brise um die Ohren, den Ausblick ins Rheintal und den umliegenden Bergen des Bregenzerwaldes mit z. B. dem Walserkamm oder dem Hohen Freschen mit Binnelgrat konnten wir dennoch genießen. Über die winterlichere Nordseite des Berges, im oberen Teil des Hanges recht abgeblasen und hart (T3), gelangten wir zur Hinterbergalpe (1379m). Auf unserer Karte entdeckten wir einen Steig zum gegenüberliegenden Bocksberg, der unbeschildert von einer Kreuzung im Wald etwas unterhalb der Alpe (1320m) abzweigt. Schwachen Spuren und unregelmäßigen Markierungen an Bäumen und niedrigen Holzpfählen folgend, mussten wir eine Besteigung des Bocksbergs aber an der ersten Leiter des "Klettersteigs" abbrechen. Die Verhältnisse und unser Schuhwerk erschienen uns als zu schmierig, um eine konfliktfreie Bocksberg-Besteigung zu gewährleisten. Unverrichteter Dinge zogen wir wieder ab und erwanderten über den markierten und deutlichen Steig, der vom Bocksberg nach Schuttannen (1145m) mit großem Wanderparkplatz hinabführt, selbige. Der Abstecher zum Bocksberg hat uns etwa eine Dreiviertelstunde zusätzlich gekostet. Der Skilift befand sich freilich nicht in Betrieb, sodass im Gegensatz zu unserer Hochhäderich-Besteigung am 6. Januar (

Schwierigkeiten/Gehzeiten:
Hohenems - Ruine Alt-Ems | 0:35 h | T2 | schmaler Steig ("Zick-Zack-Weg") |
Ruine - Tugstein | 0:35 h | T1 | Forst- und Teerstraßen |
Tugstein - Ranzenbergalpe - Fluhereck | 1:20 h | T2 | Forststraßen und unproblematische Steige |
Fluhereck - Schöner Mann | 0:40 h | T2 | weglos mit Altschnee im Gipfelbereich, nicht ausgesetzt |
Schöner Mann - Hinterbergalpe | 0:15 h | T3 | auf kurzem Teilstück steil und abgeblasen, ansonsten problemloses "Abfahren" im Schnee |
Hinterbergalpe - Bocksberg | 0:40 h | T3 | teils weglos, zu Beginn des "Klettersteigs" etwas ausgesetzt und gesichert |
Bocksberg - Schuttannen | 0:45 h | s. o. | s. o. |
Schuttannen - Hohenems | 1:40 h | T2 | Abwechselnd Straßen und gut markierte, unproblematische Wanderwege |
Fazit:
Erstaunlich schöne und aufgrund des tief gelegenen Ausgangspunktes ausgedehnte Runde auf einen attraktiven Voralpengipfel, die immer wieder schöne Ausblicke auf Rheintal, Bregenzerwald und Bodensee (vorausgesetzt, er ist auch zu sehen) bietet. Wem der Schöne Mann nicht genügt, kann noch eins (oder mehrere) der weiteren günstig gelegenen Gipfelziele mit recht geringem Gegenaufstieg rund um Schuttannen anhängen.
Alles in allem eine gelungene, sehr frühlingshafte Tour im Februar - dem

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