Frauensteigfels

Es ist mal wieder ein Besuch bei meinen Freunden in Buchenbach fällig. Am Besten verbunden mit einer Wanderung.  Diesmal habe ich mir den Frauensteigfels ausgesucht. Da der höchste Punkt auf 774m liegt, kann ich wohl ohne Schneeberührung davon kommen.
Eine Fahrt mit der Deutschen Bahn ist immer ein Glücksspiel. Der Zug, den ich nehmen wollte fiel mal wieder aus. Da ich früh genug am Bahnhof war, konnte ich den Zug vorher nehmen. So begann ich meine Wanderung bei kalten Temperaturen bereits um acht Uhr.

Nach dem Gang durch Kirchzarten war mein erstes Ziel die Laurantiuskapelle, die man schon vom Ort aus sehen kann. Um dorthin zu kommen musste ich allerdings etliche Hindernisse überwinden (inkl. gesperrter Wege). Sabine hat ganze Arbeit geleistet, viele Wanderwege im Schwarzwald fallen im Moment in die Kategorie Abenteuer.

Nach etwas Suchen an der Kapelle folge ich noch ein Stück weiter dem markierten Wanderweg mit der blauen Raute. An der Kreuzung Am Sonneck (total ramponiert durch die vielen schweren Fahrzeuge) verlasse ich den markierten Wanderweg und folge einer Forststraße.

Nach der nächsten Kurve stoppt mich eine Bande, Durchgang verboten wegen Hozfällarbeiten. Da ich weit und breit keine Säge höre, gehe ich den Weg weiter, könnte ja sein, dass die Waldarbeiter heute Karneval feiern.

Ungefähr die Hälfte habe ich hinter mir, da sehe ich zuerst ein Auto und dann höre ich auch die Motorsäge. Nach der Kurve steht das schwere Fahrzeug. Ich bleibe stehen, denn ich höre den Befehl, dass der Baum gleich fällt. Da liegt er auch schon unten. Die freundlichen Waldarbeiter lassen mich vorbei, ich bedanke mich herzlich und wünsche ein schönes Wochenende.

Am nächsten Abzweig will ich nun auf den linken Weg, der ist aber mit allerlei gefällten Bäumen versperrt. Etwas später steige ich dann den Abhang hinunter und komme auf den Weg, der bald im Brombeergestrüpp endet. Bis zum Wanderweg ist es nicht mehr weit. 

Endlich mal ein Stück ohne Baumruinen. Abwärts geht es nun zur Unteren Blechschmiede und Richtung Bahnhof Himmelreich. Der ist zurzeit Endstation des Zuges, weil die Neubaustrecke Richtung Donaueschingen von Sabine gleich wieder lahmgelegt wurde.

Entlang der Zugstrecke verläuft der Wanderweg bis er links am Zähringerhof abbiegt. Jetzt beginnt ein erneuter Aufstieg, erst auf breitem Feldweg und dann schmal den Berghang hinauf. Dieses Stück ist eigentlich kein T2 mehr, denn der Pfad ist bedeckt mit jeder Menge Hinterlassenschaften vom Sturm. Immer wieder muss ich Baumstämme übersteigen oder abgebrochene Tannenzweige zur Seite räumen.

Bald erreiche ich mein Ziel den Frauensteigfels. Zeit für ein Mittagspicknick, dass ich bei schöner Aussicht genießen kann. Jetzt fehlt nur noch der Abstieg nach Buchenbach zu meinen Freunden. Bis zum Frauensteigsattel verliere ich kaum an Höhe, dann allerdings wird es steil und teilweise unangenehm weil das Gelände doch sehr rutschig ist.

Erst als ich die kleine Beatuskapelle erreiche, sind alle Schwierigkeiten vorbei. In vollem Sonnenschein und bestückt mit frischem Käsekuchen treffe ich bei meinen Freunden ein.

Tour solo

Auf Grund der vielen Sturmschäden ist bei Wanderungen in diesem Teil des Schwarzwalds Vorsicht geboten. Erst wenn die Zufahrtsstraßen und die Forststraßen geräumt sind, sind die Wanderwege an der Reihe. Das kann noch bis Juni dauern.