Pfroslkopf 3148m - Tagestour von der Sattelklause


Publiziert von Cubemaster , 17. Februar 2020 um 19:22.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 3 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1280 m

Da das Wetter für diesen Tag nicht so wirklich stabil angesagt war und Marie noch nie die Wasserfälle bei der Anton-Renk-Hütte gesehen hatte, fiel meine Wahl auf die eher einfache Tour zum Pfroslkopf. Ich hatte mich schon häufiger mal gefragt, ob das an einem Tag von der Bergstation des Sesselliftes aus zu schaffen wäre oder nicht. Die Antwort lautete schließlich: Ja, aber man muss sich wirklich schwer beeilen!

Wir fuhren also pünktlich um 9 Uhr mit dem Sessellift nach oben. Das führt zu der frühestmöglichen Startzeit um 9.15 Uhr an der Bergstation Sattelklause. Nun ging es erstmal dem sehr schönen und aussichtsreichen Wanderweg entlang Richtung Anton-Renk-Hütte. Wir machten da schon ein zügiges Tempo, aber auch nicht zu schnell. Denn einerseits wollte ich Marie natürlich nicht durch die schöne Landschaft jagen, so dass sie nichts davon mitbekommt, und andererseits musste ich schließlich auch meine Kräfte einteilen.

Dieser erste Teil war mit immer neuen schönen Ausblicken ins Inntal und zu den Wasserfällen sehr kurzweilig und wir erreichten die Anton-Renk-Hütte dann um 11.20 Uhr (also gute 2 Stunden inklusive einiger kurzer Fotopausen). Während Marie sich ein schönes Plätzchen zum Verweilen suchte, gönnte ich mir 10 Minuten Pause. Um 11.30 startete ich dann alleine in Richtung Pfroslkopf, wobei ich beim Tempo jetzt einen oder zwei Zähne zulegte. Man kann erst noch dem Wanderweg folgen Richtung Großer See, welchen ich um 12.15 Uhr erreichte.

Ab dem Großen See gibt es bestenfalls noch ein paar Wegspuren, weiter oben im Geröll findet sich dann gar nichts mehr, das Gelände ist aber generell recht einfach zu begehen. Ich peilte eine Stelle im Westgrat des Berges an, direkt rechts neben den letzten plattigen Abschüssen, was mir machbar erschien (aus Zeitgründen wollte ich nicht noch weiter nach rechts ausholen, auch wenn es dort wohl immer einfacher wird). Der Geröllhang erwies sich dann auch als ganz gut gangbar und ich erreichte den Grat um 13.20 Uhr.

Ab hier gibt es dann wieder eine Spur und man findet auch einige Steinmännchen. Der Grat ist nicht besonders schwierig, größtenteils geht es am Grat entlang, ein Aufschwung wird rechts umgangen. Man muss allerdings schon etwas Vorsicht walten lassen, denn das Gelände ist ziemlich bröselig! Um 13.45 Uhr war ich schließlich am Gipfel, ich hatte ziemlich gut Gas gegeben ab der Hütte. Dementsprechend war ich platt und brauchte 15 Minuten, um zu Atem zu kommen, etwas zu essen, zu trinken und Fotos zu machen.

Um 14 Uhr trat ich den Rückweg an über dieselbe Strecke. Ich fühlte mich noch fit und machte wieder ordentlich Tempo, einige flache Abschnitte in der Nähe des Großen Sees konnte ich sogar joggen (bergab joggen kann ich nicht, das ist mit meinem angeschlagenen rechten Knie einfach nicht mehr sinnvoll). Um 15.20 Uhr war ich dann wieder bei der Hütte. Marie war etwas skeptisch, ob wir die letzte Seilbahn noch kriegen könnten, aber das wollte ich jetzt schon noch versuchen.

Der Weg ist wirklich super angelegt, hat ein stetiges, aber recht flaches Gefälle und lässt sich daher super heruntermarschieren. Glücklicherweise ist Marie keineswegs fußlahm und auf solchen Wegen mindestens so zügig unterwegs wie ich. So schafften wir es dann tatsächlich, um etwa 16.40 Uhr die Seilbahn zu erreichen, 5 Minuten vor Betriebsschluss. Mission erfüllt!

Bemerkungen:
Generell kann ich die Tour auf den Pfroslkopf genügend erfahrenen und konditionsstarken Wanderern empfehlen. Der landschaftlich schönste Teil ist klar der Weg zur Hütte mit viel Aussicht und den tollen Wasserfällen. Der weitere Weg durch das Tal hinauf ist eher etwas monoton, wobei der Große See nochmal sehr schön ist. Am Grat oben hat man natürlich eine tolle Aussicht in alle Richtungen, das lohnt sich auf jeden Fall.

Ich hatte bei dieser eher einfachen Tour mal Lust, richtig Gas zu geben und mich auszupowern. Wem das zu stressig ist hat natürlich die Möglichkeit, die ganze Tour entspannt anzugehen und die zusätzlichen 500 Höhenmeter Abstieg bis zum Parkplatz in Kauf zu nehmen. Will man die Seilbahn erwischen, kommt es natürlich stark auf die eigene Fitness an. Während der geübte Skyrunner wahrscheinlich in 2 Stunden oben ist, wäre das Pensum für manch anderen schlichtweg unmöglich. Für mich passte das ziemlich genau, ich hatte einen ziemlich guten Tag und habe es gerade so gepackt.

Tourengänger: Cubemaster


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Kommentare (6)


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sven86 hat gesagt:
Gesendet am 19. Februar 2020 um 20:19
Interessanter Bericht über einen gletscherfreien und kletterfreiwn (?) Aufstieg, bisher kannte ich hier nur Routen über das Eisfeld oder mit Zweier-Stellen.

VG Sven

Cubemaster hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Februar 2020 um 12:38
Hi Sven, danke für deinen Kommentar.

Ich habe nun der Tour noch die Kletterschwierigkeit I hinzugefügt, um klarzumachen, dass es sich nicht um reines Wandergelände, sondern ehr um "erweitertes" Gehgelände handelt. Man muss schon hin und wieder die Hände benutzen :-)
Ich denke aber, dass es keine IIer-Stellen gibt und der Anstieg somit auch für geländegängige Wanderer geeignet ist.

Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 13. Juli 2021 um 16:10
Gerade erst diese Tour entdeckt. Sehr spannend dieser mir bisher völlig unbekannte Gipfel. Die Seenplatte sieht sehr reizvoll aus.

Danke für diesen Tourenbericht! Kommt bei mir auf die "Wunschliste". Eine Tour ganz nach meinem Geschmack.

Ich würde das ganze wohl eher von Fendels aus machen, sind dann zwar 500 Höhenmeter mehr, aber man sich nicht wegen der Seilbahnabfahrt stressen. Und an einem stabilen Tag sollte das "letzte Stück" ab der Fendleralpe auch auf der Fahrstraße im Dunklen problemlos machbar sein. :-)

Cubemaster hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. Juli 2021 um 15:08
Hi Andi,

freut mich sehr, dass mein Tourenbericht dich inspiriert hat.

Die verschiedenen Seen fand ich auch sehr schön. Vielleicht hast du dort etwas mehr Zeit zum Verweilen als ich, wenn du ohne Zeitbeschränkung durch die Seilbahn unterwegs bist.

Andi_mit_i hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. August 2024 um 14:41
Meine erste Erkundungstour ging vergangenen Samstag zur Zirmesspitze. Zu Fuß von und nach Fendels. Schon ein ordentlicher Hatsch, insgesamt habe ich mit allen Pausen 9 Stunden zur Zirmesspitze benötigt. Der Pfroslkopf wird dann wohl noch ein paar Stunden mehr benötigen. Evtl. rechtfertigt das die Nutzung der Seilbahn im Aufstieg. Alternativ kann man natürlich auch ein E-Bike einsetzen und damit den Aufstieg auf ein realistisches Maß für eine Tagestour verkürzen.

Reizen würde mich auch der weglose Aufstieg nordwestlich von der Zirmesspitze über die relativ harmlos wirkende Rampe. Bis zu einem kleinen See nördlich der ZIrmesspitze gibt es zumindest verzeichnete Wege und das Stück danach bis auf die Hochebene und dem Aufstieg zum Pfroslkopf dürfte nicht sonderlich schwierig sein.

Cubemaster hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. August 2024 um 14:39
Den Karlesee westlich der Zirmesspitze meinst du, oder? Das geht sicher auch, sind aber dann über 2000hm, egal wie du es anstellst. Da ist es sicher sinnvoll, so weit wie möglich mit dem Rad hochzufahren. Einen Bericht dazu fände ich auf jeden Fall interessant.


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