Spaghettitour


Publiziert von Matthias Pilz , 11. Juli 2017 um 08:06.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 3 Juli 2017
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 5 Tage

Die als Spaghettitour bezeichnete Überschreitung der Monte Rosa Gruppe stellt eine der lohnendsten Hochgebirgsüberschreitungen im Sommer dar. Daher ist auf der Route stets sehr viel Betrieb und die Hütten oft bis auf den letzten Platz voll. Obwohl die Route keine allzu hohen Schwierigkeiten aufweist, so darf vor allem die Länger der Etappen und die zunehmende Müdigkeit nicht unterschätzt werden. Zudem gibt es zahllose schwerere Routenkombinationen, welche unternommen werden können.

Nach der Anreise nach Zermatt geht es per Seilbahn aufs Klein Matterhorn. Von der Bergstation auf ca. 3820m steigt man in den Sattel ab und quert den Breithorngletscher nach links. Einige Kehren hinauf und in einer langen Querung nach links auf den Westgrat. Über diesen einfach zum Gipfel des Breithorns (4165m). Der Gipfel ist vermutlich der einfachste 4000er und dementsprechend gut besucht. Vom höchsten Punkt steigen wir bei in den Sattel östl. des Gipfel ab. In wenigen Minuten erreicht man über den Grat den Breithorn Mittelgipfel (4160m). Nun zurück in den Sattel und querend absteigen. Bald erreicht man wieder die Aufstiegsspur. Bald verlässt man diese nach links und quert unter das auf einem Felsen gelegene Biv. Rossi e Volante. Bei idealen Bedingungen ist von hier der direkte Abstieg möglich. Wir entschieden und für den einfacheren Weg und querten ansteigend unter die Südrippe des Pollux, von wo wir zum Rif. Guide d'Ayas abstiegen. Wegen Überfüllung stiegen wir noch knapp eine Stunde zum Rif. Mezzalama (schöne Lage, miserables Essen) ab.
 
Wiederaufstieg unter die Südrippe des Pollux bzw. ins Zwillingsjoch. Vom Joch stiegen wir durch die SW-Flanke auf, die Route ist durchgehend steil, aber hatte gute Verhältnisse. Am oberen Ende der Flanke in eine Mulde und aus dieser über eine 30m Stufe in steilem Firn linkshaltend (manchmal Eis oder Fels) zum Grat. Über den luftigen Grat zum Gipfel des Castor (4223m). Der Abstieg Richtung Rif. Sella verläuft auf dem SO-Grat, einem ähnlich schmalen Firngrat wie beim Aufstieg. Hinab ins Felikjoch, aber hier noch nicht hinunter zum Gletscher, sondern noch kurz zum Felikhorn (4087m). Über einen anfangs steilen Hang hinunter und flach zum Rifugio Quintino Sella (3585m).
 
Von der Hütte wenige Minuten aufwärts, dann unter einer Geländekante nach rechts über den flachen Gletscher zu einer Felsrippe. Über diese hinauf (I-II) und zuletzt über sehr steilen Firn bzw. Blankeis zu einem Flachstück. Von hier dem Grat folgend auf die Schneedomspitze (4272m). Über die SO-Flanke zurück zur Spur und über diese nach Osten. Sehr steil und spaltenreich zum Plateau und über dieses Richtung Osten unter das Balmenhorn. Über eine Geltschermulde nach Süden hinab zur Gnifettihütte.
Nachmittags noch absteigend zum Indrengletscher, über diesen aufstiegend zum Punta Giordani. Rückweg entlang Aufstiegsweg.
 
Richtung Norden zum Felsen des Balmenhorns aufsteigen. Das Balmenhorn (4167m) wird von Norden her über eine 10m hohe Felsstufe mit Fixseil bestiegen. In Kürze geht es hinauf in den Sattel nördl. des Schwarzhorns. Über eine steile Flanke bzw. Randkluft hinauf und über ausgesetzte Felsen zum höchsten Punkt des Schwarzhorns (4321). Zurück in den Sattel und weiter Richtung Norden auf die Ludwigshöhe (4341m). Hinab in eine Mulde und steil hinauf zum Westgrat des nächsten Gipfels und über den Grat zum Gipfel der Parrotspitze (4432m). Jenseits zu einem Felsen hinab und querend in den Sattel unter der Signalkuppe. Links ausholend über den langen Weg zum zuletzt sehr steilen Gipfelhang. Über diesen zu Cafe und Kuchen auf die Margherita-Hütte. Anschließend Abstieg ins Colle Gnifetti und über den luftigen Grat zur Zumsteinspitze.
Abstieg unter der Parrotspitze zurück zur Gnifettihütte.

Über den Sattel nördl. der Parrotspitze führt uns unsere letzte Etappe über den Grenzgletscher zurück nach Zermatt. Dieser wird meist an seinem rechten Rand in teils spektakulärer Linie durchquert und stellt landschaftlich eine der eindrücklichsten Gletscherbegehungen der Alpen dar. Entlang der Markierung zur Monte Rosa Hütte und über den Hüttenweg zurück zur Gornergratbahn.
 
SCHWIERIGKEIT: bis ZS und II

MIT WAR: Jasmin, Uschi

WETTER: Sonnig, kaum Wind. Nachmittags Quellbewölkung und teils gewittrige Schauer in der Umgebung.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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