Hoher Eichham (3371m) mit Sailkopf, Sailspitze und Niederem Eichham
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Der dominanteste Gipfel in der südöstlichen Venedigergruppe ist ohne Zweifel der Hohe Eichham. Sogar in der Nähe von Lienz kann man ihn sehen. Er sieht von allen Seiten spektakulär aus, ganz besonders von Südwesten und Nordosten. Da scheint eine Besteigung nicht ganz einfach zu sein. Tatsächlich muss man auf allen Wegen zum Gipfel klettern. Doch nicht nur der Hohe Eichham lockt Bergsteiger an: Es befinden sich einige mehr oder weniger beliebte Gipfel in der Nähe, die man ohne Probleme mitnehmen kann. Deshalb mussten ich und ein Tourenpartner den Eichham natürlich besteigen. Wir hatten geplant, den Sailkopf (Säulkopf), die Sailspitze und den Niederen Eichham vorher auch noch zu besteigen.
Aber wir begingen leider einen großen Fehler: Wir starteten unsere Tour viel zu früh, nämlich bereits um 5:00 in stockfinsterer Nacht beim Parkplatz. Das Problem: Der Nebel war an diesem Tag sehr hartnäckig und verzog sich erst recht spät. Über den markierten Steig stiegen wir im Schein der Stirnlampen die ersten 300 Hm zur Nilljochhütte auf. Hier wurde es dann auch schon hell. Ein sehr steiler, betonierter Weg führte uns nun zur Schmidleralm empor. Nun gingen wir auf einem Schotterweg weiterhin in Richtung Bonn-Matreier Hütte. Irgendwann wurde daraus ein Steig, und so wanderten wir in angenehmer Steigung weiter und weiter nach oben. Nach einer problemlosen Steilstufe standen wir schließlich bei der Hütte.
Hier hatten wir noch halbwegs freie Sicht, doch über uns wartete schon eine dichte Nebeldecke. Nichtsdestotrotz setzten wir die Tour fort. Nun begannen die Markierungen in Richtung Sailkopf - unser erstes Ziel. Jetzt änderte such auch die Geländeart. Ab nun mussten wir uns durch steilen Schutt nach oben wühlen. In vielen steilen Kehren überwanden wir den Hang, dabei hielten wir auf den Ostgrat vom Sailkopf zu. Sobald wir diesen erreicht hatten, fanden wir auch schon die ersten Stahlseile. Obwohl der Anstieg so entschärft wurde, mussten wir leichte Kletterstellen überwinden (I). Nach nicht allzu langer Zeit war dann auch der Gipfel erreicht. Die Ernüchterung: Der Nebel war dicht, wir sahen absolut nichts.
Deshalb setzten wir unsere Tour auf der Stelle fort. Wir folgten dem Südgrat des Sailkopfes nach unten und blieben dabei stets in der Nähe des Grates (Stellen I+, brüchig). In der Scharte änderte sich dann schlagartig die Gesteinsart. In festem Fels kletterten wir leicht rechts vom Grat ausgesetzt zum Gipfel der Sailspitze (I-II). Hier riss der Nebel dann leicht auf und wir konnten ins Tal hinunter blicken. Auch die gegenüberliegende Lasörlinggruppe geriet ins Blickfeld. Nach der Gipfelrast kehrten wir wieder zum Sailkopf zurück. Hier war die Sicht leider wieder recht schlecht, nur im Norden waren einige Gipfel zu sehen - so auch unser nächster, der Niedere Eichham.
Über den NW-Grat vom Sailkopf stiegen wir entlang von Steigspuren unschwierig in sandigem Gelände bis zum ehemaligen Nilkees ab. Dabei hatten wir ca. 130 Hm verloren. Hier wurde das Vorwärtskommen dann richtig mühsam. Überall wackelige Blöcke, auf denen wir herumtanzen mussten. Dabei war große Vorsicht geboten, um sich nicht die Füße einzuklemmen. Wir hielten dabei immer auf die SW-Flanke des Niederen Eichham zu. Wir stiegen in der Fallinie des Gipfels ein, was keine gute Idee war. Uns erwartete gleich zu Beginn eine unangenehme Kletterstelle (II). Danach wurde es gottseidank besser und wir konnten in leichter Kletterei (I) den Gipfel erreichen.
So langsam wurde es besser, was den Nebel angeht. Der Hohe Eichham war allerdings weiterhin nicht zu sehen. Sein Ostgrat steilte sich aus dieser Perspektive jedoch ordentlich auf. Wir hätten ja geplant, über diesen zum Eichham aufzusteigen. Aber bei diesem Anblick hatten wir keine Lust darauf, also doch Normalweg. Wir hielten uns aber anfangs trotzdem in der Nähe des Verbindungsgrates zum Hohen Eichham auf. Denn so konnten wir recht einfach ins Blockkar absteigen (I). Nun galt es, absteigend unterhalb der SO-Wand des Eichhams in Richtung Eichhamscharte zu queren. Hier waren dann doch ein paar Eisflächen zu sehen, betreten mussten wir keine von denen. Doch ganz plötzlich flogen einige Steine mit gewaltigem Schwung zu uns herunter. Weil wir immer wieder bombardiert wurden, gingen wir sehr zügig weiter. Etwas nördlich von der Eichhamscharte entdeckten wir einen Schutthang, über den wir den Südgrat des Eichhams weiter oben erreichen würden. So würden wir uns einiges an Weg sparen. Dabei war das Fortbewegen sehr mühsam, weil der Hang ordentlich steil war, und zwischendrin auch zu klettern war (I).
Nun befanden wir uns wieder am Weg zum Eichham. Entlang eines angenehmen Rückens konnten wir noch recht viele Höhenmeter gewinnen, bis uns dann ein Zacken den Weg versperrte. Nun ging es also los mit der Kletterei. Die ostseitige Umgehung des Zackens war ein wenig ausgesetzt (I+). So gelangten wir in eine Scharte. Kurz stiegen wir direkt am plattigen Grat auf (I), dann versperrte uns ein senkrechter Aufschwung den Weg. Ostseitig entdeckten wir Eisenklammern, an denen wir die Stufe überwinden konnten. Hier mussten wir aber trotzdem ordentlich anpacken, allzu groß waren die Klammern auch nicht (III- trotz Eisen, kann umgangen werden). Nun ging es nur kurz am Grat höher, dann wichen wir westseitig über eine Platte aus (II). Am Ende mussten wir ausgesetzt um eine Kante steigen, was durchaus Mut erforderte (II). Nun änderte sich erneut die Gesteinsart. Bisher hatten wir festen Fels, nun wurde er bräunlich. In kurzer Kletterei erreichten wir eine markante, waagrechte Platte (I). Nun begann das berüchtigte Band durch die Gipfelwand. Es war schmal, ausgesetzt und recht steil, aber gut zu klettern, weil genügend Griffe vorhanden waren (II). Kaum war das Band zu Ende, standen wir auch schon auf dem Gipfel des Hohen Eichham.
Der Gipfel des Hohen Eichhams war zwar frei von Wolken, jedoch waren in allen Richtungen noch Nebelfetzen zu sehen. Deshalb war die Aussicht leider immer noch stark eingeschränkt. Deshalb konnten wir leider keine besonders schönen Bilder machen. Aber der Tiefblick nach Norden mit dem Eichhamturm war doch sehr eindrucksvoll. Ein Anstieg von dieser Seite aus ist auf alle Fälle nur den tollkühnsten Bergsteigern vorbehalten. Hier sahen wir auch, dass der Anstieg von Osten zwar möglich gewesen wäre, aber sicher nicht angenehm.
Nun begannen wir mit dem Abstieg. Bis zur Steilstufe mit den Klammern folgtem wir dem Aufstiegsweg. Hier sahen wir, dass eine westseitige Umgehung möglich wäre. Über eine mit Rissen durchzogene Platten konnten wir ein wenig einfacher absteigen, als über die Klammern (II+). Der Rest der Kletterroute war dann kein Problem mehr. Dann folgten wir dem angenehmen Rücken hinunter bis zur Eichhamscharte. Auf den Anstieg zu Kuhhaut und Wunspitze verzichteten wir, da dieser sehr lang und auch nicht ganz einfach ist. Dann entschlossen wir uns für den Abstieg nach Westen ins Timmeltal. Die ersten 200 Hm rutschten wir schnell im steilen Schutt ab, auch im darunterliegenden Kar verloren wir weiterhin schnell unsere Höhenmeter. Sobald wir auf Gras trafen, wurde es auch gleich wieder deulich steiler, war aber immer noch gut zu gehen. In gerader Linie stiegen wir nach unten, kreuzten den Venediger Höhenweg und gingen weiter gerade nach unten. Irgendwann kamen wir dann im Tal am Fahrweg an. Diesem folgten wir dann bis zur Bodenalm. Nun kürzten wir die Kehren der Forststraße über Steige ab und erreichten um 14:30 den Parkplatz. Jetzt wurde uns bewusst, dass wir viel später hätten starten sollen. Der Himmel war blau und weit und breit war keine Wolke zu sehen.
Erwähnenswertes:
1. Man kann vom Niltal unterhalb der Bonn-Matreier Hütte direkt zum Nilkees aufsteigen (Kletterei I).
2. Es gibt keinen alternativen Weg, die Sailspitze zu erreichen. Der Übergang vom Sailkopf besteht aus 2 unterschiedlichen Teilen. Zuerst der Abstieg über den Bratschengrat mit einzelnen Kletterstellen I+, dann zum Schluss fester Granit (I-II).
3. Das Nilkees hat ein großes Blockkar hinterlassen. Die Blöcke sind alle lose, daher ist große Vorsicht geboten, will man den Niederen Eichham besteigen. Bei der Querung in Richtung Hoher Eichham herrscht sehr große Steinschlaggefahr - Helm ist Pflicht.
4. Den Niederen Eichham kann man über die Ostflanke aus dem Mailfroßnitz erreichen, dieser Weg ist aber sehr weit (II).
5. Der angenehmste Anstieg auf den Hohen Eichham ist der Normalweg. Der Fels ist fest, es wird nie schwerer als II+ und das Band durch die Gipfelwand ist nicht so schlimm. Weniger Erfahrene kann man auch sichern, weil Bohrhaken vorhanden sind.
6. Der Ostgrat auf den Hohen Eichham soll zwar nicht schwierig sein (I-II), scheint aber äußerst brüchig, ausgesetzt und steinschlaggefährlich zu sein. Eine weitere Alternative ist der lange SW-Grat (brüchig, Stellen III).
7. Der Nordgrat zum Hohen Eichham wird zu Recht als Selbstmordroute bezeichnet (IV, brüchig).
8. Der Abstieg nach Westen sollte nur im Spätsommer begangen werden, da ansonsten Steigeisen notwendig sind (40°).
9. Der Sailkopf und der Hohe Eichham sind recht beliebte Gipfel, während hingegen die Sailspitze und der Niedere Eichham sehr einsam sind.
10. Wenn man den Hohen Eichham besteigt, sollte man beim Aufstieg auf jeden Fall den Sailkopf mitnehmen. Das bringt nicht nur einen weiteren schönen Gipfel, sondern auch den angenehmsten Aufstieg. Optional kann man dann auch noch Kuhhaut, Niederer Eichham oder Sailspitze mitnehmen. Der Eichham ist ein wunderschöner Gipfel, eine Besteigung ist jedem zu empfehlen, der den 2. Schwierigkeitsgrad sicher beherrscht. Bei sehr gutem Wetter hat man eine kaum übertreffbare Aussicht.
Aber wir begingen leider einen großen Fehler: Wir starteten unsere Tour viel zu früh, nämlich bereits um 5:00 in stockfinsterer Nacht beim Parkplatz. Das Problem: Der Nebel war an diesem Tag sehr hartnäckig und verzog sich erst recht spät. Über den markierten Steig stiegen wir im Schein der Stirnlampen die ersten 300 Hm zur Nilljochhütte auf. Hier wurde es dann auch schon hell. Ein sehr steiler, betonierter Weg führte uns nun zur Schmidleralm empor. Nun gingen wir auf einem Schotterweg weiterhin in Richtung Bonn-Matreier Hütte. Irgendwann wurde daraus ein Steig, und so wanderten wir in angenehmer Steigung weiter und weiter nach oben. Nach einer problemlosen Steilstufe standen wir schließlich bei der Hütte.
Hier hatten wir noch halbwegs freie Sicht, doch über uns wartete schon eine dichte Nebeldecke. Nichtsdestotrotz setzten wir die Tour fort. Nun begannen die Markierungen in Richtung Sailkopf - unser erstes Ziel. Jetzt änderte such auch die Geländeart. Ab nun mussten wir uns durch steilen Schutt nach oben wühlen. In vielen steilen Kehren überwanden wir den Hang, dabei hielten wir auf den Ostgrat vom Sailkopf zu. Sobald wir diesen erreicht hatten, fanden wir auch schon die ersten Stahlseile. Obwohl der Anstieg so entschärft wurde, mussten wir leichte Kletterstellen überwinden (I). Nach nicht allzu langer Zeit war dann auch der Gipfel erreicht. Die Ernüchterung: Der Nebel war dicht, wir sahen absolut nichts.
Deshalb setzten wir unsere Tour auf der Stelle fort. Wir folgten dem Südgrat des Sailkopfes nach unten und blieben dabei stets in der Nähe des Grates (Stellen I+, brüchig). In der Scharte änderte sich dann schlagartig die Gesteinsart. In festem Fels kletterten wir leicht rechts vom Grat ausgesetzt zum Gipfel der Sailspitze (I-II). Hier riss der Nebel dann leicht auf und wir konnten ins Tal hinunter blicken. Auch die gegenüberliegende Lasörlinggruppe geriet ins Blickfeld. Nach der Gipfelrast kehrten wir wieder zum Sailkopf zurück. Hier war die Sicht leider wieder recht schlecht, nur im Norden waren einige Gipfel zu sehen - so auch unser nächster, der Niedere Eichham.
Über den NW-Grat vom Sailkopf stiegen wir entlang von Steigspuren unschwierig in sandigem Gelände bis zum ehemaligen Nilkees ab. Dabei hatten wir ca. 130 Hm verloren. Hier wurde das Vorwärtskommen dann richtig mühsam. Überall wackelige Blöcke, auf denen wir herumtanzen mussten. Dabei war große Vorsicht geboten, um sich nicht die Füße einzuklemmen. Wir hielten dabei immer auf die SW-Flanke des Niederen Eichham zu. Wir stiegen in der Fallinie des Gipfels ein, was keine gute Idee war. Uns erwartete gleich zu Beginn eine unangenehme Kletterstelle (II). Danach wurde es gottseidank besser und wir konnten in leichter Kletterei (I) den Gipfel erreichen.
So langsam wurde es besser, was den Nebel angeht. Der Hohe Eichham war allerdings weiterhin nicht zu sehen. Sein Ostgrat steilte sich aus dieser Perspektive jedoch ordentlich auf. Wir hätten ja geplant, über diesen zum Eichham aufzusteigen. Aber bei diesem Anblick hatten wir keine Lust darauf, also doch Normalweg. Wir hielten uns aber anfangs trotzdem in der Nähe des Verbindungsgrates zum Hohen Eichham auf. Denn so konnten wir recht einfach ins Blockkar absteigen (I). Nun galt es, absteigend unterhalb der SO-Wand des Eichhams in Richtung Eichhamscharte zu queren. Hier waren dann doch ein paar Eisflächen zu sehen, betreten mussten wir keine von denen. Doch ganz plötzlich flogen einige Steine mit gewaltigem Schwung zu uns herunter. Weil wir immer wieder bombardiert wurden, gingen wir sehr zügig weiter. Etwas nördlich von der Eichhamscharte entdeckten wir einen Schutthang, über den wir den Südgrat des Eichhams weiter oben erreichen würden. So würden wir uns einiges an Weg sparen. Dabei war das Fortbewegen sehr mühsam, weil der Hang ordentlich steil war, und zwischendrin auch zu klettern war (I).
Nun befanden wir uns wieder am Weg zum Eichham. Entlang eines angenehmen Rückens konnten wir noch recht viele Höhenmeter gewinnen, bis uns dann ein Zacken den Weg versperrte. Nun ging es also los mit der Kletterei. Die ostseitige Umgehung des Zackens war ein wenig ausgesetzt (I+). So gelangten wir in eine Scharte. Kurz stiegen wir direkt am plattigen Grat auf (I), dann versperrte uns ein senkrechter Aufschwung den Weg. Ostseitig entdeckten wir Eisenklammern, an denen wir die Stufe überwinden konnten. Hier mussten wir aber trotzdem ordentlich anpacken, allzu groß waren die Klammern auch nicht (III- trotz Eisen, kann umgangen werden). Nun ging es nur kurz am Grat höher, dann wichen wir westseitig über eine Platte aus (II). Am Ende mussten wir ausgesetzt um eine Kante steigen, was durchaus Mut erforderte (II). Nun änderte sich erneut die Gesteinsart. Bisher hatten wir festen Fels, nun wurde er bräunlich. In kurzer Kletterei erreichten wir eine markante, waagrechte Platte (I). Nun begann das berüchtigte Band durch die Gipfelwand. Es war schmal, ausgesetzt und recht steil, aber gut zu klettern, weil genügend Griffe vorhanden waren (II). Kaum war das Band zu Ende, standen wir auch schon auf dem Gipfel des Hohen Eichham.
Der Gipfel des Hohen Eichhams war zwar frei von Wolken, jedoch waren in allen Richtungen noch Nebelfetzen zu sehen. Deshalb war die Aussicht leider immer noch stark eingeschränkt. Deshalb konnten wir leider keine besonders schönen Bilder machen. Aber der Tiefblick nach Norden mit dem Eichhamturm war doch sehr eindrucksvoll. Ein Anstieg von dieser Seite aus ist auf alle Fälle nur den tollkühnsten Bergsteigern vorbehalten. Hier sahen wir auch, dass der Anstieg von Osten zwar möglich gewesen wäre, aber sicher nicht angenehm.
Nun begannen wir mit dem Abstieg. Bis zur Steilstufe mit den Klammern folgtem wir dem Aufstiegsweg. Hier sahen wir, dass eine westseitige Umgehung möglich wäre. Über eine mit Rissen durchzogene Platten konnten wir ein wenig einfacher absteigen, als über die Klammern (II+). Der Rest der Kletterroute war dann kein Problem mehr. Dann folgten wir dem angenehmen Rücken hinunter bis zur Eichhamscharte. Auf den Anstieg zu Kuhhaut und Wunspitze verzichteten wir, da dieser sehr lang und auch nicht ganz einfach ist. Dann entschlossen wir uns für den Abstieg nach Westen ins Timmeltal. Die ersten 200 Hm rutschten wir schnell im steilen Schutt ab, auch im darunterliegenden Kar verloren wir weiterhin schnell unsere Höhenmeter. Sobald wir auf Gras trafen, wurde es auch gleich wieder deulich steiler, war aber immer noch gut zu gehen. In gerader Linie stiegen wir nach unten, kreuzten den Venediger Höhenweg und gingen weiter gerade nach unten. Irgendwann kamen wir dann im Tal am Fahrweg an. Diesem folgten wir dann bis zur Bodenalm. Nun kürzten wir die Kehren der Forststraße über Steige ab und erreichten um 14:30 den Parkplatz. Jetzt wurde uns bewusst, dass wir viel später hätten starten sollen. Der Himmel war blau und weit und breit war keine Wolke zu sehen.
Erwähnenswertes:
1. Man kann vom Niltal unterhalb der Bonn-Matreier Hütte direkt zum Nilkees aufsteigen (Kletterei I).
2. Es gibt keinen alternativen Weg, die Sailspitze zu erreichen. Der Übergang vom Sailkopf besteht aus 2 unterschiedlichen Teilen. Zuerst der Abstieg über den Bratschengrat mit einzelnen Kletterstellen I+, dann zum Schluss fester Granit (I-II).
3. Das Nilkees hat ein großes Blockkar hinterlassen. Die Blöcke sind alle lose, daher ist große Vorsicht geboten, will man den Niederen Eichham besteigen. Bei der Querung in Richtung Hoher Eichham herrscht sehr große Steinschlaggefahr - Helm ist Pflicht.
4. Den Niederen Eichham kann man über die Ostflanke aus dem Mailfroßnitz erreichen, dieser Weg ist aber sehr weit (II).
5. Der angenehmste Anstieg auf den Hohen Eichham ist der Normalweg. Der Fels ist fest, es wird nie schwerer als II+ und das Band durch die Gipfelwand ist nicht so schlimm. Weniger Erfahrene kann man auch sichern, weil Bohrhaken vorhanden sind.
6. Der Ostgrat auf den Hohen Eichham soll zwar nicht schwierig sein (I-II), scheint aber äußerst brüchig, ausgesetzt und steinschlaggefährlich zu sein. Eine weitere Alternative ist der lange SW-Grat (brüchig, Stellen III).
7. Der Nordgrat zum Hohen Eichham wird zu Recht als Selbstmordroute bezeichnet (IV, brüchig).
8. Der Abstieg nach Westen sollte nur im Spätsommer begangen werden, da ansonsten Steigeisen notwendig sind (40°).
9. Der Sailkopf und der Hohe Eichham sind recht beliebte Gipfel, während hingegen die Sailspitze und der Niedere Eichham sehr einsam sind.
10. Wenn man den Hohen Eichham besteigt, sollte man beim Aufstieg auf jeden Fall den Sailkopf mitnehmen. Das bringt nicht nur einen weiteren schönen Gipfel, sondern auch den angenehmsten Aufstieg. Optional kann man dann auch noch Kuhhaut, Niederer Eichham oder Sailspitze mitnehmen. Der Eichham ist ein wunderschöner Gipfel, eine Besteigung ist jedem zu empfehlen, der den 2. Schwierigkeitsgrad sicher beherrscht. Bei sehr gutem Wetter hat man eine kaum übertreffbare Aussicht.
Tourengänger:
BigE17

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