Gastacher Wände (3076m) und Überschreitung Zopetspitze (3198m)
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Der Bergkamm zwischen Timmeltal und Dorfertal - nördlich von Prägraten am Großvenediger - enthält einige sehr beliebte Gipfel. Dazu gehören unter anderem die Rote Säule, Schernerskopf, Kreuzspitze, die Sajatköpfe und die Tulpspitze. Schon deutlich weniger oft wird die Zopetspitze bestiegen. Der Zopetkopf kommt noch deutlich seltener dran, die Gastacher Wände kennt kaum jemand. Dabei sind diese 3 Gipfel mindestens genauso schön wie die anderen. Es führt halt kein markierter Weg auf die Gipfel und man muss ein wenig klettern - und das macht den Unterschied aus, ob ein Berg häufig oder selten bestiegen.
Weil ich alle anderen Dreitausender dieses Kammes bereits bestiegen hatte, beschloss ich, zusammen mit einem Tourenpartner, diese Gipfel zu besteigen. Start war um 6:30 beim Parkplatz Bodenalm. Mit den Mountainbikes fuhren wir über den Fahrweg zur Bodenalm, dann flach weiter bis ins Timmeltal. Bei der Ochsnerhütte deponierten wir schließlich die Fahrräder. Dabei war es nie steil und immer angenehm zu fahren. Wir wechselten dann auf die linke Talseite und folgten dem Steig anfangs durch einen Sumpf. Danach ging es über ein paar Steilstufen hinweg - und an einem faszinierenden Wasserfall vorbei - zur Eisseehütte.
Wenige Meter unterhalb zweigte der Steig in Richtung Zopetscharte ab. Diesem folgten wir zur Kreuzung, wo ein Weg zur Zopetscharte führt, einer zum Wallhorntörl und einer zum Eissee. Wir folgten keinem von diesen Steigen, sondern begannen damit, weglos zur Scharte zwischen Zopetkopf und den Gastacher Wänden aufzusteigen. Dabei stiegen wir stets in nordwestliche Richtung auf. Obwohl wir uns bereits recht hoch oben befanden, waren wir durchwegs auf Wiesen unterwegs. Erst auf ca. 2850m Höhe gerieten wir in eine mäßig steile Schuttflanke. Sie war aber sehr angenehm zu begehen, so konnten wir recht schnell die Scharte auf fast 3000m erreichen.
Unser erstes Ziel war der Gipfel der Gastacher Wände. Der Anstieg zu diesem erfolgte entlang des SW-Grates bzw. wenige Meter rechts davon. In der Flanke war nach wie vor Wiesengelände, allerdings wesentlich steiler als bisher. Anfangs war der Anstieg vollkommen unschwierig, irgendwann mussten wir dann doch am Grat bleiben. Hier erwarteten uns einige Einzelstellen I-II, die dann auch recht ausgesetzt waren. Schließlich war der Gipfel dann doch erreicht. Auf ihm befindet sich ein imposanter, 3 Meter hoher Felsturm, dessen "Besteigung" kein Problem darstellte (I). Nun genossen wir erstmal die wunderbare Aussicht ins Herz der Venedigergruppe, aber auch in alle anderen Richtungen, weil das Wetter einfach super war.
Wir kehrten wieder zur Scharte zurück. Nun stand uns der Nordgrat zum Zopetkopf und weiter zur Zopetspitze bevor. Schon nach kurzer Zeit erwartete uns eine kleine, senkrechte Felsstufe. Wir überwanden sie in ausgesetzter Kletterei (II, Schlüsselstelle). Danach kletterten wir einfach (I) weiter bis zum Gipfel des Zopetkopfes. Weil sich dieser Gipfel kaum abhebt, stiegen wir gleich weiter zur Zopetspitze. Anfangs war der Grat flach, aber mit riesigen Blöcken übersäht (II). Dann begann der steile Aufschwung zur Zopetspitze. Der Fels war super, die Kletterei machte so richtig Spaß (II). Wir blieben dabei stets an der Gratkante. Nach einiger Zeit flachte der Grat ab und die letzten Meter zum Gipfel waren absolut kein Problem mehr (I). Das Panorama auf der Zopetspitze war ähnlich wie das auf den Gastacher Wänden, nur noch ein wenig besser, weil der Gipfel 100m höher ist.
Dann begannen wir mit dem Abstieg durch die Südflanke. Der obere, von Bändern durchzogene Teil war steil und sehr brüchig. Deshalb war beim Klettern (I+) doppelt Vorsicht geboten. Während unseres Abstieges wurden wir von zahlreichen Wanderern beobachtet, die auf der Zopetscharte rasteten. Ob sie wohl den Weg auf die Zopetspitze inspizieren wollten? Im unteren Teil mussten wir dann ein Band nach links queren, wobei dieses sehr schmal und etwas ausgesetzt war (I-II). Diese Querung war sehr unangenehm. Dann rutschten wir eine steile Schuttrinne nach unten, schließlich konnten wir im Schutt hinüber zur Zopetscharte queren und somit den markierten Weg erreichen.
Auf eine Besteigung der Tulpspitze verzichteten wir, da wir auf diese bereits vor Jahren aufgestiegen waren. Der Rest des Abstieges war dann vollkommen unschwierig. Zuerst ging es entlang von Stahlseilen von der Scharte hinunter, dann wanderten wir am immer flacher werdenden Steig bis zur Eisseehütte. Der restliche Abstieg erfolgte entlang des Aufstiegsweges, ganz zum Schluss fuhren wir dann mit den Rädern wieder nach unten zurück zum Parkplatz. Diesen erreichten wir um 14:30.
Erwähnenswertes:
1. Die Gastacher Wände sind nur auf diesem Weg sinnvoll zu erreichen. Der Anstieg zur Scharte zwischen den Gastacher Wänden und der Zopetspitze aus dem Dorfertal ist fürchterlich steil und dementsprechend mühsam. Für den Abstieg aber sicher eine gute Variante. Ein Aufstieg vom Wallhorntörl ist wahrscheinlich schwierig.
2. Am einfachsten sind der Zopetkopf und die Zopetspitze durch die blockige Westflanke zu erreichen (I).
3. Der Nordgrat auf die Zopetspitze ist zwar schwieriger als die Südflanke, aber viel ungefährlicher, da Felsqualität nicht unterschiedlicher sein könnte. Deshalb ist es zu empfehlen, wieder über den Nordgrat abzusteigen.
4. Es ist auch zu empfehlen, von der Johannishütte durch die Westflanke zur Zopetspitze aufzusteigen, dann dem Grat zu den Gastacher Wänden zu folgen und wieder ins Dorfertal abzusteigen. Dieser Weg ist jedoch ein wenig länger.
5. Ein Seil ist nicht notwendig, wenn man sicher den 2. Grad beherrscht.
6. Die Gastacher Wände sind ein einfach zu erreichender Gipfel. Nur das letzte Gratstück zum Gipfel ist nicht ganz so einfach. Dieser Gipfel ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
7. Für Bergsteiger, die gerne im 2. Schwierigkeitsgrad klettern, ist der Nordgrat auf die Zopetspitze ein sehr guter Tipp. Der Fels ist toll, es gibt keine kritischen Stellen. Die Südflanke ist kein schöner Anstieg.
Weil ich alle anderen Dreitausender dieses Kammes bereits bestiegen hatte, beschloss ich, zusammen mit einem Tourenpartner, diese Gipfel zu besteigen. Start war um 6:30 beim Parkplatz Bodenalm. Mit den Mountainbikes fuhren wir über den Fahrweg zur Bodenalm, dann flach weiter bis ins Timmeltal. Bei der Ochsnerhütte deponierten wir schließlich die Fahrräder. Dabei war es nie steil und immer angenehm zu fahren. Wir wechselten dann auf die linke Talseite und folgten dem Steig anfangs durch einen Sumpf. Danach ging es über ein paar Steilstufen hinweg - und an einem faszinierenden Wasserfall vorbei - zur Eisseehütte.
Wenige Meter unterhalb zweigte der Steig in Richtung Zopetscharte ab. Diesem folgten wir zur Kreuzung, wo ein Weg zur Zopetscharte führt, einer zum Wallhorntörl und einer zum Eissee. Wir folgten keinem von diesen Steigen, sondern begannen damit, weglos zur Scharte zwischen Zopetkopf und den Gastacher Wänden aufzusteigen. Dabei stiegen wir stets in nordwestliche Richtung auf. Obwohl wir uns bereits recht hoch oben befanden, waren wir durchwegs auf Wiesen unterwegs. Erst auf ca. 2850m Höhe gerieten wir in eine mäßig steile Schuttflanke. Sie war aber sehr angenehm zu begehen, so konnten wir recht schnell die Scharte auf fast 3000m erreichen.
Unser erstes Ziel war der Gipfel der Gastacher Wände. Der Anstieg zu diesem erfolgte entlang des SW-Grates bzw. wenige Meter rechts davon. In der Flanke war nach wie vor Wiesengelände, allerdings wesentlich steiler als bisher. Anfangs war der Anstieg vollkommen unschwierig, irgendwann mussten wir dann doch am Grat bleiben. Hier erwarteten uns einige Einzelstellen I-II, die dann auch recht ausgesetzt waren. Schließlich war der Gipfel dann doch erreicht. Auf ihm befindet sich ein imposanter, 3 Meter hoher Felsturm, dessen "Besteigung" kein Problem darstellte (I). Nun genossen wir erstmal die wunderbare Aussicht ins Herz der Venedigergruppe, aber auch in alle anderen Richtungen, weil das Wetter einfach super war.
Wir kehrten wieder zur Scharte zurück. Nun stand uns der Nordgrat zum Zopetkopf und weiter zur Zopetspitze bevor. Schon nach kurzer Zeit erwartete uns eine kleine, senkrechte Felsstufe. Wir überwanden sie in ausgesetzter Kletterei (II, Schlüsselstelle). Danach kletterten wir einfach (I) weiter bis zum Gipfel des Zopetkopfes. Weil sich dieser Gipfel kaum abhebt, stiegen wir gleich weiter zur Zopetspitze. Anfangs war der Grat flach, aber mit riesigen Blöcken übersäht (II). Dann begann der steile Aufschwung zur Zopetspitze. Der Fels war super, die Kletterei machte so richtig Spaß (II). Wir blieben dabei stets an der Gratkante. Nach einiger Zeit flachte der Grat ab und die letzten Meter zum Gipfel waren absolut kein Problem mehr (I). Das Panorama auf der Zopetspitze war ähnlich wie das auf den Gastacher Wänden, nur noch ein wenig besser, weil der Gipfel 100m höher ist.
Dann begannen wir mit dem Abstieg durch die Südflanke. Der obere, von Bändern durchzogene Teil war steil und sehr brüchig. Deshalb war beim Klettern (I+) doppelt Vorsicht geboten. Während unseres Abstieges wurden wir von zahlreichen Wanderern beobachtet, die auf der Zopetscharte rasteten. Ob sie wohl den Weg auf die Zopetspitze inspizieren wollten? Im unteren Teil mussten wir dann ein Band nach links queren, wobei dieses sehr schmal und etwas ausgesetzt war (I-II). Diese Querung war sehr unangenehm. Dann rutschten wir eine steile Schuttrinne nach unten, schließlich konnten wir im Schutt hinüber zur Zopetscharte queren und somit den markierten Weg erreichen.
Auf eine Besteigung der Tulpspitze verzichteten wir, da wir auf diese bereits vor Jahren aufgestiegen waren. Der Rest des Abstieges war dann vollkommen unschwierig. Zuerst ging es entlang von Stahlseilen von der Scharte hinunter, dann wanderten wir am immer flacher werdenden Steig bis zur Eisseehütte. Der restliche Abstieg erfolgte entlang des Aufstiegsweges, ganz zum Schluss fuhren wir dann mit den Rädern wieder nach unten zurück zum Parkplatz. Diesen erreichten wir um 14:30.
Erwähnenswertes:
1. Die Gastacher Wände sind nur auf diesem Weg sinnvoll zu erreichen. Der Anstieg zur Scharte zwischen den Gastacher Wänden und der Zopetspitze aus dem Dorfertal ist fürchterlich steil und dementsprechend mühsam. Für den Abstieg aber sicher eine gute Variante. Ein Aufstieg vom Wallhorntörl ist wahrscheinlich schwierig.
2. Am einfachsten sind der Zopetkopf und die Zopetspitze durch die blockige Westflanke zu erreichen (I).
3. Der Nordgrat auf die Zopetspitze ist zwar schwieriger als die Südflanke, aber viel ungefährlicher, da Felsqualität nicht unterschiedlicher sein könnte. Deshalb ist es zu empfehlen, wieder über den Nordgrat abzusteigen.
4. Es ist auch zu empfehlen, von der Johannishütte durch die Westflanke zur Zopetspitze aufzusteigen, dann dem Grat zu den Gastacher Wänden zu folgen und wieder ins Dorfertal abzusteigen. Dieser Weg ist jedoch ein wenig länger.
5. Ein Seil ist nicht notwendig, wenn man sicher den 2. Grad beherrscht.
6. Die Gastacher Wände sind ein einfach zu erreichender Gipfel. Nur das letzte Gratstück zum Gipfel ist nicht ganz so einfach. Dieser Gipfel ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
7. Für Bergsteiger, die gerne im 2. Schwierigkeitsgrad klettern, ist der Nordgrat auf die Zopetspitze ein sehr guter Tipp. Der Fels ist toll, es gibt keine kritischen Stellen. Die Südflanke ist kein schöner Anstieg.
Tourengänger:
BigE17

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