Heiterwand Hauptgipfel - Einstiegsschwierigkeiten im zweiten Anlauf gelöst
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Vor einigen Jahren hatte ich mir schon einmal den Hauptgipfel der Heiterwand im Zuge einer Heiterwand-Umrundung vorgenommen. Als ich jedoch in der Früh von der Heiterwandhütte zum Grat hinaufblickte sah für mich damals alles gleich und unstrukturiert aus. Auch die Bilder und Beschreibungen bestehender Tourenberichte halfen mir nicht weiter. Und so hatte ich es damals bleiben lassen. Hier nun der Bericht meines zweiten, schlussendlich erfolgreichen Versuchs.
Ich habe dafür, dem Tourenbericht von Nic (https://www.hikr.org/tour/post122729.html) folgend, den Parkplatz vor der Wallfahrtskirche Sinnesbrunn als Startpunkt gewählt. Zu diesem Parkplatz führt ein sehr schmales, ungeteertes Sträßchen, das von einer Forststraße in keiner Weise zu unterscheiden ist. Dennoch hat die Kirche einen Eintrag bei Google Maps und man wird sauber dorthin geleitet. Das Sträßchen ist sehr schmal, deutlich schmaler, als die im Karwendel und ziemlich ausgefahren. Ich bin also froh, dass mir (trotz vieler Kirchenbesucher an diesem Samstag) bei beiden Fahrten niemand entgegen gekommen ist und wäre (obwohl ich SUVs nicht mag) für ein bisschen mehr Bodenfreiheit meines Autos recht dankbar gewesen.
Vom Parkplatz wandert man gemütlich auf einem Forstweg an der Wallfahrtskirch vorbei auf einen unbenannten Sattel. Vor einem Holzzaun zweigt hier der Pfad zum Sinnesjoch ab (Wegweiser), den ich in der Dunkelheit versehentlich genommen und dies erst etwa 100hm später gemerkt habe. Also, zur Heiterwandhütte gehts weiter auf dem Forstweg, der zunächst kurz bergab führt, um dann weiter die Hänge zu queren. Erst beim nächsten Wegweiser darf man den Forstweg verlassen und nach links, zunächst durch Wald, dann über grasige Hänge zum Reissenschuhjoch aufsteigen. Auf der anderen Seite ist von dann grasigen Hängen keine Rede mehr und insgesamt ist der Abstieg in einem recht bedauernswertem Zustand, allerdings mit einer fast durchgängigen Kette entschärft. Es geht steil, zum Teil in schmalen Geröllrinnen, zum Teil auf festgebackenem Sand rutschend hinab - gar nicht gemütlich und, dass wir hier wieder rauf müssen, blenden wir erstmal aus. Weiter unten fängt der Weg an nach links auszuqueren, es müssen noch ein paar schuttige Wasserrinnen gequert werden und dann verläuft sich der Weg in einem Geröllfeld. Macht aber nix, die Heiterwandhütte ist nah und in dem groben Geröll läufts sich auch ganz gut. Bis zur Heiterwandhütte habe ich (ohne den Verhauer zum Sinnesjoch) ca. 2:00h gebraucht.
Ja, und dann stand ich wieder hinter der Heiterwandhütte und hatte wieder keine Idee, wo ich hier mit dem Anstieg beginnen sollte. Leicht verunsichert wurde ich zudem von der Tatsache, dass eine Gams, die etwa 100m von mir entfernt stand, gerade als ich in ihre Richtung loslaufen wollte, von Jägern erlegt wurde. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich den Rest des Tages kein Tier mehr zu Gesicht bekam. Letztendlich wollte und konnte ich dieses Mal aber nicht wieder unverrichteten Versuchs nach Hause gehen und so bin ich einfach mal drauf los in die Schrofenflanke der Heiterwand hineingelaufen. In Nics Beschreibung heißt es "direkt hoch und dann links halten". Weiterhin habe ich mich an der Falllinie der Gratscharte, die es zu erreichen gilt, und den Geländegegebenheiten orientiert. Und nach längerem herumkreuzen die Flanke hinauf habe ich dann doch gefunden, was ich unten gesucht hatte: Die vielfach erwähnte und bildlich festgehaltene Rinne, die nach links aus einem kleinen Geröllkar hinausführt. Ich hatte diese Rinne viel weiter unten und vor allem von unten einsichtig vermutet. Tatsächlich befindet sie sich aber bereits auf etwa 2300m Höhe. Von dort aus geht es dann nurmehr 100hm hinauf zum Grat. Zusammengenommen ist der Anstieg zum Grat etwas mühselig, aber nicht schwierig, auch die Rinne ist meineserachtens mit einer I+ angemessen bewertet. Durch das herumsuchen hat der Anstieg jedoch ganz gut Zeit in Anspruch genommen - ich war nach ca. 1:15h auf dem Grat.
Genau für dieses Stück habe ich im Abstieg, der etwas besser gelungen ist, einen Track aufgezeichnet. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur Aspiranten des Heiterwand Haupt- und Ostgipfels einiges an Mühen erspart. Vielleicht ist es auch eine gute Rückversicherung für HeiterwandüberschreiterInnen (hoffentlich auch für mich zu diesem Zweck irgendwann...).
Über den Weg von der Einschartung, bei der man auf den Grat kommt, zum Heiterwand Hauptgipfel ist nicht viel zu sagen. Außer dass es traumhaft ist! Fels ist großartig, Ausblicke auch, Routenverlauf immer ausreichend einsichtig. Nur der Föhn hat die wenigen kurzen Balancepassagen etwas weniger genussvoll gemacht. Über eine II gehen die Schwierigkeiten im Gratverlauf meines Erachtens nach nicht hinaus und auch im Absteig habe ich keine Stelle als unangenehm empfunden. Zum Hauptgipfel ca. 0:45h.
Wieder zurück in der Scharte habe ich mich schweren Herzens entschlossen, den Ostgipfel nicht mitzunehmen. Ich wollte zum Abendessen wieder zu Hause sein und mich nicht wieder so sputen müssen. Das gab mir jedoch Gelegenheit, den Track aufzuzeichnen und schließlich war ich auch als Kundschafter für das umfangreichere Heiterwandunterfangen hier. Gut so, denn letztlich hatte ich den Rückweg über das Reissenschuhjoch trotz vorangegangener Begutachtung unterschätzt. Mich alleine wähnend und passende Musik hörend habe, ich mich laut fluchend und - wann immer ich die Hände frei bekam - zusätzlich unflätig gestikulierend da hochgearbeitet. Um dann festzustellen, dass mich eine Wandergruppe auf dem Weg zum Alpleskopf amüsiert beobachtet. Für den Aufstieg ist die Kette übrigens sinnvoll bis notwendig. Teilweise habe ich mich nur daran hochgezogen. Der Rest des Weges ist dann zwar wieder entspannt, aber wenn ich die Tour nochmal von Sinnesbrunn gehe, nehme ich auf jeden Fall den Weg um den Alpleskopf herum. Laut Beschilderung dauert das im Aufstieg auch nur eine Stunde länger - das lohnt sich, auch wenn es dann dunkel wird, denn dann ist man ja fast durchgehen auf dem netten Forstweg. Im Absteig habe ich vom Gipfel bis zur Heiterwandhütte ca. 1:30h und bis zum Parkplatz weitere 2:00h gebraucht.
Ich habe dafür, dem Tourenbericht von Nic (https://www.hikr.org/tour/post122729.html) folgend, den Parkplatz vor der Wallfahrtskirche Sinnesbrunn als Startpunkt gewählt. Zu diesem Parkplatz führt ein sehr schmales, ungeteertes Sträßchen, das von einer Forststraße in keiner Weise zu unterscheiden ist. Dennoch hat die Kirche einen Eintrag bei Google Maps und man wird sauber dorthin geleitet. Das Sträßchen ist sehr schmal, deutlich schmaler, als die im Karwendel und ziemlich ausgefahren. Ich bin also froh, dass mir (trotz vieler Kirchenbesucher an diesem Samstag) bei beiden Fahrten niemand entgegen gekommen ist und wäre (obwohl ich SUVs nicht mag) für ein bisschen mehr Bodenfreiheit meines Autos recht dankbar gewesen.
Vom Parkplatz wandert man gemütlich auf einem Forstweg an der Wallfahrtskirch vorbei auf einen unbenannten Sattel. Vor einem Holzzaun zweigt hier der Pfad zum Sinnesjoch ab (Wegweiser), den ich in der Dunkelheit versehentlich genommen und dies erst etwa 100hm später gemerkt habe. Also, zur Heiterwandhütte gehts weiter auf dem Forstweg, der zunächst kurz bergab führt, um dann weiter die Hänge zu queren. Erst beim nächsten Wegweiser darf man den Forstweg verlassen und nach links, zunächst durch Wald, dann über grasige Hänge zum Reissenschuhjoch aufsteigen. Auf der anderen Seite ist von dann grasigen Hängen keine Rede mehr und insgesamt ist der Abstieg in einem recht bedauernswertem Zustand, allerdings mit einer fast durchgängigen Kette entschärft. Es geht steil, zum Teil in schmalen Geröllrinnen, zum Teil auf festgebackenem Sand rutschend hinab - gar nicht gemütlich und, dass wir hier wieder rauf müssen, blenden wir erstmal aus. Weiter unten fängt der Weg an nach links auszuqueren, es müssen noch ein paar schuttige Wasserrinnen gequert werden und dann verläuft sich der Weg in einem Geröllfeld. Macht aber nix, die Heiterwandhütte ist nah und in dem groben Geröll läufts sich auch ganz gut. Bis zur Heiterwandhütte habe ich (ohne den Verhauer zum Sinnesjoch) ca. 2:00h gebraucht.
Ja, und dann stand ich wieder hinter der Heiterwandhütte und hatte wieder keine Idee, wo ich hier mit dem Anstieg beginnen sollte. Leicht verunsichert wurde ich zudem von der Tatsache, dass eine Gams, die etwa 100m von mir entfernt stand, gerade als ich in ihre Richtung loslaufen wollte, von Jägern erlegt wurde. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich den Rest des Tages kein Tier mehr zu Gesicht bekam. Letztendlich wollte und konnte ich dieses Mal aber nicht wieder unverrichteten Versuchs nach Hause gehen und so bin ich einfach mal drauf los in die Schrofenflanke der Heiterwand hineingelaufen. In Nics Beschreibung heißt es "direkt hoch und dann links halten". Weiterhin habe ich mich an der Falllinie der Gratscharte, die es zu erreichen gilt, und den Geländegegebenheiten orientiert. Und nach längerem herumkreuzen die Flanke hinauf habe ich dann doch gefunden, was ich unten gesucht hatte: Die vielfach erwähnte und bildlich festgehaltene Rinne, die nach links aus einem kleinen Geröllkar hinausführt. Ich hatte diese Rinne viel weiter unten und vor allem von unten einsichtig vermutet. Tatsächlich befindet sie sich aber bereits auf etwa 2300m Höhe. Von dort aus geht es dann nurmehr 100hm hinauf zum Grat. Zusammengenommen ist der Anstieg zum Grat etwas mühselig, aber nicht schwierig, auch die Rinne ist meineserachtens mit einer I+ angemessen bewertet. Durch das herumsuchen hat der Anstieg jedoch ganz gut Zeit in Anspruch genommen - ich war nach ca. 1:15h auf dem Grat.
Genau für dieses Stück habe ich im Abstieg, der etwas besser gelungen ist, einen Track aufgezeichnet. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur Aspiranten des Heiterwand Haupt- und Ostgipfels einiges an Mühen erspart. Vielleicht ist es auch eine gute Rückversicherung für HeiterwandüberschreiterInnen (hoffentlich auch für mich zu diesem Zweck irgendwann...).
Über den Weg von der Einschartung, bei der man auf den Grat kommt, zum Heiterwand Hauptgipfel ist nicht viel zu sagen. Außer dass es traumhaft ist! Fels ist großartig, Ausblicke auch, Routenverlauf immer ausreichend einsichtig. Nur der Föhn hat die wenigen kurzen Balancepassagen etwas weniger genussvoll gemacht. Über eine II gehen die Schwierigkeiten im Gratverlauf meines Erachtens nach nicht hinaus und auch im Absteig habe ich keine Stelle als unangenehm empfunden. Zum Hauptgipfel ca. 0:45h.
Wieder zurück in der Scharte habe ich mich schweren Herzens entschlossen, den Ostgipfel nicht mitzunehmen. Ich wollte zum Abendessen wieder zu Hause sein und mich nicht wieder so sputen müssen. Das gab mir jedoch Gelegenheit, den Track aufzuzeichnen und schließlich war ich auch als Kundschafter für das umfangreichere Heiterwandunterfangen hier. Gut so, denn letztlich hatte ich den Rückweg über das Reissenschuhjoch trotz vorangegangener Begutachtung unterschätzt. Mich alleine wähnend und passende Musik hörend habe, ich mich laut fluchend und - wann immer ich die Hände frei bekam - zusätzlich unflätig gestikulierend da hochgearbeitet. Um dann festzustellen, dass mich eine Wandergruppe auf dem Weg zum Alpleskopf amüsiert beobachtet. Für den Aufstieg ist die Kette übrigens sinnvoll bis notwendig. Teilweise habe ich mich nur daran hochgezogen. Der Rest des Weges ist dann zwar wieder entspannt, aber wenn ich die Tour nochmal von Sinnesbrunn gehe, nehme ich auf jeden Fall den Weg um den Alpleskopf herum. Laut Beschilderung dauert das im Aufstieg auch nur eine Stunde länger - das lohnt sich, auch wenn es dann dunkel wird, denn dann ist man ja fast durchgehen auf dem netten Forstweg. Im Absteig habe ich vom Gipfel bis zur Heiterwandhütte ca. 1:30h und bis zum Parkplatz weitere 2:00h gebraucht.
Tourengänger:
kneewoman

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