Bettelwurfüberschreitung
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Ursprünglich wollten wir früh abreisen, direkt zur Bettelwurfhütte aufsteigen und nach dem "Einchecken" einen der Bettelwürfe oder vielleicht die Überschreitung angehen.
Aufgrund der Wettervorhersage (nachmittags Gewitter, immer wieder Schauer) und mehrstündiger Verzögerung aufgrund von Staus drehten wir die Tour um.
Wir nahmen den Aufstieg über Issanger und Lafatscher Joch (sozusagen eine große Westschleife zur Hütte). Der Issanger (da schien mal gerade die Sonne) war wie erwartet landschaftlich sehr schön und sehr sumpfig.
Am Lafatscherjoch wollten Bettina und ich (die Männer waren gleich Richtung Hütte weitergezogen) noch die Speckkarspitze via SW-Grat "mitnehmen", mussten aber auf halber Höhe umkehren, da von Westen eine sehr schwarze Wolkenfront sehr schnell heranzog. (Es wurde dann kein Gewitter, sondern "nur" Regen.) Die lange Querung unter den Karen und über den Latschen ist recht kommod, hübsch und nicht entfernt so endlos, wie sie auf der Karte ausschaut.
Am Sonntag ging es hinauf zum Kleinen Bettelwurf (immer geradeaus den Rücken über der Hütte hoch, meist gut markiert, bis der Fels aufsteilt und der Klettersteig anfängt). Oben gab es sogar ab und an ein bisschen Sonne und Sicht. Der oft als "schwierig" beschriebene Übergang zum Klettersteig auf den Großen Bettelwurf kam uns weder schwierig noch besonders ausgesetzt vor. Beide Klettersteige bieten den üblichen Wechsel zwischen versicherten Passagen (Drahtseil, kaum Metalltritte, man ist noch ganz traditionell im Fels unterwegs) und Gehgelände. Der Einstieg zum Kleinen Bettelwurf sowie einige senkrechte Stellen am Großen Bettelwurf erfordern viel Armkraft, sind aber auch für Nichtathleten noch machbar. Man bewegt sich oft in Geröll und auf Platten ("Karwendel-Kugellager"), der Fels ist - Karwendel halt - teilweise brüchig. Der Abstieg über den Eisengatterlgrat ist ein teilweise versicherter Steig ohne weitere Schwierigkeiten, allerdings stellenweise recht steil, das mag in dem etwas rutschigen Gelände nicht jeder.
Der Direktabstieg ins Tal ist ein echter Knieschnackler, eine Rast auf der Hütte (man kocht dort gut...) vorher empfiehlt sich. Weiter unten im Bettelwurfkar kann man teilweise abfahren.
Am Parkplatz gibt es zur Erfrischung (es war sehr schwül) einen Bach.
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