Schesaplana 2964,3m


Publiziert von Sputnik Pro , 2. September 2019 um 08:22.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:31 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   A-V 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2350 m
Strecke:Total 36,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Zürich oder Chur mit dem Zug nach Landquart. Von dort direkt mit dem Bus nach Seewis im Prättigau, oder zuerst mit dem der RhB nach Grüsch und weiter mit dem Bus nach Seewis.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Zürich oder Chur mit dem Zug nach Landquart. Von dort mit der RhB nach Grüsch.
Unterkunftmöglichkeiten:Schesaplana Hütte, 57 Plätze (Winterraum mit 8 Betten immer offen). Telefon 081 325 11 63; Homepage www.schesaplana-huette.ch
Kartennummer:LKS 1:25000 Schesaplana (Nr.1156) und Schiers (Nr.1176)

NACHT-AUFSTIEG UND TROTTI-PLAUSCH AN DER SCHESAPLANA.

Dummerweise konnte ich wegen Terminen nicht früh genug am Freitag von zu Hause losfahren und für Sonntag war ein Schlechtwetter vorhergesagt. Zudem könnte es schon am Samstagnachmittag zu Gewittern kommen. So vielen mögliche Biwaktouren mit dem Zelt weg und ich entschied mich spontan für die Besteigung der berühmten Schesaplana. Hoffentlich gibt es im September dafür noch genügend Schönwetterphasen, um die drei geplanten Biwaktouren zu Helsenhorn, Piz Pisoc und Piz Por zu unternehmen.

Mit der letztmöglichen Busverbindung ab Landquart erreicht ich Seewis Dorf (947m) wo ich um 23:30 schliesslich in gemütlichem Tempo loslief. Die Nachttemperatur war angenehm und der Himmel sternenklar. Die ersten zwei Stunden wanderte ich meistens durch dichten Wald taleinwärts über ein Schottersträsschen. Bei der Wanderwegabzweigung P.1322m rastete ich etwas länger und tauschte meine Turn- gegen die im Rucksack mitgetragenen Wanderschuhen aus. Nun ging es endlich steiler bergauf bis ich schliesslich bei P.1614m auf der Leidegg wieder das Schottersträsschen kreuzte. Hier gab es erneut eine Trinkpause und ich fotografierte den Nachthimmel da der Wald nun auch deutlich lichter wurde. Die letzte Etappe zur Schesaplanahütte war zunächst wieder ein schöner Wanderweg und zuletzt ein Natursträsschen. Wenig unterhalb der Hütte entdeckte ich Mountain-Trottis zum Mieten, worauf ich mich schon auf einen späteren effizienten Abstieg freute. Die Hütte erreichte ich gegen 4 Uhr morgens. Nochmals rastete ich etwas länger weil sich nun auch etwas Müdigkeit einschleichte.

Während die ganze Hütte noch schlummerte blitze es aus einer mächtigen Gewitterwolke am Südhorizont weit entfernt. Das Gewitter hielt sich mindestens zwei Stunden und ereignete sich 150km entfernt in der Region Milano-Bergamo-Como in Italien. Über die Hänge von Sawadies stieg ich nun über den blauweiss markierten „Schweizerweg“ bergauf. Bevor es auf 2210m in die Felsen ging, machte ich eine Trinkpause. Dann wurde es spannend. Eine erste kurze Kettentraverse leitete zu einem steilen Grashang über den es etwa 80 Meter hinauf ging. Hier schloss sich ein weiterer, luftiger Kettenweg an der in eine Felsschlucht führte. Es folgte bald wieder ein steiler Grasaufstieg bevor es schliesslich auf 2400m nur noch im Fels bergauf ging. Langsam setzte die Dämmerung ein und ich musste die Markierungen nicht immer suchen um den optimalen Weg zu finden. Nach weiteren 150 Höhenmetern stand ich schliesslich an der 700m langen Querung über Geröll und Felsbänder. Dieser Abschnitt ist besonders schön, da man sich meistens Parallel zu den teilweise sehr farbigen Gesteinsformationsbänder bewegt und eine prächtige Aussicht geniessen kann. Auf zirka 2720m verlässt man bei einem grossen Steinmann die Querung und sieht erstmals den Gipfel der Schesaplana. In wenigen Schritten erreichte ich den Schesaplanasattel (2728m) von wo aus ich nur noch dem harten Kiesweg folgen musste. Zunächst ging es immer steiler 200 Höhenmeter hinauf zum Südgrat und zuletzt auf ihm zum überdimensionierten Gipfelkreuz. Ich war ganz alleine auf diesem viel besuchten Berg und genoss dort die Ruhe und Aussicht für eine halbe Stunde. Leider fehlte das Gipfelbuch, vielleicht bringt der nächste HIKR ein Neues mit.

Der Abstieg zur Hütte - nun auch im unteren Teil bei Tageslicht - war ein Genuss. Die Schwierigkeit „T4“ trifft für die Route zu. Sie ist zwar oft ausgesetzt und steil aber Klettern braucht man kaum und der felsige Untergrund ist meistens sehr fest. Meine nächsten geplanten Touren werden deutlich schwieriger sein mit Geröllhalden und leichter Kletterei in brüchigem Fels. Auf der Hütte gönnt ich mir ein verdientes dunkles Bier, herrlich erfrischend war's! Nun folgte noch der Abstieg nach Grüsch den ich mit dem gemieteten Mountain-Trotti bewältigte. Auf der Schotterstrasse wurde ich mächtig durchgeschüttelt. Unterhalb 1130m erreichte ich schliesslich asphaltierte Wege und fuhr über Seewis in rasendem Tempo hinunter zum Bahnhof Grüsch (628m). Wow, war das cool !

Genaue Route: Siehe beigelegte Karte

Tour im Alleingang.




Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. September 2019 um 18:35
einen tollen Gipfel - hast du mit unglaublich vielen Höhenmetern bestiegen; super!

lg Felix

Sputnik Pro hat gesagt: Danke
Gesendet am 3. September 2019 um 20:51
Hi Felix,

Ja es war schon lange zum Gipfel aber ich habe es ja gemütlich genommen. Und der Abstieg mit dem Mountain-Trotti ging ja auch ganz flott :-)

LG, Andi


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