La Ruinette - Bike & Hike
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Vorbemerkung
Nach dem Studieren der vielen wunderbaren Tourenberichte auf hikr war ich mir sicher, dass die Ruinette doch ein Wanderberg ist, den man solo besteigen kann. Tatsächlich fand ich noch einen Bergpartner, Joachim, der meine Ansichten teilte und so sind wir mit dem Bike zur Cabane de Chanrion geradelt (oh, das war viel steiler als erwartet!), um anderntags den Berg in Angriff zunehmen. Die Cabane de Chanrion ist übrigens eine sehr gut geführte und lässig-schöne Hütte!
Die Schwierigkeiten empfand ich im oberen T5. Ein T6 sehe ich nicht gerechtfertigt. Die Passagen im IIer Grat sind allesamt fest und solide und die Wegfindung nicht sonderlich schwierig. Diese Einschätzung basiert auf hochsommerlich trockenen Verhältnissen, wie wir sie vorgefunden haben. Wir waren in Halbschuhen unterwegs. Mit Schnee und Eis wird das aber sicher kein Alpinwanderweg mehr sein!
Ist La Ruinette nun der höchste Berg der Alpen, den man eisfrei erwandern kann? Und damit der dritthöchste Alpinwanderberg der Alpen?
Mein neues Projekt ist, alle Berge in den Alpen, die höher als 3600m sind und die vertretbar solo zu gehen sind und den IIer Grat nicht überschreiten, zu erwandern. Von meiner Liste, die derzeit 23 Berge umfasst. fehlen mir nun noch acht... - siehe unten.
Netto hat die Tour 1400 Höhenmeter, brutto kamen 1900 zusammen!
Die Tour
Wir sind um 4:25 an der Cabane de Chanrion gestartet und waren nach 1:45 am Col de Lire Rose. Das wäre unser Biwakplatz gewesen, wenn das Wetter tags zuvor stabiler gewesen wäre. Dort schalteten wir die Stirnlampen aus und ab ging es auf den Grat. Zunächst führt ein guter Weg bis zum Steilaufschwung unterhalb Punkt 3386. Dort kann man gut über eine Rippe nach links in die steile Rinne wechseln, die man gut und schnell im IIer Grat erklettern kann (die Schlüsselstelle). Dann wird das Gelände einfacher und man wandert gemächlich bis unterhalb Punkt 3710. Diesen umgeht man etwas wuselig auf der Südseite, um bald wieder auf den Grat zu gelangen. Bald, nachdem der Grat sich aufsteilt, kommt die Umgehung in der Nordflanke. Ich empfand sie nicht besonders ausgesetzt und es hat hervorragende Griffe und Tritte. Zurück auf dem Grat wartete nur noch wunderbare Turnerei bis zum Gipfel auf uns. Wir haben 3 Stunden ab Col de Lire Rose benötigt.
Kein Mensch war außer uns unterwegs. Die Sicht war unfassbar schön und weit! Nur der steife und kalte Westwind verhinderte eine lange Gipfelrast.
Der Abstieg war genauso genüsslich wie der Aufstieg. Zunächst erleichtern Wegspuren in der Südflanke des Gipfelkopfs den Abstieg - man sollte nicht zu weit absteigen. Im Windschatten machten wir auf 3500m eine lange Pause. Am Punkt 3386 hatten wir dann den fast obligatorischen Verhauer, der uns an der südöstlichen Rinne herauskommen ließ; da steigt man besser nicht ab! Wir querten nach rechts und konnten langsam und vorsichtig an den guten Griffen wieder durch die Rinne abturnen, die wir Stunden zuvor hochgekommen sind. Nach knapp 10 Stunden waren wir wieder zurück an der gemütlichen Hütte, genossen den leckeren Aprikosenkuchen und das Panach und die anschließende MTB-Abfahrt (mit Gegenanstiegen, die ganz schön weh taten) zurück nach Mauvoisin.
Eine großartige Tour, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Schlussbemerkung
Wieso kennt fast niemand diesen großartigen Berg? Der höchste Gipfel zwischen Grand Combin und Dent Blanche wartet mit unglaublich schönen Panoramen auf. Die Kletterei ist auch für Kletterungeübte wie mich sehr genussreich.
Gipfelpanorama
http://mpano.com/2019BC
Liste der höchsten Solo-Alpinwanderberge der Alpen
Auf besonderen Wunsch füge ich hier die Liste der (mittlerweile) 29 (davon zwei mit Fragezeichen) mir bekannten Solo-Alpinwanderberge an (siehe Vormerkung). Auf Kommentare und Ergänzungen bin ich gespannt. Gerne lagere ich es ins Forum aus.
Nach dem Studieren der vielen wunderbaren Tourenberichte auf hikr war ich mir sicher, dass die Ruinette doch ein Wanderberg ist, den man solo besteigen kann. Tatsächlich fand ich noch einen Bergpartner, Joachim, der meine Ansichten teilte und so sind wir mit dem Bike zur Cabane de Chanrion geradelt (oh, das war viel steiler als erwartet!), um anderntags den Berg in Angriff zunehmen. Die Cabane de Chanrion ist übrigens eine sehr gut geführte und lässig-schöne Hütte!
Die Schwierigkeiten empfand ich im oberen T5. Ein T6 sehe ich nicht gerechtfertigt. Die Passagen im IIer Grat sind allesamt fest und solide und die Wegfindung nicht sonderlich schwierig. Diese Einschätzung basiert auf hochsommerlich trockenen Verhältnissen, wie wir sie vorgefunden haben. Wir waren in Halbschuhen unterwegs. Mit Schnee und Eis wird das aber sicher kein Alpinwanderweg mehr sein!
Ist La Ruinette nun der höchste Berg der Alpen, den man eisfrei erwandern kann? Und damit der dritthöchste Alpinwanderberg der Alpen?
Mein neues Projekt ist, alle Berge in den Alpen, die höher als 3600m sind und die vertretbar solo zu gehen sind und den IIer Grat nicht überschreiten, zu erwandern. Von meiner Liste, die derzeit 23 Berge umfasst. fehlen mir nun noch acht... - siehe unten.
Netto hat die Tour 1400 Höhenmeter, brutto kamen 1900 zusammen!
Die Tour
Wir sind um 4:25 an der Cabane de Chanrion gestartet und waren nach 1:45 am Col de Lire Rose. Das wäre unser Biwakplatz gewesen, wenn das Wetter tags zuvor stabiler gewesen wäre. Dort schalteten wir die Stirnlampen aus und ab ging es auf den Grat. Zunächst führt ein guter Weg bis zum Steilaufschwung unterhalb Punkt 3386. Dort kann man gut über eine Rippe nach links in die steile Rinne wechseln, die man gut und schnell im IIer Grat erklettern kann (die Schlüsselstelle). Dann wird das Gelände einfacher und man wandert gemächlich bis unterhalb Punkt 3710. Diesen umgeht man etwas wuselig auf der Südseite, um bald wieder auf den Grat zu gelangen. Bald, nachdem der Grat sich aufsteilt, kommt die Umgehung in der Nordflanke. Ich empfand sie nicht besonders ausgesetzt und es hat hervorragende Griffe und Tritte. Zurück auf dem Grat wartete nur noch wunderbare Turnerei bis zum Gipfel auf uns. Wir haben 3 Stunden ab Col de Lire Rose benötigt.
Kein Mensch war außer uns unterwegs. Die Sicht war unfassbar schön und weit! Nur der steife und kalte Westwind verhinderte eine lange Gipfelrast.
Der Abstieg war genauso genüsslich wie der Aufstieg. Zunächst erleichtern Wegspuren in der Südflanke des Gipfelkopfs den Abstieg - man sollte nicht zu weit absteigen. Im Windschatten machten wir auf 3500m eine lange Pause. Am Punkt 3386 hatten wir dann den fast obligatorischen Verhauer, der uns an der südöstlichen Rinne herauskommen ließ; da steigt man besser nicht ab! Wir querten nach rechts und konnten langsam und vorsichtig an den guten Griffen wieder durch die Rinne abturnen, die wir Stunden zuvor hochgekommen sind. Nach knapp 10 Stunden waren wir wieder zurück an der gemütlichen Hütte, genossen den leckeren Aprikosenkuchen und das Panach und die anschließende MTB-Abfahrt (mit Gegenanstiegen, die ganz schön weh taten) zurück nach Mauvoisin.
Eine großartige Tour, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Schlussbemerkung
Wieso kennt fast niemand diesen großartigen Berg? Der höchste Gipfel zwischen Grand Combin und Dent Blanche wartet mit unglaublich schönen Panoramen auf. Die Kletterei ist auch für Kletterungeübte wie mich sehr genussreich.
Gipfelpanorama
http://mpano.com/2019BC
Liste der höchsten Solo-Alpinwanderberge der Alpen
Auf besonderen Wunsch füge ich hier die Liste der (mittlerweile) 29 (davon zwei mit Fragezeichen) mir bekannten Solo-Alpinwanderberge an (siehe Vormerkung). Auf Kommentare und Ergänzungen bin ich gespannt. Gerne lagere ich es ins Forum aus.
Höhe | Berg | Schweirigkeit | Kommentar |
---|---|---|---|
4017 | Weissmies | T5 | selber begangen; nur bei aperem Gletscher |
4010 | Lagginhorn | T5- | selber begangen bei winterlichen Verhältnissen; harmloser Gletscher; geht auch eisfrei |
3967 | Eiger | T6(+) | fehlt mir, Westflanke, Bergamottes Bericht |
3875 | La Ruinette | T5+ | selber begangen; eisfrei |
3841 | Monte Viso | T6 | selber begangen, eisfrei |
3796 | Balfrin | T5+ | selber begangen, geht im Spätsommer wohl auch eisfrei (dann T5) |
3793 | Punta Bianca | T4+ | fehlt mir; eisfrei |
3775 | Pic Coolidge | T5 | selber begangen, Gletscher ist komplett geröllbedeckt |
3757 | Zufallspitze | T4+ | selber begangen, von Süden eisfrei |
3747 | Aiguille de la Grande Sassière | T3+ | selber begangen, eisfrei |
3740 | Hohgwächte | T5 | fehlt mir |
3704 | Le Pleureur | T5- | selber begangen, eisfrei |
3697 | Dent Parrachée | T6- | fehlt mir; eisfrei und Steilschutt |
3692 | Torre del Gran San Pietro | T6- | selben begangen, von Osten harmloser Gletscher |
3685 | Punta Nera | T4 | fehlt mir; eisfrei |
3676 | Uja di Ciamarella | T4 | selber begangen, harmloser Gletscher |
3668 | Besso | T6- | selber begangen; schöne IIer Kletterei |
3653 | La Grande Motte | T5 | selber begangen, steiles Gipfelfirnfeld |
3645 | Monte Vioz | T3 | selber begangen; von Süden eisfrei |
3638 | L'Albaron | T5+ | UPDATE: selber begangen; eisfrei von Avérole oder Gastaldi |
3630 | Punta Rossa | T4 | selber begangen, eisfrei |
3629 | Altels | T6- | fehlt mir; eisfrei |
3626 | Bigerhorn | T4 | selber begangen, einfacher Wanderweg |
3619 | Levanna Centrale | T6 (+) | fehlt mir; eisfrei; II+ |
3612 | Pointe de Ronce | T5 | selber begangen, eisfrei, Überschreitung lohnend |
3611 | Pointe du Nant Cruet | T4 (?) | fehlt mir; eisfrei |
3610 | Üssers Barrhorn | T3+ | selber begangen, eisfrei von Westen |
3609 | Les Diablons | T5- | selber begangen; von Süden einfacher Schutt; Überschreitung deutlich schärfer |
3609 | Tresenta | T4 | fehlt mir (Westflanke eisfrei) |
3604 | La Bessanese | T6(+) | fehlt mir; eisfrei, ob die 18 Meter hohe Le Mur (III) noch als wanderbar durchgeht, wird sich noch zeigen. |
Tourengänger:
panodirk

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Kommentare (8)