Überschreitung Klimmspitze Schwellenspitze Wasserfallkarspitze


Publiziert von Nyn , 17. Juli 2019 um 18:38.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 August 1997
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m

Die Klimmspitze mit der Steiganlage am Elmen über den Luchskopf T3, I wurde in anderen Berichten schon vielfach beschrieben.Konditionell sind die 1500hm schon anspruchsvoll, wegen der Südlage ist es besser, bei kühlerem Wetter oder sehr früh loszugehn. Tolle Rundsicht.

Meine Fortsetzung war wieder einmal mehr als spannend, da öfters weglos und mit einiger Kletterei (bis II-III) und gemischtem Bruch gewürzt. Ich blieb so weit es möglich war, immer der Gratkante treu und kletterte/stieg immer westlich, den Westgrat der Klimmspitze hinab bis in die nächte tiefste Einsenkung dann die Schwellenspitze überschreitend bis zur Wasserfallkarspitze, deren SO-Kamm einen relativ leichten Rückweg ins Großkar und zum Abstiegsweg nach Elmen versprach.

Was mich erwartete: Großartige Exposition fast immer am Grat, technische Schwierigkeit meist II-III.
Den Ostgrat der Schwellenspitze habe ich dabei als schwierigeres Stück in Erinnerung (lt. AVF Allgäuer Alpen Zettler/Groth von 1979 III, den Abbruch umging ich auf der Nordseite) als den NO-Grat der Wasserfallspitze (ebenfalls kurz III lt. meinem AVF).

Das Gelände insgesamt verlangt gute Orientierungsfähigkeit (Ich nenne das immer Spürnase), um den "leichtesten" Weg zu finden. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Vertrautheit mit Schrofen und auch mal brüchigem Fels ist eh Grundvoraussetzung. Ab und an, aber eher selten kann man den vielen Grattürmen auch einige Meter in die Flanken ausweichen. Diese sind aber bald brüchig und sehr abschüssig, so dass man besser so nah als möglich am Grat bleibt, wo durchaus anregende Kletterei meist um II geboten wird.

Was mir noch lebhaft im Gedächtnis ist, ist ein Gwitterschauer, der mich dummerweise in einem eher schwierigen Abschnitt des Grates erwischte. Wer das schonmal erlebt hat, wenn die Stockspitzen der Stöcke am Rucksack  zu surren anfangen, der weiss, dass es nun heisst, so schnell wie möglich vom Grat runter zu kommen - möchte man nicht den Blitzableiter spielen.
Leider konnte ich nicht wirklich mehr als wenige Meter vom Grat weg und kauerte mich so gut es ging in einer Art Nische zusammen, wobei ich immer dran denken musste, man solle wasserführende Abschnitte bei Blitzen meiden. Leicht gesagt! Also machte ich mich halt so klein wie möglich und ließ den Gewitterregen,der kurz auch in Hagel überging über mich ergehen. Es blieb mir ja kaum etwas anderes übrig.

Nach einer halben h war der Spuk vorbei, ich zwar ziemlich durchfeuchtet, aber ich konnte den Anstieg trotz stellenweiser Nässe gut und zur Gänze fortsetzen. Auf der Wasserfallkarspitze angekommen war ich dann doch herzlich platt und kehrte über den vorher anvisierten SO-Kamm und mittles einer steileren, aber gut gangbaren Rinne ins Großkar zurück.

(leider gibt es keine Fotos)

Fazit: Wer abseits der gebahnten Wege mit einem einfachen Zustieg noch etwas draufsatteln möchte, ist hier genau richtig. Aber auch die Klimmspitze oder die Wasserfallkarspitze alleine lohnen den Besuch.





Tourengänger: Nyn
Communities: Allgäu


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