Große Wildgrubenspitze - Klettersteig durch die Ostwand


Publiziert von Nyn , 14. Juli 2019 um 15:51.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:19 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Teaser (Auszug)
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Die ca 2.5h Zustieg ab Flexenpassstraße hatten mich jedoch so heiß auf "endlich Fels" gemacht, daß ich die nötige Achtsamkeit verlor. So turnte ich mit einigen haarigen Stellen dazwischen 2 Drahtseile hinauf und stand dann -wen überrascht es- in komplett steilem Gelände ohne weiterführende Spuren oder Sicherungen. FAAAALSCH!
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Ausgangspunkt / Parken.
Von Zürs noch etwa 500m weiter Richtung der Passhöhe des Flexenpasses. Gegenüber des Flexensees ist eine kleine Kapelle mit kostenloser Parkmöglichkeit.

Mein Anstieg: (bis zum Einstieg T2+)
Über Gras zunächst den Beschneiungskanonen in etwa folgend zwischen Flexenbach und Zürsertälibach weglos westlich ins Flexental. Später auf oder schöner beliebig neben der Piste, bis man etwas nach Norden umbiegend den zwischen der Hasenfluh und der Flexenspitze eingelagerten Kessel erreicht.
Hier kann man nun entweder der Skipistentrasse folgen, die mit einer großen Schleife unter den beeindruckendn Wänden der Unteren Grätlisgratspitze entlang verläuft oder man schneidet die Schleife etwas ab, in dem man ziemlich gerade durch Schutt und Geröll (eher abzuraten, sehr mühsam) die Piste erst kurz vor dem Muggengrat wieder betritt.

Wo ist der Einstieg?
Jenseits zuerst etliche hundert Meter(!) die Skipiste hinab, bis man links über eine Trittspur in sandigem und kleinsplittrigem Geröll, je nach Verhältnissen auch tw. hartem Schnee oder Eis den markierten Einstieg erreicht. (Vom Muggengrat ist diese Trittspur trotz Steinmännern noch nicht, und auch später leider ziemlich schlecht zu sehen). - vgl Hauptfoto!

ACHTUNG!
Ich machte den Fehler, viel zu früh zu queren, um die ca. 80m Höhenverlust zu vermeiden und verwechselte dann prompt einige näher am Muggengrates in der NO-Flanke der Unteren Grätlisgratspitze herabbaumlende Drahtseile mit dem Einstieg des Klettersteigs.  

Die ca 2.5h Zustieg ab Flexenpassstraße hatten mich jedoch so heiß auf "endlich Fels" gemacht, daß ich die nötige Achtsamkeit verlor. So turnte ich mit einigen haarigen Stellen dazwischen 2 Drahtseile hinauf und stand dann -wen überrascht es- in komplett steilem Gelände ohne weiterführende Spuren oder Sicherungen. FAAAALSCH!
Der Fels war hier recht gut, aber es ging dann doch eher Richtung III, ohne dass ich wusste, wie und ob es oberhalb überhaupt weiterging. Also zurück oder irgendwie wieder runter!
Leichter gesagt als getan. Die bereits bewältigten Stellen oberhalb und zwischen den Drahtseilen abzuklettern erschien mir heikel - hatte ich doch keine richtigen Kletterschuhe an und die Platten waren zwar fest, aber eher glatt und ziemlich kleingriffig. Im Aufstieg geht man kurz 1-2 mal auf Reibung oder Gegendruck und nimmt dann die nächste kleine Leiste, aber im Abstieg ist das nicht so einfach. Einen Fehler durfte ich mir nicht erlauben.
Also was tun?
Mit über einer Stunde Zeitverlust, viel Nerven, erst noch schräg rechts aufwärts -, dann querend auf Bändern, zuletzt abkletternd kam ich endlich wohlbehalten wieder ins Geröll, und sah nun den richtigen Einstieg!
NICHT NACHMACHEN!!!!!

Der Klettersteig
Die in anderen Beschreibungen "wackligen" Leitern zu Beginn wurden inzwischen durch ordentliches Material ersetzt. 2x führen Krampenleitern über sehr steile Platten empor. Hier braucht man sich nicht mehr zu sorgen, auch die Markierung ist klar erkenntlich.
Im Folgenden wechseln drahseilversicherte Passagen (ohne Benutzen der Seilhilfen ca. II, GesamtSchwierigkeit ? Je nach Skala etwa K3+, oder WS-.) und mit guten Trittspuren, aber unversicherte Steilschrofen ab. Bei Nässe, Schnee und Eis kann das schon einen Pickel oder Steighilfen für die Schuhe erfordern. Die Ausgesetztheit hält sich in Grenzen, aber trittsicher und schwindelfrei muss man unbedingt sein. Kein durchgehendes Drahtseil! Bei mehreren Partien besteht Steinschlaggefahr. 
Der Klettersteig zieht insgesamt dann mehr nach schräg rechts und durch die gesamte Ostflanke der Wildgrubenspitze. Erst kurz vor seinem Ende sieht man das Gipfelkreuz.
WAS FÜR EINE RUNDSICHT!

Abstieg
Nach Abklettern des Klettersteigs wandere ich nordöstlich hinab, später eher an der rechten Flanke in etwa den Stützen der Muggengratbahn folgend. Weglos, aber leicht. Einige Hm oberhalb des Zürser Sees biege ich nach Osten um und steige zum Fahrweg hinab, dem ich sö. bis zum Zürsertälibach folge. Die letzten Meter wieder weglos direkt hinunter zum AP.

Tourengänger: Nyn


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