Untere Wildgrubenspitze (2753 m) - Königin des Lechquellengebirges
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Die Untere Wildgrubenspitze ist die höchste Erhebung des Lechquellengebirges und auf einem markierten Anstieg zu erreichen. Man könnte also eigentlich annehmen, sie wäre ein überaus begehrtes Ziel. Die Besucherzahlen sind allerdings eher überschaubar - dies mag einerseits vielleicht daran liegen, dass die etwa 50 Meter niedrigere Rote Wand der deutlich markantere Gipfel ist, andererseits erfordert die Besteigung auch eine satte Portion alpine Gewandtheit. Wer der Unteren Wildgrubenspitze gewachsen ist, der wird den kurzweiligen Anstieg und die überragende Aussicht vom Gipfel in Erinnerung behalten - ganz ohne den fahlen Beigeschmack von Heerscharen an Mitwanderern. Nur die von der Ski-Industrie arg gebeutelte Landschaft im Dunstkreis um die im Sommer ausgestorbene Skihochburg Zürs vermag den Gesamteindruck etwas zu trüben.
Die Flexenstube am Flexenpass hat offenbar seit Jahren geschlossen, daher kann man guten Gewissens am zugehörigen Parkplatz parken. Durch den freien Hang geht es weglos nach Westen aufwärts, bis man auf einen Schotterweg trifft, dem man hinein ins Zürser Täli zwischen Flexenspitze und Hasenfluh folgt. Die Vegetation wird karg und nach einer Rechtsbiegung verläuft sich der Weg im Schutt.
Man bleibt im Talgrund und wandert ohne Schwierigkeiten in den Talschluss. Dieser wäre vermutlich nicht ganz einfach zu überwinden, wäre nicht auf der linken Seite eine künstliche Trasse, die im Winter den Skifahrern eine Abfahrt ermöglicht. Ihr folgt man hinauf in die Scharte zwischen Hasenfluh und Unterer Grätlisgratspitze. Hier befindet sich auch die Bergstation der Muggengratbahn, die bereits aus dem Zürser Täli sichtbar ist.
An der Scharte tut sich erstmals der Blick nach Westen zum Ziel auf. Man quert das Schuttkar leicht absteigend in westlicher Richtung zum auffälligen unteren Felsriegel. Hier beginnt der weiß-blau-weiß markierte Gipfelanstieg. Gleich im ersten Abschnitt trennt sich die Spreu vom Weizen - auf zwei Hängeleitern wird der steile Felsriegel überwunden und man erreicht schrofiges Gelände.
Die Markierungen leiten zuverlässig in westlicher Richtung in der steilen Flanke aufwärts. Hin und wieder sind Kraxelstellen (bis I) zu überwinden, dazwischen bewegt man sich in Gehgelände. Weite Abschnitte sind mithilfe einer Drahtseilsicherung entschärft. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, hat hier nichts zu suchen. Die Ausblicke über den Zürser See mit seiner saftig-grünen Umgebung hinüber in die Lechtaler Alpen werden mit jedem Schritt besser und nachdem man um ein Felseneck getreten ist, zeigt sich unvermittelt das Gipfelkreuz. Von da ab sind es nur noch wenige Minuten bis zum höchsten Punkt des Lechquellengebirges.
Die Ausblicke von diesem in weitem Umkreis höchsten Berg reichen in die Zentralalpen zu Silvretta, Rätikon und Verwall, nach Westen über die eindrucksvolle Rote Wand bis zum Alpstein jenseits des Rheintals, nach Norden in die Allgäuer Alpen mit dem konkurrenzlosen Widderstein und nach Osten in die Lechtaler Alpen mit ihren zahllosen markanten Gipfeln. Bei guter Sicht ist der Ausblick ein Fest für die Augen, aber auch bei mäßigem Wetter kann man erahnen, was einem entgeht.
Auf der bereits bekannten Route geht es wieder hinunter ins Kar. Besondere Vorsicht ist auf den beiden Leitern geboten - man muss genau schauen, dass man die Sprossen richtig erwischt, da die Leiter fast am Fels aufliegt.
Im Kar angekommen, beginnt der entspannte Teil der Tour. Zunächst durch Schutt, später durch Wiesen geht es hinunter zum Zürser See, der leider ziemlich verbaut ist. hier rechts weiter und über den unbedeutenden Seebühelsattel auf dem breiten Fahrweg durch sattes Grün hinunter in Richtung Zürs ("Zürs über Jazzi"). An der Kehre am südlichsten Punkt der Schotterstraße zweigt man ab und steigt wieder weglos durch den freien Hang hinunter zum Ausgangspunkt am Flexenpass.
Schwierigkeiten:
Vom Flexenpass zur Bergstation der Muggengratbahn: T2 (einfach, im unteren Bereich wegloser Anstieg).
Gipfelanstieg zur Unteren Wildgrubenspitze: T5-, I (bestens markiert, auf weiten Strecken mit Drahtseil versichert; Schlüsselstelle sind die beiden Leitern kurz nach dem Einstieg, von da an ziemlich konstante Anforderungen).
Rückweg zum Flexenpass über Zürser See: T2 (im unteren Bereich weglos, einfach).
Fazit:
Eine sehr kurzweilige und aussichtsreiche 4*-Rundtour auf einen Gruppenhöchsten, bei der Freunde gesicherter Anstiege voll auf ihre Kosten kommen. Leider sind vor allem im Umkreis des Zürser Sees die hässlichen Begleiterscheinungen des Ski-Wahnsinns omnipräsent, das hinterlässt einen etwas faden Nachgeschmack. Vorsicht: Am Gipfelanstieg zur Unteren Wildgrubenspitze hält sich der Schnee recht lange. Harte Schneefelder können (wie bei unserem Besuch) die Besteigung erheblich erschweren.
Mit auf Tour: Bäda.
Kategorien: Lechquellengebirge, Gruppenhöchste, 4*-Tour, 2700er, T5.
Die Flexenstube am Flexenpass hat offenbar seit Jahren geschlossen, daher kann man guten Gewissens am zugehörigen Parkplatz parken. Durch den freien Hang geht es weglos nach Westen aufwärts, bis man auf einen Schotterweg trifft, dem man hinein ins Zürser Täli zwischen Flexenspitze und Hasenfluh folgt. Die Vegetation wird karg und nach einer Rechtsbiegung verläuft sich der Weg im Schutt.
Man bleibt im Talgrund und wandert ohne Schwierigkeiten in den Talschluss. Dieser wäre vermutlich nicht ganz einfach zu überwinden, wäre nicht auf der linken Seite eine künstliche Trasse, die im Winter den Skifahrern eine Abfahrt ermöglicht. Ihr folgt man hinauf in die Scharte zwischen Hasenfluh und Unterer Grätlisgratspitze. Hier befindet sich auch die Bergstation der Muggengratbahn, die bereits aus dem Zürser Täli sichtbar ist.
An der Scharte tut sich erstmals der Blick nach Westen zum Ziel auf. Man quert das Schuttkar leicht absteigend in westlicher Richtung zum auffälligen unteren Felsriegel. Hier beginnt der weiß-blau-weiß markierte Gipfelanstieg. Gleich im ersten Abschnitt trennt sich die Spreu vom Weizen - auf zwei Hängeleitern wird der steile Felsriegel überwunden und man erreicht schrofiges Gelände.
Die Markierungen leiten zuverlässig in westlicher Richtung in der steilen Flanke aufwärts. Hin und wieder sind Kraxelstellen (bis I) zu überwinden, dazwischen bewegt man sich in Gehgelände. Weite Abschnitte sind mithilfe einer Drahtseilsicherung entschärft. Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, hat hier nichts zu suchen. Die Ausblicke über den Zürser See mit seiner saftig-grünen Umgebung hinüber in die Lechtaler Alpen werden mit jedem Schritt besser und nachdem man um ein Felseneck getreten ist, zeigt sich unvermittelt das Gipfelkreuz. Von da ab sind es nur noch wenige Minuten bis zum höchsten Punkt des Lechquellengebirges.
Die Ausblicke von diesem in weitem Umkreis höchsten Berg reichen in die Zentralalpen zu Silvretta, Rätikon und Verwall, nach Westen über die eindrucksvolle Rote Wand bis zum Alpstein jenseits des Rheintals, nach Norden in die Allgäuer Alpen mit dem konkurrenzlosen Widderstein und nach Osten in die Lechtaler Alpen mit ihren zahllosen markanten Gipfeln. Bei guter Sicht ist der Ausblick ein Fest für die Augen, aber auch bei mäßigem Wetter kann man erahnen, was einem entgeht.
Auf der bereits bekannten Route geht es wieder hinunter ins Kar. Besondere Vorsicht ist auf den beiden Leitern geboten - man muss genau schauen, dass man die Sprossen richtig erwischt, da die Leiter fast am Fels aufliegt.
Im Kar angekommen, beginnt der entspannte Teil der Tour. Zunächst durch Schutt, später durch Wiesen geht es hinunter zum Zürser See, der leider ziemlich verbaut ist. hier rechts weiter und über den unbedeutenden Seebühelsattel auf dem breiten Fahrweg durch sattes Grün hinunter in Richtung Zürs ("Zürs über Jazzi"). An der Kehre am südlichsten Punkt der Schotterstraße zweigt man ab und steigt wieder weglos durch den freien Hang hinunter zum Ausgangspunkt am Flexenpass.
Schwierigkeiten:
Vom Flexenpass zur Bergstation der Muggengratbahn: T2 (einfach, im unteren Bereich wegloser Anstieg).
Gipfelanstieg zur Unteren Wildgrubenspitze: T5-, I (bestens markiert, auf weiten Strecken mit Drahtseil versichert; Schlüsselstelle sind die beiden Leitern kurz nach dem Einstieg, von da an ziemlich konstante Anforderungen).
Rückweg zum Flexenpass über Zürser See: T2 (im unteren Bereich weglos, einfach).
Fazit:
Eine sehr kurzweilige und aussichtsreiche 4*-Rundtour auf einen Gruppenhöchsten, bei der Freunde gesicherter Anstiege voll auf ihre Kosten kommen. Leider sind vor allem im Umkreis des Zürser Sees die hässlichen Begleiterscheinungen des Ski-Wahnsinns omnipräsent, das hinterlässt einen etwas faden Nachgeschmack. Vorsicht: Am Gipfelanstieg zur Unteren Wildgrubenspitze hält sich der Schnee recht lange. Harte Schneefelder können (wie bei unserem Besuch) die Besteigung erheblich erschweren.
Mit auf Tour: Bäda.
Kategorien: Lechquellengebirge, Gruppenhöchste, 4*-Tour, 2700er, T5.
Tourengänger:
83_Stefan
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