Kurzbericht 

Parseier Ostgrat


Publiziert von rele , 11. Juli 2019 um 12:04.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 1 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00

Es gibt ja schon viele Berichte zur Parseierspitze auf hikr, und auch schon drei zum Ostgrat -- daher hier nur ein kurzes Update und ein starkes Plädoyer von mir für den Ostgrat (und gegen den Normalweg).

Start an der (sehr zu empfehlenden und wenig besuchten!) Augsburger Hütte. Aufstieg über den Gatschkopf zur Patrolscharte, in der dieses Jahr (wie überall) noch viel Schnee liegt. Der Grat ist allerdings schon komplett schneefrei. An den beiden ersten, südseitig zu umgehenden Türmchen ist die Aufstiegsroute bestens durch gut sichtbare rote Pfeile markiert. Die kurze Querung davor empfand ich jeweils als den unangenehmsten Teil der Unternehmung (T5-T6). Die beiden IIIer sind wirklich III, sollten also nicht unterschätzt werden, aber nach diesen Schlüsselstellen ist alles eitel Sonnenschein: entspannte Genusskletterei I-II oder Gehgelände. Die vielbeschriebene, doch sehr kurze nordseitige Querung unter dem kleinen Mini-Überhang empfand ich als unproblematisch und gutgriffig.

Auf dem Gipfel surrte das Kreuz in gewittriger Spannung, daher schnell wieder den Normalweg hinab. Dieser ist durchweg steinschlaggefährdet! Zum Glück war ich ganz allein am Berg... Gegen Ende noch ein Schneefeld im Weg, unangenehm zu umklettern (momentan T6). Der abschließende Bergschrund durch einen kühnen Sprung zu überwinden. Die Seile liegen großteils noch im Schnee begraben.

Auf dem Grinner Ferner ist dann wieder gutes Wetter, also noch ein Stück den Augsburger Höhenweg entlang und die Bedingungen zum Dawinkopf auschecken. Bis dahin ist der Weg in Ordnung und alle Seile intakt. (Nicht so auf der Ansberger Seite des Wegs: Unter dem Stier- und Schwarzlochkopf ist der Weg gegenwärtig in desaströsem Zustand, wie ich wenige Tage später feststellen durfte.)

Zurück zur Hütte geht's zügig über die Gasillschlucht, die unterhalb des versicherten felsigen Teils momentan ein einziges, gut abzufahrendes Schneefeld ist.

Fazit: Ich wundere mich, dass der Ostgrat vergleichsweise so wenig begangen wird. Objektiv weitaus weniger gefählich als der Normalweg (besonders wenn noch Andere in der Wand sind), dazu deutlich schöner! An den nötigen Stellen momentan gut sichtbar markiert, sodass auch kein Verlaufen möglich ist. Also, Parseieraspiranten, wen eine (sehr kurze) III nicht abschreckt, dem sei der Ostgrat herzlich angeraten! Bei großem Betrieb am Berg und ggf. mit 10m Reepschnur im Gepäck würde ich ihn sogar im Abstieg empfehlen.

Tourengänger: rele


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